ÖOsterreich-Ungarische Eisenbahnen. K. k. priv. Graz-Köflacher Eisenbahn- u. Bergbau-Ges. Wien. Gegründet: 26./8. 1855. Letzte Statutänd. von 1884. Zweck: Betrieb einer Eisenbahn von Graz nach Köflach und von Lieboch nach Wies; Bau und Betrieb von Flügel- und Anschlussbahnen, welche ihr koncessioniert sind, oder hinsichtlich deren in der Folge die Konc. erteilt werden wird; Betrieb oder Verpacht. der ihr eigentüml. gehör. sowie die Erwerb. u. Pachtung anderer Kohlenbergwerke oder sonst. zur Förderung des Ges.-Zweckes dienender industr. Etabliss., ferner der Handel mit Kohlen u. den übrigen Produkten ihrer Unternehm. Bahngebiet: Graz-Köflach 40,270 km, Lieboch-Wies 50,993 km, ausserdem 21 Industrie- bahnen mit 16,513 km. Das Bergwerkseigentum beträgt im Köflacher Revier 312 Gruben- massen und 85 Überscharen mit einer verliehenen Fläche von 15 128 809 qm; im Wieser Revier 281 Grubenmassen u. 33 Überscharen mit einer verliehenen Fläche von 13 067 679 qm; ausserdem 189 Freischürfe. Produktion 1902: Mctr. 4 399 381 (1901: 5 008 373). Koncession: Dauer für die Hauptlinien bis 9./4. 1958; rücksichtlich des Bergbaues, bis sämtl. Gruben abgebaut oder deren Pachtung abgelaufen ist, oder bis die Ges. aufgelöst wird. Die Betriebsführung geschieht seit 1./9. 1878 vertragsmässig auf 50 Jahre durch die Österr. Südbahn; dieselbe erhält, solange die zu berechnende Bruttoeinnahme K 2 100 000 = fl. 1 050 000 nicht übersteigt, 40 % derselben, aus dem Mehr bis K 200 000 = fl. 100 000 45 % u. aus den weiteren Überschüssen 50 %, mind. aber pro Jahr K 640 000 = fl. 320 000. Übersteigen die Bruttoeinnahmen pro Jahr K 2 400 000 = fl. 1 200 000, so ist die Südbahn berechtigt, 10 % von dem Überschuss für Erweiterungsbauten in Abzug zu bringen. Rückkaufsrecht des Staates: Der Staat ist berechtigt, vom 8./9. 1901 ab die Strecke Lieboch-Wies unter Zahlung des Durchschnittsertrages der 5 besten unter den letzten 7 Jahren, doch mind. 5.2 % des Anlagekapitals dieser Strecke bis zum Ablauf der Koncessionsdauer zu erwerben, für die Hauptlinie Graz-Köflach hat bisher die Reg. vor Ablauf der Koncessions- dauer kein Einlösungsrecht. Kapital: K 15 200 000 = fl. 7 600 000 (davon getilgt bis Ende 1902: K 110 000) in Aktien à K 400 = fl. 200. Im Besitz der Ges. befinden sich K 66 800. Die Tilg. der Aktien wird aus den Reinerträgnissen innerh. der Konc.-Dauer bewirkt. Die Tilg. geschieht durch Verl.; die Besitzer der verl. Aktien erhalten im baren den Nominalwert der Aktien, ferner Ge- nussscheine, welche das Recht auf den Bezug der 5 % übersteigenden Super-Div. haben. Obligationen: 4½ % Silber-Prior.-Anleihe von 1863 (I. Em.), K 2 400 000 = fl. 1 200 000, davon noch in Umlauf Ende 1901: K 1 246 200 in Stücken à K 300 = f 150. Zs. 2/1, 1./7. Tilg.: Durch Verl. am 1./10. per 2./1. nach einem Tilg.-Plan innerh. der Zeit von 1864–1916. Die noch nicht verl. Oblig. wurden im Okt. 1902 zum 2./1. 1903 zur Rückzahlung gekündigt, zugleich wurde den Besitzern der gekündigten Oblig. der Umtausch gegen eine neue 4 % An- leihe von 1902 angeboten; der Umtausch musste bis spät. 24./10. 1902 angemeldet werden. Für je fl. 100 4½ % Oblig. mit Coup. per 2./1. 1903 erhielt man K 200 4 % Oblig. von 1902 mit Coup. per 2./1. 1903 sowie K 4 bar, ausserdem noch für je fl. 100 4½ % Oblig. K 0.50 bar. Zahlst.: Wien: Union-Bank; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank; Breslau: E. Heimann; Frank- furt a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Leipzig: Frege & Co., H. C. Plaut. Zahlung der Coup. u. verl. Stücke ohne jeden Abzug in fl. Silber resp. Kronen. Beim Handel an der Frankf. Börse bis Ende 1898 fl. 100 = M. 200, seit 1./1. 1899 fl. 100 = M. 170, an der Leipziger Börse seit 1./7. 1893 fl. 100 = M. 170. Kurs Ende 1885–1902: In Frankf. a. M.: 77¾s, 88.35, 78, –, 85.40, 87, 84, 86.45, 83.50, 83, 83, 85.60, 86, 85.30, 100.30, 100, 101.20, 100.20 %. – Ende 1890 bis 1902: In Leipzig: 88.50, 85, 84.75, 96, 99, 100.75, 101, 101, 100.80, 100.50, 100.60, 101.25, 100.10 %. 5 % Silber-brior.-Anleihe von 1871 (II. Em.) K 5 040 000 fl. 2 520 000, davon noch in Umlauf Ende 1901 K 4 454 100 in Stücken à K 300 = fl. 150. Zs.: 2./1 1./7. Tilg.: Durch Verl. am 1./10, per 2./1. nach Tilg.-Plan von 1873–1932. Die noch nicht verl. Oblig. wurden im Okt. 1902 zum 2./1. 1903 zur Rückzahlung gekündigt, zugleich wurde den Besitzern der gekündigten Oblig. der Umtausch in 4 % Oblig. von 1902 angeboten; der Umtausch musste bis spät. 24./10. 1902 angemeldet sein. Für je fl. 100 5 % Oblig. mit Coup. per 2./1. 1903 erhielt man K 200 4 % Oblig. von 1902 mit Coup. per 2./1. 1903 sowie K 4 bar, ausserdem noch für je fl. 100 5 % Oblig. K 1 bar. Kurs Ende 1884–1902: In Frankf. a. M.: 83, 78 s, 81.30, 78.50, 84.80, 86, 89.40, 87.40, 86.50, 82.15, 85.10, 87.80, 86, 87, 86.90, 101, 102.60, 104.40, 100.10 %. – Ende 1892 bis 1902: In Leipzig: 87, 96.60, 100.25, 103.90, 101.50, 102.50, 102.50, 102, 102.90, 104.50, 100.10 %. 5 % Silber-Prior.-Anleihe von 1872 (III. Em.). K 6 000 000 = fl. 3 000 000, davon noch in Umlauf Ende 1901: K 4 942 500 in Stücken à K 300 . 150. 3%..% bei der II. Em. Kurs Ende 1884–1902: In Frankf. a. M.: 83, 78 ¾, 81.30, 78.50, 84.80, 86, 89.40, 87.40, 86.50, 82.15, 85.10, 87.80, 86, 87, 86.90, 101, 102.60, 104.40, 100.10 %. Kurs in Leipzig: Wie Anleihe von 1871 (II. Em.). 2 % Silber-Prior.-Anleihe von 1878 (IV. Em.). K 1 487 700 = fl. 743 850, davon konvertiert K 698 400, getilgt bis Ende 1902: K 592 500, daher noch in Umlauf Ende 1902: K 196 800 in Stücken à K 300 = fl. 150. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Durch Verl. bis 1922. Im Okt. 1902 wurde der Umtausch in 4 % Oblig. von 1902 angeboten; der Umtausch musste bis spät. 24./10. 1902 an- gemeldet sein. Für je fl. 150 2 % Oblig. erhielt man K 200 4 % Oblig. von 1902 sowie K 24.50 bar. Die Anleihe wird in Leipzig notiert; seit 1./. 1893 fl. 100 = M. 170; vorher fl. 100 = M. 200. Kurs Ende 1890–1902 in Leipzig: 48, 49.25, 49, –, 57, 60, 60.50, 67.75, 63.25, 60, 65, 65, – %. Verj. der Div.-Coup. in 5 J., der Oblig.-Coup. in 3 J. n. F. Staatspapiere etc. 1903/1904. I. XXNII