== OÖsterreich-Ungarische Eisenbahnen. 365 Zweck: Vollendung und Betrieb der durch die Konc.-Urkunde vom 1./1. 1855 und durch spätere Konc.-Urkunden überlassenen Eisenbahnen; Bau, Vollendung und Betrieb aller anderen Eisenbahnen und Verbindungsstrassen, welche in Zukunft von der Ges. durch Konc. erworben, gepachtet oder eingelöst werden; jeder Fahrdienst zu Wasser und zu Lande, welcher in Verbindung mit den der Ges. gehörigen oder durch sie gepachteten Eisenbahnen eingerichtet wird, unbeschadet aller bereits erteilten Privil. und Konc.; Benutzung und Betrieb aller Grundstücke, Forsten, Berg- und Metallwerke, Maschinen- und anderen Fabriken, welche gegenwärtig oder künftig von der Ges. durch Konc. erworben, gekauft oder gepachtet werden. Koncessionsdauer: Bis 31./12. 1965. Bahngebiet am 31. Dez. 1901: Alte Linien, Brünn-Rossitz, Chotzen-Braunau und Sekundär- bahnen: Bodenbach-Brünn u. Trübau-Olmütz 471,375 km, Marchegg-ungarische Grenze 2,304 km, Wien-Bruck-ungar. Grenze 41,170 km Brünn-Segen Gottes-Oslavan (samt Abzweigungen) 29,051 km, Chotzen- Braunau und Wenzelsberg- Starkotsch 107,495 km, Chotzen-Leitomischl 21,778 km, Pfeloué-Prachovic und Tasowitz-Kalk-Podol 21,000 km. Porican-Sadska 5,762 km, Kralup-Welwarn 9,744 km, Lobositz-Libochovitz 13,858 km, Sadska-Nimburg 7,716 km, Minkovic-Svolenoves 7,593 km, Pecek-Zasmuk-Becvar, Bosic- Kaufim u. Bosic-Svojsic 28,250 km, Rudelsdorf-Landskron 3,486 km, Brünn-Tischnowitz- Vorkloster u. Zwittawa-Uferbahn 29,350 km, Schwarzbach-Littau 2,531 km, Jensovic- Luzec 3,173 km, Segen-Gottes-Okfisko u. Studenetz-Gross-Meseritsch 73,559 km, Freude- nauer Flügelbahn 1,160 km, Enzersdorf-Poysdorf 9,198 km, Ottendorf-Reichsgrenze- Mittelsteine 10,713 km, Brünn (unterer Bahnhof)-Vlarapass-ungarische Grenze (samt Abzweigungen) 188,795 km, Schwechat-Mannersdorf (samt Verbindungs-Kurve in Götzen- dorf 29,195 km, Bruck-Hainburg 21, 206 km, Brandeis a/E.-Celakowic-Mochow 11,927 km. Zusammen 1151,389 km. Ergänzungsnetz: Wien-Stadlau-Stfelitz 143,660 km, Stadlau- Marchegg 35,606 km, Grussbach-Znaim 25,604 km, Schlachthaus- Bahn 2,526 km, Abzweigung-Süssenbrunn 6, 147 km, Donau-Uferbahn 0,865 km, Schleppbahn zu den Szalläsen des Wiener Central-Viehmarktes 0,526 km. Zusammen 214,934 km. Im ganzen 1366,323 km. Ausserdem befindet sich im Betriebe der Ges. die der Zwolenowes- Smeenaer Eisenbahn-Ges. gehörende Secundärbahn Zwolenowes-Smecna mit 9,957 km Länge sowie die dem Konsortium der Lokalbahn Brandeis a. E.- Neratowitz gehörende Lokalbahn Brandeis a. E.- Neratowitz mit 15,327 km Länge. Die Ges. erwarb Ende 1882 fl. 6375 800 Aktien und fl. 6 375 300 5 % Oblig. der Böhmischen Kommerzialbahnen, welche verschiedene kleine Linien in Böhmen betreiben. Bilanzwert Ende 1901 K 15 033 290. Diese Ges. hat die Verzinsung ihrer Oblig. 1883–89 nicht aufgebracht, von der fehlenden Aktienrente ganz abgesehen. Die betr. Schuld betrug Ende 1901 K 1 243 566. Die Ges. besitzt auch die Aktien der Zwolenowes-Smecnaer Bahn, Ende 1901 in der Bilanz K 2 219 600, und Domänen, Berg- u. Hüttenwerke mit Werksbahnen in Ungarn, Ende 1901 im Bilanzwerte von K 50 634 091. Rückkaufsrecht: Die österreichische Regierung ist berechtigt, vom 14. Sept. 1902 ab jeder- zeit die auf österr. Gebiete liegenden Eisenbahnen der Gesellschaft einzulösen; rück- sichtlich der gesellschaftlichen Lokalbahnen jederzeit. Bei Brünn-Rossitz ist kein staat- liches Einlösungsrecht normiert. Als Basis für den Einlösungspreis wird die mittlere Reineinnahme der 5 besten unter den letzten 7 Jahren genommen, doch darf die- selbe nicht geringer sein als der Reinertrag des letzten Jahres. Dieser Durchschnitts- betrag ist der Ges. in halbjährl. Raten bis zum Ablauf der Koncessionsdauer zu zahlen. Die ungarische Regierung hat lt. Vertrag vom % Juni 1891, genehmigt durch Beschluss der Generalversammlung vom 9. Juli 1891, die auf ungarischem Gebiete liegenden Eisenbahnlinien der Gesellschaft samt allem beweglichen und unbeweglichen Zubehör v. 1./1. 1891 an eingelöst. Als Einlösungspreis zahlt die Regierung jährl. K 21 330 000 = fl. 10 665 000 unter Abzug von 10 % Steuer K 19 197 000 = fl. 9 598 500 der Gesellschaft bis zum 31./12. 1965. Diese Zahlungen sind frei von allen jetzigen und zukünftigen Steuern etc. Sollte in dem Monate vor der Fälligkeit einer halbjährlichen Rate der Durchschnitts-Geldkurs der fl. 8 Goldstücke in Wien den Kurs von fl. 9.36 Noten (== 117 0%) übersteigen, so erhöht sich die von der Regierung zu entrichtende Rate um steigerung über 117 % auf K 6 500 000 = fl. Gold 3 250 000 (Aufzahlung 1901 K 309 721). —— Die seit 1./1. 1891 für die Marchthalbahn und Lokalbahn Ipolysagh-Balassa-Gyarmath bezahlten Beträge und Auslagen für Investitionen inkl. Fahrmaterial werden der Ge- sellschaft ersetzt. Zur Beschaffung der hierzu nötigen Mittel gewährte die Gesellschaft dem Staate einen Vorschuss von K 10 000 000 = fl. 5 000 000. Dieser Vorschuss ist auf die beiden Linien pfandrechtlich einzutragen, er wird verzinst und getilgt durch eine vom Staate an die Gesellschaft ab 1891–1965 zu zahlende steuerfreie Annuität von K 500 000 = fl. 250 000 in halbjährlichen Raten à K 250 000 = fl. 125 000 je am u. 1./7. Für die an den Staat übergebenen 11 406 Aktien und die eingelösten per 1./3. 1892 gekündigten 5 % Prior.-Oblig. der Arad-Temesvar-Eisenbahn zahlt Ungarn eine steuerfreie Annuität von K 577 490 = H. 288 745 in halbjährlichen Raten à K 288 745 = fl. 144 372.50, erstmals 1./3. 1892 und letztmals 1./9. 1958. Die in Ungarn liegenden, nicht den Gegen- stand der Einlösung bildenden Domänen, Berg- und Hüttenwerke der Gesellschaft nebst