378 Ausländische Eisenbahnen. Stimmrecht: 1–5 Aktien = 1 St., darüber hinaus je 5 A. = 1 St., je 20 Genussscheine = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % z. R.-F., vom Rest 1) zur Amort. der Aktien nach Massgabe der von der G.-V. bestimmten Normen; 2) zur Zahlung einer ersten Div. von 5 % auf das noch nicht amort. A.-K.; vom Überrest werden 5 % dem Administrationsrate, 3 als weitere Div. für die Aktionäre und 40 % als Gewinnanteil dem Personal überwiesen. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Bahnbau u. Ausrüstung 86 191 663, Immobil. 39 360, Vorräte 725 347, Cassa Depositi e Prestiti: Kaut. u. Depos. für den Oblig.-Dienst 1 561 292, Kaut. des V.-R. 422 500, depon. Aktien der Ges. 645 500, Guth. b. Schatzministerium 14 971, Kassa 109 916, Wieder-Eingänge zu Lasten des Staates für Ausnahme-Tarife 11 147, Zs. u. Div. für die Aktien 261 694. – Passiva: A.-K., ungetilgt 10 467 750, Oblig. 70 660 000, R.-F. 711 867, Guth. v. Bankiers 3 962 665, rückst. Div. 4647, Dienst d. Oblig. 1 539 190, Unterst.-Kasse d. Beamten 438 922, Posten zu liquidieren 452 665, Kaut. des V.-R. 422 500, div. andere Kaut. 645 500, deponierte Aktien der Ges. 23 240, Gewinn 654 443. Sa. Lire 89 983 389. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Steuern auf Oblig. 3 456 358. Tilg. der Oblig. 144 250, do. der Aktien 33 750, allg. Verwalt.-Kosten 48 026, Steuern 104 056, Passiv-Zs. 199 058, Provis. für den Dienst der Aktien u. Oblig. 40 419, ausserord. Spesen u. Verbrauch an Material. 357 499, Entgelt an d. Cassa Depositi e Prestiti 3895, Betriebs-Unk. 1 747 304, Gewinn 654 443. – Kredit: Vortrag a. 1903 9892, Staatssubvention 5 896 317, Betriebseinnahmen 877 597, Zs. der Cassa Depositi e Prestiti 5253. Sa. Lire 6 789 059. Gewinn-Verwendung: z. R.-F. 32 228, 5 % Div. 565 259, Lire 1 an Genussscheine 4798, Tant. 4447, Gewinnanteil des Personals 35 574, Vortrag a. 1905 12 138. Kurs Ende 1895–1904: 111, 106, 106.50, –, –, –, –, –, , – %. Die Aktien wurden in Berlin 4./7. 1895 zu 130 % eingeführt. Notiert in Berlin. Dividenden 1890–1904: 6 %, 6, 7, 76. 7263 62¾, 6¾, 62%, 6, 52/, ― 5, 5, 5 10) 5 0%. Div. auf die Genussscheine pro 1890–1904: Lire 4.10, 4.25, 5, 5.50, 6, 3.50, 3.50, 3.50, 2.50, 1, 1, 0, 0.5, 0.75, 1. Die Zahl. der Div. auf die Aktien erfolgt derart, dass im Okt. eine Abschlags-Div. von Lire 6.25 per Aktie u. im darauffolg. April die Rest-Div. inkl. Super-Div. u. die Div. auf die Genussscheine gezahlt wird. Zahlst. für die Div.: Berlin: Born & Busse. Zahlung der Div. in Berlin zum kurzen ital. Wechselkurse. Direktion: Gen.-Dir. Alessandro Marangoni, Vice-Gen.-Dir. Vittorio Franzi, Betriebs-Dir. Gustavo Gaudini. Verwaltungsrat: Präs. Francesco Ceriana, Vicepräs. Eugenio Boj. Westsicilianische Eisenbahn. (Societa anonima della Ferrovia Sicula-Occidentale Palermo-Marsala- Trapani.) Gegründet: 3./9. 1878; Statut genehmigt durch kgl. Dekret v. 30./9. 1878. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen, welche die bedeutendsten Häfen u. Handelsstädte Siciliens ver- bindet, in einer Gesamtlänge von 195 km; die Bahn ist seit 15./8. 1881 in vollem Betriebe. Koncession: Die Dauer derselben ist 99 Jahre v. 30./9. 1878 ab gerechnet. Vertrag: Die Ges. geniesst folg. Subventionen: 1) von der ital. Reg. jährl. Lire 14 000 ber km auf 127,182 km. d. i. Lire 1 780 548 auf 99 Jahre; 2) von den Provinzen Palermo und Trapani Lire 464 000 jährlich auf dieselbe Zeit; sobald das Bruttoerträgnis Lire 12 000 ber km überschreitet, wird die Subvention um die Hälfte des Mehrertrags über Lire 12 000 verringert, z. B. bei einem Bruttoerträgnis von Lire 13 000 um Lire 500. Wenn die Einnahme Lire 29 000 per km erreicht, so zahlen die Reg. und Provinzen keine Subvention mehr, und partizipiert die Reg. alsdann mit einem Drittel an dem Mehrertrag über Lire 29 000. Rückkaufsrecht: Nach Verlauf von 20 Jahren, vom Tage der ganzen Betriebseröffnung an (15./8. 1881), kann die Reg.. unter vorher. einjähr. diesbezügl. Notifizierung, die Konc. ablösen, und erhält die Ges. alsdann diejenige Rente, welche der Durchschnitt der diesem Termin vorhergehenden 7 abgelauf. Jahre unter Abzug der 2 schlechtesten Betriebsjahre ausmacht, während der ganzen Konc.-Dauer halbj. ausbezahlt. Die ital. Reg. hat im Nov. 1903 dem Präsidenten des Provinzial-Konsortiums für die Westsicilianische Eisenbahn angekündigt, dass sie beschlossen hat, die Bahn am 1./1. 1905 zurückzukaufen. Da aber die Ankündigung des Rückkaufs s. Z. ohne die gesetzl. notwendige Beistimmung des Ministerrats erfolgt ist, so übergab die neue Regierung im Mai 1904 den Fall einer Kommission zur Prüfung, welche sich gegen den Rückkauf der Bahn erklärte. Die Ges. vertrat jedoch den Standpunkt, dass die ihr s. Z. unter dem früheren Ministeriun angekündigte Verstaatlichung zu Recht bestehe, und überreichte, da die jetzige Reg. ihr in bezug auf den Rückkauf weder eine bestätigende noch eine widerrufende Mitteilung gemacht und auch keine Anstaltung getroffen hatte, die Linie zu übernehmen, der italien. Reg. am 1./1. 1905 einen Protest. In diesem bestand Sie auf dem Rückkauf und erklärte, den Betrieb fortan nur auf Rechnung u. Gefahr des Staates fortzusetzen. Da auch dieser Protest keinen Erfolg hatte, so sah sich die Ges. veranlasst, behufs einer schleunigeren Erledigung u. zur Vermeidung von Meinungsverschiedenheiten die Entscheidung der Gerichte anzurufen. Die Ges. verlangt den Rückkauf durch den Staat auf Grund einer Annuität, die für die Aktionäre während 50 Jahren eine jährliche Rente von Lire 12 bedeuten würde. Die Reg. behauptet, dass die Ges. während der letzten Jahre die Unterhaltung der Bahn stark vernachlässigt habe und ungefähr 4 000 000 Lire aufwenden müsse, um dieselbe auf denjenigen Stand zu bringen, wie ihn die anderen ital. Bahnen hätten.