332 Ausländische Eisenbahnen. Gewinn-Verwendung: R.-F. 16 099, Div. 308 000, Vortrag 16 600. Kurs der Aktien Ende 1890–1901: In Berlin: 66.90, 57, 61. 49.20. 56.75, 56.75, 55.20, 54.90 50.90, 39.90, 30.10, 27.75 %. – In Frankf. a. M.: 67.80, 56.25, 60, 49.50, 57, 57, 54.90, 54.40 51, 40.50, 30.10, 28 %. Aufgelegt am 17./4. 1883 zu 87 %, wobei Lire 100 = M. 80 um- gerechnet wurden. Beim Handel an der Börse Lire 100 = M. 80. Usance: Der Restdividendencoupon ist auch nach dem 1. Jan. bis zum Zahltag mitzuliefern. Dividenden 1890–1901: 3½, 3 %, 3 ¾, 3, 3, 3, 3, 3, 2½, 1, 1, 1 %. Zahlst.: Berlin: Berl. Handels-Ges.; Frankf. a. M.: von Erlanger & Söhne. Die Div.-Zahlung erfolgt: Abschlags. Div. mit Lire 10 am 2./1., Rest-Div. am 1./7. Direktion: Ingenieur G. Seefelder. Verwaltungsrat: Präsident Baron Gallotti. Bemerkung: Im Aug. 1900 bildete sich unter der Führung der Berliner Handels-Ges. in Berlin u. von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M. eine Vereinigung der deutschen Aktienbesitzer, deren Zweck in erster Linie ist, durch einen deutschen Eisenbahnfachmann eine eingehende Expertise vornehmen zu lassen, durch welche die Gründe für die eingetretene Ver- schlechterung der Betriebsergebnisse klargestellt und, soweit möglich, die Mittel auf-. gesucht werden sollen, die Eisenbahn einer besseren Rentabilität entgegenzuführen. Der Geschäftsbericht pro 1900 versucht die Gründe für den fortgesetzten Rückgang des ver- teilbaren Reingewinns zu geben. Da die Eisenbahn seitens des Staates ursprünglich als eine strategische Bahn gedacht war, welche die Hauptstadt der Insel Palermo mit dem äussersten Westen Trapani, das dem afrikanischen Festlande am nächsten liegt, verbinden sollte, so wurde bei der Anlage der Linie mehr auf militärische Interessen als auf die ökonomischen Verhältnisse der von derselben durchzogenen Provinzen Rücksicht ge- nommen. So kommt es denn, dass wichtige Ortschaften verhältnismässig weit ab von den Bahnstationen liegen und dass andererseits nicht überall die kürzeste Route ein- geschlagen wurde. Hierzu kommt noch, dass bis zum Jahre 1886 weder für Erneuerung des rollenden Materials noch des Bahnkörpers besondere Rücklagen geschaffen wurden; daher mussten bei der späteren Auswechselung der eisernen gegen Stahlschienen die hierzu nötigen beträchtlichen Summen teils dem jedesmaligen Betriebe entzogen werden, teils durch Ausgabe von Oblig., welche innerhalb 35 Jahren zu tilgen sind, gedeckt werden. Ausserdem musste den Bestimmungen des neuen Handelsgesetzes gemäss ein R.-F. ge- schaffen werden. Alles dies im Verein mit den in letzter Zeit stark gestiegenen Preisen für Kohlen u. sonstiges Rohmaterial sind die Ursache für die weichende Rentabilität der Gesellschaft. Gegen die Ausführungen des deutschen Technikers, welcher im Auftrage der Ver- einigung der deutschen Aktienbesitzer die Betriebsverhältnisse der Bahn eingehend studiert hatte, erhob die Betriebsdirektion verschiedene Einwände und man verständigte sich dahin, das Gutachten eines hohen ital. Eisenbahnbeamten einzuholen, dessen Kom- betenz allseitig anerkannt ist, nämlich des Herrn Lampugnani, Dir. des ital. Mittelmeer- netzes. Dieser erstattete nach eingehender Prüfung der Angelegenheit einen eingehenden und unparteiischen Bericht, dessen wichtigstes Schlussergebnis folg. ist: Eine Ver- minderung der Spesen an Brennmaterial. sei nur dann möglich, wenn es gelänge. die Frequenz der Züge einzuschränken. Lampugnani giebt zu, dass die Einführung einer geringeren Frequenz möglich ist, namentlich wenn die ital. Reg. sich bereit erklären würde, in die von der Ges. schon längst dringend geforderte Abschaffung der Express- züge einzuwilligen, deren Unterhaltungskosten auf ca. Lire 80 000 jährl. angegeben werden. Wenn diese Züge trotzdem beibehalten werden müssten, so könnte ihr E. trägnis dadurch erhöht werden, dass man die III. Klasse bei denselben einführt. 333 der Umwandlung der z. Z. verkehrenden Personenzüge in gemischte Züge könnte auch eine Vereinfachung im Dienste der Güterzüge verbunden werden, indem statt der Dlan- mässigen Güterzüge solche nur im Bedarfsfalle verkehren. Eine vollständige pendierung des Verkehrs auf der Linie Lolli-Centrale wäre nicht zweckmässig, 4 bugnani empfiehlt jedoch eine Entlastung durch Reduzierung der Achsenzahl Bae 6 Gentralstation herbeizuführen. Eine Verminderung der Personalspesen möglicherweise erzielen, teils durch Verminderung der Anzahl der Züge, teils sonstige Vereinfachungen, die hieraus resultierenden Ersparnisse könnten nur ae b erzielt werden, da die Ges. noch Verträge mit dem Personal laufen hat, Entlassungen nicht sogleich erfolgen können. Was die Vermehrung der betrifft, so hält Lampugnani es für ausgeschlossen, dass zu diesem Zwecke 3 steuer seitens der Postverwaltung für den Dienst der Expresszüge und für die stellung von Zügen mit IV. Klasse zu erreichen sein würde. Dagegen glaubt genaue Feststellung der Gründe für die Abnahme der Gütertransporte belebung dieses Verkehrs in Aussicht nehmen zu können. Im Ubrigen die besondere Lage hin, in welcher sich die Verwaltung der Ges. infolge a vorbehaltenen Rückkaufsrechts der Linie befindet. Für die Ausübung „ 8 3 verschiedene Umstände stimulierend einwirken, nämlich die Erneuerung Jahre 1905 lauf. Verträge mit der Grossen Sicilianischen Balm, ferner die der Erträgnisse der Verwaltung, wodurch der Rückkauf den „% . diejenige schliesslich die Erregung, die im Personal und bei den Lokalbehörden duro * *―― 832