Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 409 Prioritätsaktien in natura übernimmt, davon ab, ob der Bau mit einer grösseren oder geringeren Ersparnis an der Bausumme durchgeführt werden kann und variiert der Selbstkostenpreis dieser Prioritätsaktien für den ersten Eigentümer erfahrungsgemäss zwischen 60 und 70 % des Nominalbetrages. Die Regierung behält sich in den Kon- cessionen die Verstaatlichung vor, welche jedoch niemals mit einem geringeren Betrage als dem koncessionsmässig festgesetzten Baukapitale erfolgen kann, so dass in diesem Falle die Rückzahlung der Prioritätsaktien zum vollen Parikurse gesichert ist. Die Eom- bardierung von Prioritätsaktien wird seitens der Gesellschaft in der Weise bewilligt, dass der Belehnungsbetrag unter den effektiven Gestehungskosten der Prioritätsaktien sich bewegt, dass die Zinsen des erteilten Vorschusses viertel- oder halbjährlich bezahlt werden, dass der Baufortschritt durch die Organe der Ungarischen Localeisenbahnen, Aktiengesellschaft, kontrolliert wird, und die Auszahlung der Lombardvorschüsse nur nach Massgabe jener allmonatlich über den Baufortschritt aufzustellenden Ausweise erfolgt, welche auf Grund des vom Handelsministerium für jeden einzelnen Bahnban aufgestellten bordereau régulateur errichtet werden. Jedes Lombardgeschäft von Pr.-Aktien ist mit einer Kaufoption verbunden, welche durch die Ges. je nach den in den ersten 3–5 Jahren des Betriebes der Bahn erzielten Geschäftsresultaten ausgeübt werden kann. Aktienbeteiligung: Ende 1903 befanden sich im Portefeuille Prior.-Aktien folgender Bahnlinien: Budapest-Theissbahn 3 403 800, Haraszti-Räczkeve 1 227 400, Balaton-Szt.-György-S.-Szobb 2 217 600, Päpa-Csorna 2 070 600, Somogy-Szobb-Barcs 2 331 200, Bäcs-Bodrogher Comitats- bahnen 4 984 000, Békés-Csanäder Comitatsbahnen 3 714 200, Karczag-Tiszafüred 1 974 400, Obecse-Ujvidék-Titel 5 726 400, Zsebely-Csäkovär-Boka 2 383 200, Szatmär-Feheérgyarmat 2 215 600, Ungthalbahn 3 589 200, Zsitvathalbahn 2 563 200, Alvincz-Nagyszeben-Vöröstorony 7 218 000, Temesvär-Radna-Lippa 913 600, Versecz-Kubin 445 000, Vinkovce- Bréka 149 600, zus. K 47 627 000, welche in der Bilanz mit K 31 108 047, d. h. zum Durchschnittskurse von 65.316 % zu Buch stehen. Kapital: K 8 000 000 (fl. 6. W. 4 000 000) in 20 000 Aktien à K 400 (fl. 200), auf welche restliche 50 % am 31. Dez. 1895 einbezahlt sind. 4½ % Obligationen, rückzahlbar al pari. In Umlauf Ende 1903: K 14 505 800. 4 % Öbligationen, rückzahlbar al pari. In Umlauf Ende 1903: K 1 462 000. 4 % Obligationen, Serie I, rückzahlbar zu 105 %. In Umlauf Ende 1903: K 15 207 400. Stücke in ungarischer, deutscher und französischer Sprache à K 200, 1000, 2000 und 10 000. Zinsen: 1. Jan., 1. April, 1. Juli, 1. Okt. Kapital und Zinsen ohne jeden Abzug von gegenwärtigen oder zukünftigen Steuern und Gebühren, in Deutschland zum Kurse kurz Wien. Verl.: Im März u. Sept. per 1. Juli bezw. 1. Jan. Tilg.: Durch Verl. oder Kündigung innerhalb 50 J. mit 105 %. Verj.: Coup. 6 J., Oblig. 20 J. n. F. Sicherheit: Zur besonderen Sicherstellung der durch die Ges. ausgegebenen Oblig. dienen 1) die gesamten Eisenbahntitres und Faustpfandforderungen, auf Grund deren Oblig. ausgegeben werden; 2) der Specialsicherstellungs-F.; ausserdem sind die Inhaber von Oblig. 3) gleich- berechtigt mit den anderen Gläubigern am A.-K. und R.-F. der Ges. Aufgelegt K 10 000 000 am 15. Juli 1896 zu 99 %. Zahlst.: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Wien: Österreich. Länderbank; Budapest: Pester Ung. Commercial-Bank. Kurs Ende 1896–1903: In Berlin: 98.40, 99.50, 98.75, 95, 92, 92.75, 96.75, 98 %. – In Frankf. a. M.: 98.50, 99.50, 98.75, 95, 93, 92.75, 96.75, 98 %. –— In Hamburg: 98.50, 99.50, 98.25, 94.70, 91.50, 92.25, 96.75, 97.75 %. 4 % Obligationen, Serie II, rückzahlbar zu 102 %. Em. K 10 000 000. In Umlauf Ende 1903: K 5 387 400. Stücke in ungarischer, deutscher und französischer Sprache à K 200, 1000, 2000, 10 000 = M. 170, 850, 1700, 8500. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Kapital und Zs. ohne jeden Abzug von Steuern und Gebühren entweder in Kronen oder Reichsmark, wobei K 1 == M. 0.85. Verl.: Im März u. Sept. per 1./7. bezw. 1./1. Tilg.: Durch Verl. oder Künd. von 1899 ab innerh. 50 Jahren zu 102 %. Verj. der Zinsscheine in 6 J., der verl. Oblig. in 20 J. n. F. Sicherheit: Wie Serie I. Zahlst.: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Gebrüder Bethmann; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Budapest: Pester Ung. Commercial-Bank; Wien: OÖsterr. LEänderbank. Eingeführt in Frankf. a. M. am 5./5. 1899 zu 99 %, ferner aufgelegt am 29./5. 1901 in Frankf. a. M. K 8 000 000 = M. 6 800 000 zu 93.75 %. In Hamburg eingeführt K 10 000 000 = M. 8 500 000 im Febr. 1902. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1899–1903: 97, 93, 93.75, 96.75, 97.75 %. Kurs in Hamburg Ende 1902–1903: 96.75, 97.75 %. Gen.-Vers.: I. Halbj. Stimmrecht: Je 10 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn vorerst 5 % Dividende, von dem Überschuss 10 % Tantieme an Direktion, mindestens 5 % an Reservefonds, Rest zur Verf. der G.-V. Wenn der R.-F. 25 % des eingezahlten A.-K. erreicht, kann die G.-V. die jährliche Dotation einstellen. Nach einem Geschäftsjahr, dessen Bilanz einen Verlust ausweist oder dessen Gewinn zur Deckung der 5 % Div. nicht hinreicht, kann auf G.-V.-B. der R.-F. zur Deckung des Verlustes und einer 5 % Div. herangezogen werden. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Im Portefeuille befindl. Prior.-Aktien ungar. Vicinal- bahmen u. auf solche gewährte Kredite 36 497 623, Bankguth. 5 407 039, Debit. 22 225, Sicher- stellungs-F. d. Oblig. 3 332 000, transitorische Posten 36 493. – Passiva: A.-K. 8 000 000,