Ausländische Industrie-Gesellschaften. 339 Rechte aus der Koncession vom 10. Mai 1890, die auf den Namen der K. K. Priv. Osterreichischen Länderbank zum Zwecke der Wasserwerksanlagen erworbenen Grund- stücke, sowie alle Rechte, welche das Konsortium in Ansehung dieser Anlage und der gedachten Koncession erworben hatte, ohne jede Ausnahme an die Alum.-Ind.- Act.- Ges. übertragen. Diese Gesellschaft hat dagegen alle Pflichten des Konsortiums aus den Verträgen, welche dasselbe zum Zweck der Herstellung der Wasserwerksanlage abgeschlossen hatte, namentlich auch aus den Verträgen mit Professor Intze und dem Leiter des Baues, übernommen. Die Hbertragung erfolgte, wie alles am 1./1. 1898 stand und lag. Ausserdem hat sich das Konsortium verpflichtet, der Alum.-Ind.-Act.-Ges. noch öst. Währ. fl. 40 000 und frs. 250 000 bar zu zahlen; dagegen hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. dem genannten Konsortium nom. frs. 5 000 000 neue Actien al pari überlassen. Die Koncession für die Wasserentnahme bei Lend, für welche in der Koncessions. urkunde eine Zeitbeschränkung nicht besteht, ist auf 8 cbm ber Sekunde bei 93 m Gefälle erteilt, was 7500 Pferdekräften gleichkommt. Dieses Werk ist seit Frühjahr 1899 in Betrieb. Die Alum.-Ind. Act.-Ges. verfügt heute über total ca. 18 000 Pferdekräfte, welche in erster Linie zur Herstellung von Aluminium und Aluminium-Legierungen in rohem, gegossenem und gewalztem Zustande und ferner von anderen Erzeugnissen der Elektro- Chemie und Elektro-Metallurgie Verwendung finden. Der Ausbau der Kraftanlage zu Rauris welche für das Werk in Lend die Lieferung einer vermehrten und während des ganzen Jahres konstanten Kraft sicherstellt, ist vollendet und die Anlage bereits dem Betrieb übergeben. Für die be- absichtigte Anlage in Rheinau-Balm sind die gemeinsamen mit dem Stadtrat Winterthur gemachten Vorarbeiten u. Pläne derart gefördert, dass die Konc.-Verhandlungen der be- teiligten Staaten jeder Zeit beginnen können, die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Die Heroultschen Stahlpatente sind im Jan. 1905 an eine zu diesem Zwecke gegründete Ges. abgetreten worden; immerhin verbleibt die Aluminium-Ind.-A.-G. bei der neuen Unternehmung stark beteiligt. Die Alum.-Ind.-Act.-Ges. stellt in grossem Massstabe Calcium-Carbid her. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schlesien von M. 600 000 für den Preis von frs. 1 191 125 erworben. Die ge- dachte Fabrik besteht seit dem Jahre 1865 und beschäftigt sich seit ihrem Bestehen mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität; sie stellt das für die Zwecke der Aluminium-Industrie erforderliche Aluminiumoxyd her. Die Kommanditgesellschaft hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31⅝ ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt augenblicklich 300 Arbeiter. Ausser der Fabrikation von Aluminium- oxyd erzeugt die Chemische Fabrik Goldschmieden schwefelsaure Thonerde und andere Aluminiumsalze für die Papierfabrikation und Färberei; als Nebenprodukt gewinnt sie kristallisierte Soda. Im Nov. 1901 kam es zu einer festen Vereinigung sämtl. bestehenden Aluminiumwerke; der Zweck dieser Vereinigung ist hauptsächlich, die Verkaufspreise in niedrigsten Grenzen zu halten, um der Verwendung des Aluminiums immer weitere Ge- biete zu eröffnen, nicht aber durch Preiserhöhung einen momentanen Vorteil zu erzielen. Kapital: frs. 16 000 000 nach Erhöhung um frs. 5 000 000 auf Beschluss der ausserord. Gen.-Vers. vom 27. Jan. 1898 in 11 002 Aktien à frs. 1000 und 1666 Aktien à frs. 3000, worauf 50 % eingezahlt sind. Die G.-V. vom 15./5. 1900 beschloss, dass die Inhaber der 3000-frs.-Aktien jederzeit berechtigt sind, gegen Ersatz der aus dem Umtausche er- wachsenden Kosten für jedes abgelieferte Stück 3000-frs.-Aktie 3 Stück Aktien zu frs. 1000 von der Ges. zu verlangen. Bis 30./11. 1904 gelangten von den 1666 Aktien zu frs. 3000 Stück 1020 zum Umtausch gegen 3060 Aktien zu frs. 1000; fortan kann der Umtausch gegen Ersatz der bezügl. Kosten bei der Schweiz. Kreditanstalt in Zürich bewirkt werden. Die Zeichner der Aktien sind gemäss des Artikels 636 des schweiz. Oblig.-Rechts und §7 des Ges.-Statuts von der weiteren Zahlung befreit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie aà frs. 1000 = 1 St., à frs. 3000 = 3 St. Maximum ¼ der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 6 % Div. auf das eingez. A.-K., vom Uberrest. 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., 5 % an Héroult, das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Neuhausen: Wasserkraft u. Mühle Lauffen 971 230, Bauten u. Wasserwerksanlagen 2 025 844, Maschinen 1 117 372, Apparate 317 910, Liegenschaften 243 828, Wohnhäuser 139 860; Rheinfelden: Wasserkraft 2 569 086, Bauten 1499 958, Maschinen 829 169, Apparate 714 061, Liegenschaften 91 980, Wohnhäuser 239 529; Lend: Wasserkraft 328 309, Bauten 1 483 648, Maschinen 1 276 471, Apparate 634 547, Liegenschaften 77 353, Wohnhäuser 313 571; Rauris: Wasserkraft 443 317, Bauten 278 415, Maschinen 283 493, Appa- rate 15 510, Wohnhäuser 24 570; Kommandite Goldschmieden 1 191 125, Patente 1, Kassa, Bankguth. u. Debit. 6 473 352, Vorräte an Rohmaterial. u. Fabrikaten 318 047. – Passiva: A.-K. (50 % einbez.) 8 000 000, Oblig. 5 800 000, Amort. 5 927 488, R.-F. 631 901, Kredit. 1 529 582, Gewinn 2 012 587. Sa. frs. 23 901 558. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 1 235 947, Gewinn 2 012 587. – Kredit: Vortrag a. 1903 84 118, Betriebsgewinn 3 164 416. Sa. frs. 3 248 534. XXII-