Ausländische Industrie-Gesellschaften. 17 Iusländische Industrie-Gesellschaften. Act.-Ges. der Brunner Brauerei in Wien I, Herrengasse 8. Gegründet: 5./6. 1872. Zweck: a) der Betrieb der in Brunn besteh. Bierbrauerei samt dazu gehör. Etabliss. u. Rechten, die Fortführung u. Erweiterung derselben; b) die Erricht., Erwerbung u. der Betrieb anderer Bierbrauereien oder sonst. Gewerbe u. Fabriketabliss. für eigene oder fremde Rechn.; c) die Erwerbung u. Ausnützung von Grund- u. anderem un- bewegl. Eigentum hauptsächl. zu Zwecken des Bierbrauereigeschäftes; d) die Erwerbung der zum Betriebe obiger Geschäfte erforderl. Gewerbe- u. anderen behördl. Koncessionen. Kapital: K. 4 000 000 = fl. 2 000 000 in 20 000 Aktien à K. 200 = fl. 100. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Abschreib. von mind. 2 % an den Immobil. und mind. 7½ % am Fundus instructus vom Reingewinn 5 % Div., vom Rest 10 % an den R.-F., bis derselbe 20 % des A.-K. beträgt, von dei nach Dotier. des R.-F. erübrigenden Jahresgewinn 15 % als Tant. an den V.-R., Rest Super-Div.; erreicht die Div. in einem Jahre nicht 5 %, so kann die Ergänzung bis zu dieser Höhe aus dem R.-F. vorschussweise geschehen. Diese Vorschüsse sind jedoch in den nächsten besseren Jahren dem R.-F. wieder zu ersetzen. Bilanz am 31. Aug. 1902: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 100 599, Kaut.-Effekten 64 136, Effekten 7000, Wechsel im Portefeuille 280 281, Hypoth.-Forder. 644 634, Debit. 1 382 533, Bier- vorräte 283 615, Gerste, Malz, Hopfen 189 693, Steinkohlen, Fichtenpech, Binderholz, Fassreifeisen u. Gebinde 28 804, Werkzeuge, Material. u. Requisiten 44 399, Hafer, Heu, Stroh, Treber etc. 13 790, Feldfrüchte 11 555, vorausbez. Miete, Assekuranz etc. 3285, Pferde, Ochsen 24 743, Lager- fässer u. Gärbottiche 302 935, Fundus instructus 1 856 826, Realitäten 2 822 560, Neubauten u. Neuanschaffungen 334 766. — Passiva: A.-K. 4 000 000, Effekten-Kaut. 64 242, Kautionen 35 740, Biersteuerkredit 2427 60, Kredit. u. Tratten 2 237 135, Hypothekarlasten 1 281 908, R.-F. 335 026, Dubiosen-R.-F. 62 000, alte Div. 4658, Gewinn 132 687. Sa. K 8 396 156. Gewinn u. Verlust 1901/1902: Debet: Biererzeugungs-, Verzehrungs- u. diverse Steuern 1 039 995, Malz, Hopfen, Kohle, Pech, Eis, Beleucht., Brauerlöhne 871 020, Gehälter, Löhne, Abzüge, Frachten, Fourage, Provis. etc. 431 584, Assekuranz, Zs. u. diverse Spesen 173 183, Reparat., Material., Requisiten, Binderholz, Fassreife, Fässer etc. 125 942, Abschreib. für Ver- luste an Forder. 34 896, Abschreib. auf Zugkräfte, Lagerfässer, Gärbottiche, Fundus instructus, Realitäten 240 967, Gewinn 132 687 (welcher verteilt wird: 3 % Div. 120 000, Tant. an Dir. 8000, Vortrag auf 1902/1903 4687). – Kredit: Vortrag 4007, Gewinn der Ökonomie 18 155, Mietsertrag 21 218, Erlös für Bier u. Bierabfälle 3 006 895. Sa. K 3 050 275. Dividenden 1889/90–1901/1902: 5, 7, 7, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 4, 1½, 3 %. Coup.-Verj.: Die Div. u. Super-Div. verjähr. in 3 J. n. F. Zahlst.: Dresden: Dresdn. Bank. Allg. Deutsche Credit-Anst. Kurs Ende 1890–1902: In Dresden: 79.50, 84.50, 87.50, 108, 127, 115, 119, 119, 115, –, –, 70, 85 %. Die Aktien wurden eingef. im April 1885 zu 65 %, wobei fl. 100 = M. 200, seit 1./7. 1893 werden fl. 100 = M. 170 gerechnet. Direktion: Dir. Max Weigel. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Jos. 9 oly, Vicepräs. Carl Stöger- mayer, Georg Ebert, Dr. Arthur Kuranda, Leopold Löwy. Act.-Ges. der k. k. priv. Teppich- u. Möbelstoff-Fabriken. vorm. Philipp Haas & Söhne in Wien I, Am Stock im Eisenplatz. Gegründet: 1883. Zweck: Erzeugung von Teppichen, Möbelstoffen und aller in die Textilindustrie einschlägigen Artikel sowie aller Arten Möbel, ferner Handel mit den eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Art, sowie überhaupt von Kurrentwaren. Im Jahre 1900 wurden infolge der ungenügenden Sorgfalt des Gen.-Dir. Gstettner in den Fabriken Übelstände konstatiert, welche eine gründliche Reorganisation der Ges. notwendig machten; hierzu kam noch, dass die Ges. durch die Unterschlagungen des Hauptkassierers u. Prokuristen Hans Hödl, welcher Selbstmord begangen hatte, einen Verlust von K 181 646 erlitt. Wegen dieses Schadens hat die Ges. ihren früheren Gen.-Dir. Gstettner, der die ihm obliegenden Kassenkontrolierungen sehr oberflächlich gehandhabt hatte, regresspflichtig ge- macht. Herr Gstettner hat sich bereit erklärt, ein im Jahre 1902 flüssig werdendes Kapital von K 20 000 sowie die ihm gehörige Villa in der Hinterbrühl abzutreten. Um die Reorgani- sation der Ges. gründlich durchzuführen, wurde im Juni 1900 zwischen der A.-G. Philipp Haas & Söhne und der Vereinigten Smyrnateppichfabrik A.-G. in Berlin ein Übereinkommen abgeschlossen, nach welchem künftig für die Fabrikation von Knüpfteppichen zwischen beiden Ges. eine Art von Interessengemeinschaft besteht. Die deutsche Ges. wird ihren Export nach Osterreich-Ungarn vollständig einstellen und ihre Kundschaft in Österreich-Ungarn an die Haas-Ges. überweisen, der sie alle jene Erfahrungen zur Verfügung stellen wird, die in ihren Etabliss. in Schmiedeberg, Cottbus und Hannover verwertet werden. Als Entschädigung wird die deutsche Ges. mit einer entsprechenden Quote an den zu erzielenden Erträgnissen der Knüpfteppich-Fabrikation der Haas-Ges. partizipieren. – In der G.-V. v. 17./11. 1900 wurde zur Sanierung der Ges. beschlossen, das A.-K. durch Abstempelung der Aktien auf einen Staatspapiere etc. 1902/1903. II. IIL ‚――