340 Ausländische Eisenbahnen. c) die Erwerbung und Verwertung von Realitäten, Grundstücken und anderen Liegen. schaften zu Zwecken des Betriebes; d) die Errichtung und der Betrieb von elektr. Beleuchtungsanlagen und Kraftübertragungen in Graz und Umgebung. Betriebslänge im Jahre 1902: 30,969 Km Bahnlänge entsprechend 46,5 km Geleislänge. Kapital: K 4 000 000, urspr. fl. 700 000, durch Beschluss der G.-V. v. 22. Juni 1895 um fl. 900000 auf fl. 1 600 00 erhöht, sodann durch Beschluss der ausserord. G.-V. vom 20. Juni 1901 auf K 4 000 000 erhöht in 10 000 Aktien àa K 400. Das gesamte A.-K. wird bis 1948 durch Verlosung getilgt; bis Ende 1902 getilgt K 150 400. Gegen verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche gleichen Anspruch mit den Aktien auf die zur Auszahlung gelangende Super-Div., sowie nach Auflösung der Ges. auf den nach Tilg. sämtlicher Aktien verbleib. Überschuss haben. Aufgelegt fl. 700 000 in Frankfurt a. M. am 16./8. 1887 zum Kurse von 98.50 %, wobei 1 fl. = 2 M. gerechnet; ferner fl. 140 000 zu 130 %, Bezugsrecht vom 1.–15./3. 1896; fl. 410 000 zu 136 %, Bezugsrecht vom 23./3. bis 7./4. 1898; fl. 350 000 zu 150 %, Bezugsrecht vom 1.–14./6. 1899; K 800 000 zu 135 %, Bezugsrecht vom 12./8.– 26./8. 1901. Die neuen Aktien wurden in Frankf. a. M. im Febr. 1902 eingeführt und sind gleich den alten lieferbar. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des A.-K. bestritten, alsdann 4 % Div. Vom Rest 5 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., 10 % an V.-R., vertragsm. Tant., Überrest als Super-Div. auf Aktien und Genussscheine gleichmässig, unter Be- rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der Stadt, falls nicht ein Teilbetrag des Rein- gewinns durch G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. oder als Vortrag auf das nächste Jahr übertragen wird. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway-Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welcher von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statutengemäss er- forderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinn- anteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorjahres auszuscheiden. Die Ge- winnbeteiligung betrug pro 1900–1902: K 32 629, 59 602, 80 879. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bahnanlagen 3 184 788, Kraftstation 943 994, Realitäten 272 423, Wagenpark 1 101 466, Inventar 43 659, Material. 50 521, Monturen 15 631, Kaut. 99 862, Kassa 5986, Guth. b. steierm. Escompte-Bank 486 120, Debit. 3901, Baukto 55 987. – Passiva: A.-K. 3 849 600, amort. Aktien 150 400, Hypoth. 59 413, R.-F. 138 620, Spec.-R.-F. 964 815, Ern.-F. f. Gesamtanlage, Geleise etc. 424 514, nicht eingel. verloste Aktien 1200, nicht eingel. Coup. 664, Kredit. 51 362, Vortrag a. 1901 29 672, Gewinn 594 079. Sa. K 6 264 338. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis. u. Spesen 1011, Ern.-F.: Rückstell. für die Gesamtanlage 107 055, do. für die Geleise 30 000; Gewinn 594 079. – Kredit: Betriebs- überschuss 715 180, Zs. 16 965. Sa. K 732 145. Gewinn-Verwendung: Zur Aktien-Tilg. 36 800, zum R.-F. 20 165, Tant. des V.-R. u. der Dir. 60 494, 10 % Div. 384 960, an die Genusssch. à K 24 9024, Gewinnanteil der Stadt- gemeinde Graz 80 879, Vortrag auf 1903 K 31 429. Kurs Ende 1890–1902: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10, 179, 148.60, 165, 169, 163.80, 175 %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Dividenden: 1890–1902: 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8, 8, 8, 8, 5, 9, 10 %; Genussscheine 1894–1902: fl. 5, 8, 8, 8, 8, 8, 8, K 20, 24. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: Steierm. Escomptebank. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Moriz Ritter von Schreiner, Graz; Vize-Präs. Herm. Köhler, Frankf. a. M.; Verw.-Räte: Reinhold Eisl, Hans von Reininghaus, Josef Rochlitzer, Dr. Ernst Schuster, Graz; Gustav Behringer, Alfred Weinschenk, Frankf. a. M. „. Betriebsleitung: Dir. u. Prokurist Camillo Angerer, technischer Leiter Ing. Jos. Pojatzi, Verkehrsleiter Peter Hildmann. = 0 0 0 * , K. K. privil. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, Wien. Gegründet: Am 19. Mai 1836, letztes Statut von 1886. Staatsgarantie besteht nur für die Mährisch-Schlesische Nordbahn und zwar eine Jahreseinnahme, welche zur Verzinsung und Tilgung des begebenen Anlagekapitals (jetzt 4 % auf fl. Silb. 24 440 000) nötig ist. doch ist hierfür zunächst immer die Kaiser Ferdinands-Nordbahn mit ihrem Einkommen haftbar und event. erst dann der Staat. Staatliches Einlösungsrecht rücksichtlich des Hauptbahnnetzes ab 1. Jan. 1904; nach Ablauf der Koncession ist nur der Fahrpark zu vergüten, der allgemeine Reservefonds verbleibt der Gesellschaft. Das Einlösungsrecht kann rücksichtlich der Lokalbahnen jederzeit ausgeübt werden, nur für die Lokalbahn Bielitz-Wadowice-Kalwarya erst vom 1. Jan. 1904 angefangen. Zweck: Betrieb aller von der Gesellschaft bereits erbauten oder erworbenen Eisenbahnen. welche dem öffentlichen Verkehr zu dienen haben; Bau und Betrieb von verschiedenen Eisenbahnlinien, Bau und Betrieb von Zweig- und Schleppbahnen zu Industrie-Etablisse- ments, Kohlenwerken, Steinbrüchen etc., Kauf, Verkauf, Benutzung und Betrieb von Grundstücken, Wäldern, Bergwerken, Metall- u. Maschinenfabriken etc.