Ausländische Industrie-Gesellschaften. 287 bau der Wasserwerksanlagen nach den Plänen des Professors Intze zu Aachen in An- griff genommen. Das Konsortium hatte beim Abschluss des Vertrages im Ganzen ö6st. Währ. fl. 750 000 eingezahlt, welche zu dem mit 300 000 Gulden öst. Währ. bewerteten Erwerb der Koncession, einschliesslich eines Fabrikgebäudes, für die Vorarbeiten und für den Erwerb der erforderlichen Grundstücke, sowie für den in Angriff genommenen Bau zum grössten Teil bereits Verwendung gefunden hatten. Das Konsortium hat alle Rechte aus der Koncession vom 10. Mai 1890, die auf den Namen der K. K. Priv. Österreichischen Länderbank zum Zwecke der Wasserwerksanlagen erworbenen Grund- stücke, sowie alle Rechte, welche das Konsortium in Ansehung dieser Anlage und der gedachten Koncession erworben hatte, ohne jede Ausnahme an die Alum.- Ind.-Act.- Ges. übertragen. Diese Gesellschaft hat dagegen alle Pflichten des Konsortiums aus den Verträgen, welche dasselbe zum Zweck der Herstellung der Wasserwerksanlage abgeschlossen hatte, namentlich auch aus den Verträgen mit Professor Intze und dem Leiter des Baues, übernommen. Die Übertragungerfolgte, wie alles am 1./1. 1898 stand u. lag. Ausserdem hat sich das Konsortium verpflichtet, der Alum.-Ind.-Act.-Ges. noch öst. Währ. fl. 40 000 und frs. 250 000 bar zu zahlen; dagegen hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. dem genannten Konsortium nom. frs. 5 000 000 neue Actien al pari überlassen. Die Koncession für die Wasserentnahme bei Lend, für welche in der Koncessions- urkunde eine Zeitbeschränkung nicht besteht, ist auf 8 cbm per Sekunde bei 93 m Gefälle erteilt, was 7500 Pferdekräften gleichkommt. Nach Ausbau der Kraft in Lend wird die Alum.-Ind.-Act.-Ges. über total 16,540 Pferde- kräfte verfügen, welche in erster Linie zur Herstellung von Aluminium und Aluminium- Legierungen in rohem, gegossenem und gewalztem Zustande und ferner von anderen Erzeugnissen der Elektro-Chemie und Elektro-Metallurgie Verwendung finden werden. Die Alum.-Ind.-Act.-Ges. stellt in grossem Massstabe Calcium-Carbid her. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schlesien von M. 600 000 für den Preis von frs. 1 191 125 erworben. Die ge- dachte Fabrik besteht seit dem Jahre 1865 und beschäftigt sich seit ihrem Bestehen mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität; sie stellt das für die Zwecke der Aluminium-Industrie erforderliche Aluminiumoxyd her. Die Kommanditgesellschaft hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31⅝ ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt augenblicklich 300 Arbeiter. Ausser der Fabrikation von Aluminium- oxyd erzeugt die Chemische Fabrik Goldschmieden schwefelsaure Thonerde und andere Aluminiumsalze für die Papierfabrikation und Färberei; als Nebenprodukt gewinnt sie kristallisierte Soda. Im Nov. 1901 kam es zu einer festen Vereinigung sämtl. bestehenden Aluminiumwerke; der Zweck dieser Vereinigung ist hauptsächlich, die Verkaufspreise in niedrigsten Grenzen zu halten, um der Verwendung des Aluminiums immer weitere Ge- biete zu eröffnen, nicht aber durch Preiserhöhung Vorteil zu ziehen. Kapital: frs. 16 000 000 nach Erhöhung um frs. 5 000 000 auf Beschluss der ausserord. Gen.-Vers. vom 27. Jan. 1898 in 11 002 Aktien à frs. 1000 und 1666 Aktien à frs. 3000, worauf 50 % eingezahlt sind. Die G.-V. vom 15./5. 1900 beschloss, dass die Inhaber der 3000-frs.-Aktien jederzeit berechtigt sind, gegen Ersatz der aus dem Umtausche er- wachsenden Kosten für jedes abgelieferte Stück 3000-frs.-Aktie 3 Stück Aktien zu frs. 1000 von der Ges. zu verlangen. Für diejenigen Aktien zu frs. 3000, welche bis längstens den 30./11. 1900 zum Umtausche in Stücke von frs. 1000 bei den Zahlungsstellen der Ges. angemeldet werden, übernimmt ausnahmsweise die Ges. sämtliche aus dem Um- tausche erwachsenden Kosten, mit Ausnahme von Stempelgebühren. Bis 31./12. 1901 gelangten von den 1666 Aktien zu frs. 3000 Stück 877 zum spesenfreien Umtausch gegen 2538 Aktien zu frs. 1000; fortan kann der Umtausch gegen Ersatz der bezügl. Kosten bei der Schweizer Kreditanstalt in Zürich bewirkt werden. Die Zeichner der Aktien sind gemäss des Artikels 636 des schweizerischen Obligationenrechts und $§7 des Gesell- Schaftsstatuts von der weiteren Zahlung befreit. .%%. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie à frs. 1000 = 1 St., à frs. 3000 = 3 St. Maximum der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 6 % Div. auf das eingez. .K. vom Überrest 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., 5 % an Heroult, das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Neuhausen: W bauten, Wasserwerkanlagen 2 021 543, Masch.-Anlagen 1 130 414, Apparate 380 449, Reben, Wiesen u. Ackerland 143 692, Wohnhäuser 139 860; Rheinfelden: Wasserkraft 2 241 413, Bauten 1 570 186, Masch.-Anlagen 890 442, Apparate 680 221, Liegenschaften 91 981, Wohn- häuser 238 531; Lend: Wasserkraft 326 574, Bauten 1 173 466, Masch.-Anlagen 1032 700, Apparate 521 950, Liegenschaften 206 866, Wohnhäuser 182 864. Rauris, Baukto 260059; Kommandite Goldschmieden 1 191 125, Patente 1, Kassa u. Bankguth. 2 208 260, Debit. 1 009 272, Vorräte an Rohmaterialien 406 023, do. an Fabrikaten 456 292. „ Passiva: A.-K. (50 % einbez.) 8 000 000, Öblig. 6 000 000, Amort. 3 358 858, R.-F. 403 972, Kredit. 312 979, Reingewinn 1 406 609. Sa. frs. 19 482 418. asserkraft u. Mühle Lauffen 971 231, Neu-