a= Anleihen preussischer Provinzen. 33 Schleswig-Holsteinische Landeskultur-Rentenbank in Kiel. Errichtet: Durch das Gesetz vom 13. Mai 1879 wurden die Provinziallandtage er- mächtigt, Landeskultur-Rentenbanken zu errichten zur Förderung der Bodenkultur, ins- besondere zu Entwässerungs- und Bewässerungsanlagen, zur Anlage und Regulierung von Wegen, zu Waldkulturen und Urbarmachungen, zur Einrichtung neuer ländlicher Wirt- schaften etc. Ihre Organisation und Verwaltung wird durch ein Statut geregelt, das der Beschlussfassung des Provinziallandtages unterliegt und staatlicher Genehmigung bedarf. Die Landeskultur-Rentenbanken gewähren Darlehen in barem Gelde oder in von ihnen aus- zustellenden Schuldverschreibungen, „Landeskultur-Rentenbriefen“, nach dem Nennwert zu höchstens 4½ % Zinsen mit mindestens jährlich % Amortisation; die Zinsen und Amorti- sationsraten bilden die vom Schuldner zu entrichtende Landeskulturrente, welcher bis % % Beiträge zu den Verwaltungskosten zugeschlagen werden können. Für das Darlehen, die Rente und die Zuschläge ist mit land- oder forstwirtschaftlich benutzbaren Grundstücken in Hypoth. oder Grundschuld Sicherheit zu bestellen, und zwar innerhalb des 25 fachen Betrages des Katastralreinertrages oder innerhalb der ersten Hälfte des Taxwertes. Die Sicherheitsbestellung kann unterbleiben, wenn das Darlehen an Stadt- oder Landgemeinden, öffentliche Genossenschaften etc. gewährt wird. Renten und Unterhaltungskosten der Melio- rationsanlagen können im Verwaltungswege beigetrieben werden. Die Schuldner können das Darlehen zu jeder Zeit ganz oder teilweise in Bar oder in Rentenbriefen nach dem Nennwerte abtragen. Die Summe der Rentenbriefe darf die Summe der gewährten Darlehen nicht übersteigen. Die Rentenbriefe werden in Stücken von M. 5000, 2000, 1000, 500, 200 ausgegeben, mit höchstens 4½ % in halbjährigen Terminen verzinst und von der Renten- bank halbjährig in den Beträgen zurückgekauft oder zur Rückzahlung al pari ausgelost, welche durch Rentenzahlungen oder Abtragungen den Tilgungsfonds zufliessen. Verj. der Zinsscheine in 4, der ausgelosten Rentenbriefe in 10 J. n. F. Die auf Grund dieses Gesetzes errichtete und unter dem 10. Okt. 1881 bestätigte Landeskultur-Rentenbank der Provinz Schleswig-Holstein in Kiel steht unter Aufsicht und Garantie der Provinz und emittiert Landeskultur-Rentenbriefe zu 4, 3½ und 3 % Zinsen, zahlbar am 1./4. u. 1./10. Die Tilg.-Quoten der Darlehen müssen jährl. mind. 1 % des Kapitals betragen. Ausl. am 1./2. u. 1./8. zum 1./4. u. 1./10. In den ietzten Jahren erfolgte freih. Ankauf zu Amort.-Zwecken. Zahlst.: Kiel: Landeshauptkasse; Berlin: Nationalbank für Deutschl. In Umlauf am 1./4. 1904: 3½ %: M. 882 800; 3 %: M. 77 700. Werden nicht notiert. Provinz Westfalen. 3½ % Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westfalen, I. Ausgabe. M. 2 500 000 in Stücken à M. 200, 500, 1000, 5000.. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: 1½ % und Zs.-Zuwachs entweder durch Rückkauf oder Verl. bis sbät. 1924. Die Anleihe wird nicht notiert. Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westfalen, II. Ausgabe. Im Gesamt- betrage von M. 25 000 000, hiervon M. 17 500 000 zu 3½ %, M. 7 500 000 zu 3 % verzinsl., in Stücken à M. 200, 500, 1000, 5000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Ausl. oder durch freihänd. Ankauf mit jährl. mind. ½ % und Zs.-Zuwachs; Verstärkung und Totalkünd. zulässig. Ein- geführt M. 3 500 000 zu 3 % verzinsl. im Aug. 1895, M. 5 000 000 zu 3 % verzinsl. (hiervon zufgelegt M. 2 000 000 3./4. 1897 zu 95.40 %), M. 7 500 000 zu 3½ % verzinsl. 18./12. 1897 zu 010 %% M. 10 000 000 zu 3 % verzinsl. (lHfervon aufgel. M. 5 000 000 18.6. 1898 Zu 100.25 %). Kurs der 3½ % Anleihen Ende 1897–1903: 100.20, 99.30, 94.25, –, 98, 100.10, 100.20 %. Notiert in berlin. — Kurs der 3 % Anleihen Ende 1895-1903: 07.40, 96.10, 94.60, 92, 86.30, —=, 87.50, 99.90, 90 %. Notiert in Berlin. Verj. der Zinsscheine in 4 J., der verl. Stücke in 30 J. n. F. Anleihe des Provinzial-Verbandes der Provinz Westfalen, III. Ausgabe, im Gesamt- betrags von M. 50 000 000, hiervon begeben: 3½ % Provinzial-Anleihe, III. Ausg., Serie I. M. 10 000 000, in Stücken à M. 200, 500, 1000, 5000. „ April, 1. Okt. Tilg.: Von 1901 ab durch Rückkauf oder Verl. im Febr. per 1. Okt. mit jährl. mind. ½ % und Zs.-Zuwachs; Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Aufgelegt am 23. Juni 1899 zu 96.50 % Kurs Ende 1899: 94.25 v%. Notiert in Berlin. Seit 1. Julj 1900 mit 3½ % Anleihe II. Ausgabe zus. notiert. 4 % Frovinzial-Anleihe, III. Ausgabe, Serie II, III, IV u. V M. 40 000 000 in Stücken Mar 200, 500, 1000, 5000. Zs-; 1. April 1. Okt. Tilg.: Von 1901 ab entweder durch Rück- auf oder Verl. im Febr. ber 1. Okt. mit jährl. mindestens ½ % und Zinsenzuwachs; bis 6 Okt. 1909 Verstärkung und Totalkündigung unzulässig. Aufgelegt Serie II M. 10 000 000 am „ Okt. 1899 zu 100.10 %, Serie III M. 5 000 000 (Teilbetrag vom Gesamtbetrage von M. 10 000 000) * 9. Nov. 1899 zu 100.75 %; ferner Serie IV M. 5 000 000 (Teilbetrag vom Gesamtbetrage en 410 000 000) am 15. Mai 1900 zu 99.65 %, Serie V im Gesamtbetrage von M. 10 000 000 ein- baunt im Jan, 1901: Kurs Ende 1899 —1903: 10l.80, 101, 10.20, 104.10, 10 .40%. Votiert in flin, Vekj der Zinsscheine in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. n. F. 1 Zahlst. für 3 %, 3½ % u. 4 % Anleihescheine der II., III. u. IV. Ausgabe: Münster 1 W:: tandesbank der Provinz Westf.; Berlin: Seehandlung, Preuss. Central-Genoss.-Kasse, Delbrück 13 & Co., F. W. Krause & Co., A. Schaaffh. Bankverein, letzterer auch in Cöln Essen; Gannover: Ephraim Meyer & Sohn; Hamburg: M. M. Warburg & Co.; Hamm i. W.: Max Ason & Co:; Dortmund, Gelsenkirchen, Bochum, Essen, Mülheim a. d. R., Herne: Essener Staatspapiere etc. 1904/1905. I. III