―――――― Gewerkschaften. 419 Gewerkschaften. Braunkohlengewerkschaft Vereinigte Ville in Brühl b. Cöln. Gegründet: 6./7. 1900 durch die Konsolidation der Bergwerke: Eduard, Philippine II, Her- mann II, Engelbertus, Heinrich, Ludwig, Ville, sämtlich verliehen unter dem 28./12. 1868 auf Braunkohle; diese Konsolidation ist am 12./11. 1900 vom kgl. Oberbergamt Bonn bestätigt worden. Zweck: Der Betrieb des Bergbaues sowie die Errichtung aller Anlagen und der Betrieb aller Unternehm., welche die Ausnützung der erteilten Gerechtsame und die Verwertung der Produkte derselben fördern können. Ferner die Verwertung der erteilten Bergwerks- Gerechtsame und die Beteiligung an anderen verwandten Unternehmungen. Besitztum: Die auf Braunkohlen verliehene Gerechtsame umfasst 3 150546 am = 1379 ha 30a; nach den vorgenommenen Abbohrungen beträgt die durchschnittl. Kohlenmächtigkeit ca. 40 m und die durchschnittl. Mächtigkeit des Deckgebirges ca. 10 m. Das Gesamtfeld enthält somit, wie der Prospekt v. 23./3. 1902 besagt, rund 550 000 000 t oder 8 000 000 000 hl Braunkohlen. Im Gelände der erteilten Gerechtsame in der Nähe von Hürth hat die Gew. eine Grube angelegt und eine grosse Brikettfabrik gebaut. Die Grube ist für eine jährl. Leistung von 15 000 000 hl Förderung durch 4 Kettenbahnen disponiert und die Brikettfabrik, mit den neuesten und besten Einrichtungen versehen, bei 18 grossen Schulz'schen Röhrentrockenapparaten und 14 Pressen für eine Jahresproduktion von 220 000 t. Die zur Anlage der Grube, der Brikettfabrik nebst Zubehör und des Bahnhofs auf Grund des Berggesetzes von dem kgl. breuss. Staate an die Gew. abgetretenen Grund- flächen haben eine Grösse von ca. 42,6 ha. Die Brikettfabrik ist durch eine eigene 4½ km lange Eisenbahnanlage mit der Station Kalscheuren der kgl. preuss. Staatsbahn ver- bunden; ebenso hat sie durch die Köln-Bonner Kreisbahn Anschluss an den Rheinhafen bei Wesseling. Die Herstellungskosten der Brikettfabrik, der Grubenanlage und der Tagebauten, ohne jede Berücksichtigung der Grubenfelder, erfordert einen Kostenaufwand von ca. M. 4 250 000; hiervon entfallen auf den Bau der Eisenbahn ca. M. 400 000. Die Gew. ist an dem Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. mit der drittgrössten Quote von 22 000 Doppelwaggons pro Jahr beteiligt. Kuxe: Anzahl derselben z. Z. 100; die Umwandlung in eine 1000teilige Gew. ist beantragt. Geschäftsjahr: Kalenderj. 4½ % Anleihe von 1902: M. 2 500 000 in Stücken à M. 500, 1000, 2000, 3000. Zs. 2./1., 1./7. Liß düfeh Verl u 102 % vom lf % le en. berechtigt, jederzeit neben der festgesetzten jährl. Ausl., auch vor dem 2./1. 1907, eine stärkere Tilgung eintreten zu lassen, die ganze Anleihe nach vorhergehender vierteljährl. Künd. zu 102 % zurückzuzahlen oder einen beliebigen Teil derselben durch Ausl. mit mind. vierteljährl. Frist zu 102 % oder durch Rückkauf von Schuldverschreib. zu tilgen. Sicherheit: Zur Sicherstellung der Anleihe nebst Zs., Aufgeld u. sämtl. Kosten hat die Gew. zu gunsten der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin, oder deren Ordre, eine Sicherungs- Hypoth. in Höhe von M. 2 750 000 mit dem im Grundbuche der Bergwerke des kgl. Amtsgerichts Lechenich Bd. I, Art. 18 verzeichneten Bergwerke, nebst Brikettfabrik u. sonst. Zubehör, zur ersten Stelle bestellt. Gegenstand der Verpfändung sind auch die Rechte der Gew. aus dem mit dem Preuss. Staate. Forstverwaltung, vertreten durch die kgl. Reg. zu Cöln, am 13./22. Febr. 1902 abgeschlossenen Vertrage, dagegen bleibt die Anschlussbahn vom Werke zwecks Anschluss an die Staatsbahnstation Kalscheuren von der Verpfändung ausgeschlossen. Sollte die Gew. Teile des Pfandobjektes nebst Zubehör, insbesondere auch grössere oder kleinere Teile des Grubenfeldes nach einge- holtem Einvernehmen der Deutschen Treuhand-Ges. verkaufen, so soll der Erlös der Veräusserung letzter überwiesen und von dieser im Interesse der Schuldnerin, ins- besondere auch zur Tilg. von Schuldverschreib. durch Verl. oder Rückkauf verwandt werden. Zahlst.: Brühl: Gewerkschaftskasse; Berlin u. Hannover: Bank f. Handel u. Ind; Hannover: Hannov. Bank; Hildesheim: Hildesh. Bank; Cöln: Berg. Märk. Bank. Verj.: der Zs.-Scheine in 4 J. (K.), der verlosten Stücke in 30 J. (F.). Aufgelegt im März bis 4./4. 1902 zu 100.50 %. Die Anleihe ist bisher bei keiner Börse zugelassen worden, jedoch bleibt die Einführung an einer deutschen Börse vorbehalten. Direktion: Conrad Piatscheck, Brühl bei Cöln. Repräsentant: F. E. Behrens, Hannover. Gewerkschaft Burbach in Magdeburg. Gegründet: Die Gewerkschaft hat ihren Namen von dem ihr gehörigen Eisenerzbergwerke Burbach, Kreis Siegen, Oberbergamtsbezirk Bonn. Dieses Bergwerkseigentum ist ver- liehen auf Grund der Mutung vom 23./5. 1870 durch Verleihungsurkunde des Kgl. Ober- bergamts Bonn vom 27./12. 1870. Zu diesem wegen mangelnder Rentabilität nicht in XXVII.