Gewerkschaften. 409 Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Produktionskosten 1 475 325, Gehälter, Steuern, Spesen etc. 161 389, Betriebs-Unk. 34 602, Beiträge zur Knappschafts- u. Beamtenkranken- kasse 13 803, do. zur Knappschafts-Pens.-Kasse 36 106, Anleihe-Zs. 57 983, Abschreib. 220 885, Vortrag a. 1901 2092, Gewinn 373 359. – Kredit: Vortrag 2092, verkaufte u. selbstverbrauchte Kohlen inkl. Bestand am 31./12. 1902 2 363 838, Effekten-Zs. 4351, verjährte Ausbeute 50, verschied. Einnahmen 5212. Sa. M. 2 375 543. Verwendung des Reingewinns: Ausbeute à 90 M. 333 900, Tant. u. Grat. an Grubenvorst., Dir. u. Beamte 33 390, Vortrag auf 1903 8161. Direktion: Max Klötzer, techn. Dir.; Robert Weiss, kaufm. Dir. Grubenvorstand: Vors. Dr. jur. Georg Wolf. stellvertr. Vors. Berg-Dir. Stadtrat Ed. Würker, Kohlenwerksbes. Friedrich Falck, Stadtrat Heinr. Heitzig, sämtl. in Zwickau, Berg-Dir. Rob. Hey in Gersdorf, Kaufm. Carl Clement in Leipzig. = 0 Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vormals Fernie in Giessen. Gegründet: 29./11. 1898 durch Umwandlung der am 2./7.1898 gegründeten A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gew. Statut, genehmigt von der Oberbergbehörde 5. 12. 1898 mit Nachtrag v. 20./1. 1899, genehmigt von der Bergmeisterei zu Darmstadt 24./1. 1899. Zweck: Der Betrieb u. die Verwert. der in den Gemarkungen Giessen, Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Herrnwald, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn u. Lützellinden belegenen Bergwerksberechtigungen nebst allen Immobil., Mobil. u. Anlagen, welche bisher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden u. durch Kaufverträge auf Albert Zobel in Strassburg i. Els. u. Dr. Heinrich Pfahl in Bonn a. Rh. übergegangen sind; ferner der Betrieb u. die Verwert. noch weiter zu erlangender Berechtigungen u. Bergwerke, sowie die Herstellung aller Anlagen u. der Betrieb aller Geschäfte, welche die Ausnützung dieser Bergwerke u. die Verwert. der Produkte derselben befördern. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Ausbeute pro 1899: M. 450 pro Kux, für das I. Quartal 1903: M. 50 pro Kux. 4 % Anleihe von 1899. M. 3 500 000 in Stücken à M. 1000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Tilg.: Vom 2. Jan. 1902 ab durch Verl. im Sept. per 2. Jan. des folg. Jahres zu 105 % in jährl. Raten von mindestens M. 100 000; die Gewerkschaft ist berechtigt, vom 2. Jan. 1902 ab die Tilg. zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen; sie ist verpflichtet, vom 2. Jan. 1902 ab die Rückzahlung zu verstärken in der Weise, dass sie für jede 1000 t, welche sie in dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre, zuerst also im Jahre 1901, über 100000 t Erze gefördert, eine Teilschuldverschreib. mehr zur Rückzahlung zu bringen hat. (Diese Bestimmung ist durch das Abkommen mit Fernie abgeändert.) Sicherheit: Zur Sicherheit der Anleihe hat die Gewerkschaft an ihren sämtlichen Berggerecht- samen und Immobilien mit allen Zubehören, welche nach Gesetz und Bestimmung Immobiliar-Qualität haben, eine erste Kautionshypothek bestellt, sowie ferner das Bank- haus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln in die mit dem Grossherzogl. Fiskus und den Gemeinden bestehenden Grundabtretungsverträge eingesetzt; das Bankhaus Sal. Oppen- heim jr. & Co. ist berechtigt, einzelne verpfändete Gegenstände aus der Hypothek frei- zugeben, wenn nach seinem Ermessen gleichwertiger Ersatz dafür bestellt oder der Erlös der freigegebenen Objekte zur ausserord. Tilg. der Anleihe verwendet wird, ferner auch, wenn die Tilg. der Anleihe soweit vorgeschritten ist, dass eine Verminderung der Pfand- sicherheit zulässig erscheint. Die Inhaber der einzelnen Teilschuldverschreib. können ihre Rechte aus denselben gegen die Gewerkschaft, abgesehen von den hypothek. Rechten, selbständig geltend machen. An der Hypothek nehmen die Teilschuldverschreib. zu gleichen Rechten untereinander teil. Der Wert des Grubenfeldes beträgt nach dem Gut- achten der Herren Geh. Bergrat Riemann, Grubenrepräsentant A. Marx, Bankvorsteher Freiherr A. von Jungenfeld und Handelskammersekretär F. Gros M. 8 548 000. Zahlst.: Giessen: Kasse der Gewerkschaft, Jacob Grünewald; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Eingeführt in Düsseldorf im Juni 1899 zu 100.50 %. Kurs Ende 1899–1902: –, –, –, 82 %. Notiert in Düsseldorf. Der frühere Besitzer Fernie hatte auf das ganze Besitztum der Gewerkschaft noch eine Forderung von M. 2 563 233, die Dr. Pfahl in Bonn bestellt hatte. Die Gewerken- Vers. v. 25./5. 1901 beschloss, in diese Verpflichtungen gegenüber Fernie einzutreten, wogegen Dr. Pfahl der Gewerkschaft 401 Kuxe und M. 1 000 000 4 % Anleihe von 1899 ihrer eigenen Gewerkschaft sowie 100 Kuxe des Erzbergwerks Aurora übergab. Bei dem Bestreben, die Gewerkschaft, welche ausser dieser Schuld an Fernie noch an das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln eine solche von rund M. 300 000 hat, von ihren Verpflichtungen frei zu machen, kam es innerhalb der Gewerkenkreise zu Zwistig: keiten. Während von einer Gruppe die sofortige Abstossung der Fernie'schen Schuld und die Ausschreibung einer Zubusse von M. 1500–2000 auf den Kux empfohlen wurde, hatte die andere Gruppe mit Fernie ein Abkommen vereinbart, dessen Annahme sie den Gewerken empfahl. In der Gew.-Vers. v. 18./12. 1901 wurde dieses Abkommen seitens der Gewerken angenommen u. die Forderungen des Vorbes. Fernie in Höhe von M. 2 563 233 anerkannt. Fernie erhielt sofort M. 1 220 000 Oblig. der Gew. al pari, der Rest von M. 1 343 233 wird ihm mit 4 % verzinst und von Fernie bis zum 31./12. 1906 gestundet, doch ist die Gew. jederzeit berechtigt, beliebige Beträge abzuzahlen. Wenn bis zum