Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.; Innerhalb des nächsten auf das Geschäftsjahr Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F. bis derselbe 25 % des Grundkapitals erreicht Kolonial-Gesellschaften. 5 18. Juni 1898 den Herren Rechtsanwalt Dr. J. Scharlach zu Hamburg und Bergwerksbes. Sholto Douglas zu Berlin gewährt hatte, und welche inzwischen durch besondere Kon- cession mit unbeschränkter Dauer auf die Ges. übertragen worden sind. Durch diese Koncession ist der „Ges. Süd-Kamerun“ auf Grund der Allerh. Ver- ordnung über die Schaffung, Besitzergreifung und Veräusserung von Kronland und über den Erwerb und die Veräusserung von Grundstücken im Schutzgebiete von Kamerun vom 15. Juni 1896 und in Anwendung der Ausführungsverfügung des Reichskanzlers hierzu vom 17. Okt. 1896 in dem zwischen dem 12 % 5. L. von Greenwich und dem 4 n. Br. einer- seits und der südlichen und östlichen politischen Landesgrenze von Kamerun anderseits gelegenen Gebiete das demnächst zu schaffende Kronlandt als Eigentum verliehen gegen die Verpflichtung der Ges., 10 % ihres jährl. Reingewinnes, welcher ihr verbleibt, nach- dem 5 % des letzteren für den R.-F. – bis dieser die Höhe von 25 % des Grundkapitals erreicht hat – in Abzug gebracht und 5 % Div. auf das eingezahlte Gesellschaftskapital ausgeschüttet worden sind, an den Landesfiskus von Kamerun abzuführen. Nach den Bedingungen der Koncession ist die Ges. verpflichtet, das in ihrem Eigentum befindliche. innerhalb des oben bezeichneten Gebietes gelegene Land, insoweit es zu Eisenbahn-, Wege- und Stationenbau, sowie zu sonstigen fiskalischen Anlagen verwendet werden soll, unentgeltlich an den Landesfiskus von Kamerun abzutreten, und, falls sie neue Ges. gründet oder sich an der Bildung neuer Ges. beteiligt und für die Überlassung von Land oder die Gewährung von Vergünstigungen Aktien oder Genussscheine von den neu zu bildenden Ges. erhält, dem Landesfisküs von Kamerun auf sein Anfordern den zehnten Teil dieser Aktien oder Genussscheine auszuhändigen. Sofern dem Landes- fiskus auf dieses sein Anfordern hin Aktien oder Genussscheine der neu gebildeten Ges. ausgeliefert worden sind, werden die Erträgnisse der der „Gesellschaft Süd-Kamerun“ danach verbleibenden Aktien oder Genussscheine selbstverständlich aus der Berechnung des Gewinnes, an welchem der Landesfiskus beteiligt ist, ausgeschieden. Duageger ist der Ges. das Recht eingeräumt. solange die erwählten Landeskommissionen in dem oben bezeichneten Gebiete noch nicht in Thätigkeit getreten sind, in diesem Gebiete ihrerseits Land aufzusuchen und unter Beobachtung der gesetzlichen Vor- schriften mit etwaigen Eigentümern und Beteiligten wegen Überlassung von Land Ab- kommen zu treffen und solches Land vorläufig in Besitz zu nehmen. Der Kaiserliche Gouverneur wird ermächtigt, auf die Dauer von 20 Jahren alle Landankäufe der „Ge- sellschaft Süd-Kamerun“ oder ihrer Bevollmächtigten in dem bezeichneten Gebiete von den Eingeborenen vor jedem anderen zu genehmigen. Die Hauptniederlassung der Ges. befindet sich in Ngoko; ausserdem besitzt sie Faktoreien in Nzimu, Molundu, Bomedali, Moassi u. Ngalimbonu sowie mehrere dazu gehörige Einkaufsposten. Der Verkehr auf dem Sanga und Ngoko sowie mit dem Kongo wird durch 3 Heckraddampfer und einem von der Socicété Anonyme Belge gecharterten Dampfer besorgt. Das erste Geschäftsjahr war im wesentlichen als eine Periode der Vorbereitung und Gründung des Betriebes zu bezeichnen; die grösste Schwierigkeit lag in der Beschaffung genügender Arbeiter. Auch das zweite Geschäftsjahr brachte noch keine wesentliche Ausdehnung des Betriebes. Wenn es auch gelungen war, all- mählich eine Anzahl von Arbeitern aus Liberia' zu erhalten so entsprach, ganz ab- gesehen von den hohen Kosten derselben, auch deren Anzahl den Bedürfnissen bei weitem nicht. Erst im Laufe des. Jahres 1901 ist es gelungen, eine grosse Anzahl schwarzer Arbeiter zu engagieren, so dass darauf gerechnet werden kann, das Kon- cessionsgebiet demnächst energischer aufklären und ausnutzen zu können. Sobald die Arbeiterfrage gelöst ist, dürfte bei dem ao. Reichtum des Gebietes der Ges. an Elfenbein u. namentl. an Gummi auf eine lohnende Entwickelung des Betriebes gerechnet werden. Kapital: M. 2 000 000 = frs. 2 500 000 in 5000 Anteilen à M. 400 = frs. 500; hiervon ist Serie A (Nr. 1–2500) voll eingezahlt, Serie B (Nr. 2501–5000) mit 25 % eingezahlt, die ferneren Einzahlungen können nach Bestimmung des Direktoriums eingefordert werden. Genussscheine: 15 000 Stück; hiervon wurden 10 000 Stück den Herren Dr. J. Scharlach und Sholto Douglas für die Übertragung der von ihnen erworbenen Rechte an die Ges. gewährt, die restlichen 5000 Genussscheine erhielten die Gründer der Ges. und zwar je einen Genussschein für jeden Anteil. folg. Jahres. Stimmrecht: Zur Stimmabgabe sind nur diejenigen Mitglieder berechtigt, welche ihre Anteile oder Genussscheine mindestens 3 Tage vor dem Tage der G.-V. gegen Bescheinigung hinterlegt haben. 1 Anteil = 1 St., 2 Genussscheine = 1 St. hat, sodann 5 % auf die eingezahlten Beträge der Anteile. Falls der deingewinn eines Jahres zur Deckung dieser Div. nicht ausreicht, erhalten die Anteile aus dem Gewinn des nächsten Jahres 5 % auf die eingezahlten Beträge zuzüglich der im Vorjahre nicht gezahlten Beträge und so fort. jedoch ohne Zs. auf die im Vorjahre nicht gezahlten Div. Der Anspruch aüf die Nachzahlung wächst den Div.-Scheinen des folg. Jahres resp. der folg. Jahre zu und ist mithin immer mit dem Div.-Schein des letzten laufenden Geschäftsjahres verbunden; vom verbleib. Gewinn 10 % dem Landesfiskus von Kamerun, sodann 10 % Tant. an Dir., Rest gleichmässig verteilt unter Anteil- und Genussscheine. Verj. der Div.: 4 J. n. F. e