Gewerkschaften. 429 Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 174 926, Schacht-Tiefbauten 1030 204, do. Tages- bauten 145 946, do. Maschinen u. Utensil. 191718, Mühlenanlage-Gebäude 64 388, do. Maschinen 76 895, Chlorkaliumfabrik-Gebäude 656 424, do. Maschinen 416 089, Endlaugenleitung-Ge- bäude 56 661, do. Maschinen 12 215, do. Rohrtourkto 137 156, Werkeisenbahn-Bahnkörper 250 290, do. Maschinen 50 327, do. Gebäude 6448, do. Erweiterungskto 42 998, Brunnen 87 469, Beleuchtung 10 244, Werkstätten-Gebäude 18 706, do. Geräte 15 684, Laboratorium 1433, Geschäfts-, Wohn- u. Lagerhäuser 206 115, Arb.-Wohnhäuser 47 290, Fuhrwerk 3217, Sulfatfabrik-Gebäude 76 464, do. Maschinen 123 830, do. Mühlengebäude 4042, do. Mühlen- maschinen 2544, do. Kainitmühlen-Verladeschuppen 50 032, do. do. Maschinen 47 442, Wasserwerksanlage 122 152, Inventar 22 073, Beteiligung beim Bergwerk Asse 130 786, Syndik.-Gebäude 10933, Schutzbohrkto 12 145, Effekten 81 369, Rohprodukte-u. Fabrikatelager 316 670, Material.-Lager 123 948, Kassa 37 408, Bankguth. 117 751, Avalkto 370000, Debit. 82 143. Passiva: Oblig. 2 608 610, noch nicht eingelöste Grundschuld 2000, Zubussekto 1 850 000, Avalkto 370000, Eöhne 88 365, Oblig.-Zs. 58 822, Kredit. 206 131, Vortrag 250650. Sa. M. 5 434579. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verkaufs-Provis. etc. 311 538, Oblig.-Zs. 117 472, Geschäfts- Unk. 153 363, Syndikatsspesen 52 550, Steuern 95 999, Beiträge zur Knappsch. u. Berufs- Genoss. 57 312, Ausbeute 1 200 000, Abschreib. 177 514, Vortrag 250 650. – Kredit: Vortrag a. 1900 502 846, Syndikats-Nachtragsvergütungen 61 059, Agio u. Zs. 4240, Kursgewinn A. Effekten 8117, Bergwerksgewinn 1 313 390, Fabriksgewinn 526 746. Sa. M. 2 416 399. Grubenvorstand: Vors. Leopold Surén, Köln; Stellv. Leopold Peill. Düren; W. von Reckling- hausen, Rechtsanwalt A. Sauer, Köln: W. Böddinghaus sen., Elberfeld; Hermann Remkes, Krefeld; Bergwerksbes. Emil Sauer, Berlin. Direktion: J. Stechert, Anderbeck. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Berg- leute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Graf- schaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1852 durch Konsolidation der verherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrliche Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen „Er- werben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zu- gutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Das Bergwerks- eigentum setzt sich zusammen aus verschiedenen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1) Der Kupferschieferbergbau und Hüttenbetrieb im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Maschinenwerkstatt und Bergwerksbahn; 2) der Steinkohlenbergbau der Zeche Mansfeld bei Langendreer in Westfalen; 3) die beiden Koksanstalten zu Riemke und auf Schacht Colonia in Westfalen; 4) die Kupferhämmer und Walzwerke, und zwar a) Kupferhammer zu Rothenburg, b) Kuferhammer bei Ebers- walde, c) Messingnäpfchenfabrik zu Rothenburg; 5) das Bergwerkseigentum des Kali- unternehmens. Zur Ausrichtung der durch die gewerkschaftlichen Tiefbohrungen in den Jahren 1896 u. 1897 am östlichen Ufer des früheren salzigen Seees abbauwürdig nachgewiesenen Kalisalzlagerstätte wurde östlich von Wansleßen ein Tiefbauschacht angesetzt, der den Namen Georgi-Schacht erhielt. Die Bohrung des Schachtes wurde am 1./3. 1898 begonnen; die im Nov. 1900 bei 331 m Tiefe mit gutem Gehalt der Kali- salze aufgeschlossene Lagerstätte erwies sich als wenig mächtig u. unbauwürdig. Man stellte darauf fest, dass 55 m tiefer eine zweite Kalisalzlagerstätte von guter Bau- würdigkeit vorhanden ist, welche Carnallit von der Güte der Stassfurter Vorkommen führt; die Mächtigkeit ist, soweit sie bekannt wurde, wenigstens 12 m. Ein eigentlicher Abbau der Kalisalze fand 1901 noch nicht statt; aus den Untersuchungsstrecken wurden 1853,5 t Carnallit gefördert. Es wurde eine provisorische Kalisalzmühle für eine Leistung von 200 t pro Tag gebaut u. in Betrieb genommen, ferner wurde das definitive Förder- maschinengebäude erbaut; eine Chlorkaliumfabrik ist im Bau begriffen; 6) die 1897 an- gekaufte Ziegelei bei Wansleben, vormals Henkel & Co., auf deren Terrain der oben