Luxemburgisehe Eisenbahnen. 381 Rückzahlung des Aktienkapitals: Die G.-V. v. 27./4. 1903 beschloss. dass bis zum Zeit- punkte (Ende 1922), da die Exploitation der Erz-Konc. (sowohl im Eigenbetrieb als der Redevancen) beendigt sein wird, das A.-K. in einem Umfange zurückbezahlt sein muss, dass die Bahnerträgnisse allein genügen werden. sowohl zu einer angemessenen Verzinsung, als auch Amort. des am 1./1. 1923 noch vorhandenen A.-K. Demnach hat in dem Zeitraum vom 31./12. 1903 bis 31./12. 1922 eine Rückzahl. des A.-K. im Betrage von frs. 1 400 000 successive durch Ratazahlung stattzufinden. Die Rückzahlung des A.-K. findet in der Weise statt, dass jeweilen gleichzeitig auf allen Aktien eine bestimmte Quote des Nominalbetrages zurück- bezahlt und die Aktie auf den verbleib. Nominalbetrag abgestempelt wird. Dem V.-R. steht zu die Beschlussfassung betr. die Anzahl, Umfang und Zeitpunkt der einzelnen Rückzahl. Als erste Rate wurden auf das A.-K. 10 % per 31./12. 1903 zurückgezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Maximum 40 St. Gewinn-Verteilung: Aus dem Reinertrag zunächst 5 % Div., aus dem Rest bis 10 % Tant. an V.-R., verbleib. Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Bahnkörper, Betr.-Material, Eisenerz-Konc. 1 756 000, neuer Bahnhof 269 863, Kassa 22 785, Immobil. 44 479, Wertp. 6234, Material.-Vorräte 63 399, Debit. 55 554, Depos. der V.-R. u. Aufsichtskommissäre 47 250. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Ern.-F. f. Oberbau u. Rollmaterial 59 483. Div. 90 000, Tant. 9828, Res. f. Neubauten, Grundst. Bonneweg 80 000, alte Div. 290, hinterlegte Kaut. 47 250, Kredit. 177 685, Vortrag 1028. Sa. frs. 2 265 564. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag 382, Gewinn aus Bahnbetrieb abzügl. für Ern. von Oberbau u. Rollmaterial 70 971, do. aus Erzausbeutung Esch 46 977, do. aus Redevance Erzausbeutung Lamadelaine 101 633, do. aus Erzausbeutung Differdingen 26 566, zus. 175 176, abzügl. Gen.-Kosten 16 577, bleiben 158 598, ergeben zus. frs. 229 951. – Aus- gabe: Zs., Bank-Kommiss. u. Kursverluste 11 288, Amort. an Bahnkörper, Betriebsmaterial u. Eisenerz-Konc. 30 000, 5 % Div. 90 000, Tant. 9828, ausserord. Amort. u. Verwendungen 87 807, bleibt als Vortrag frs. 1028. Dividenden 1883–1904: 5, 5, 4. 3, 3½, 4, 5, 6, 6% 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5, 44, 5 % Direktion: Techn. Dir. Ch. Deloos; kaufm. Dir. E. Bollier. Regierungskommissar: Dr. Georg Ulveling, Luxemburg. 6 Verwaltungsrat: Präs. H. Knüsli, Winterthur; Vice-Präs. Dr. jur. A. Liger, Luxemburg; F. Barich, A. Sulzer-Grossmann. Dr. jur. G. Keller, J. Weber, Winterthur; J. N. Klensch; Ph. Wittenauer, Luxemburg; Ing. E. Blum. Zürich. Aufsichtskommissare: O. Meyer, Winterthur; Alph. Majerus, Paul Clemen, Luxemburg. Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, Luxemburg. (Sociéte Royale Grand-Ducale des chemins de fer Guillaume-Luxemb.) Gegründet: 2./3. 1857, letzte Statutänd. 23./10. 1883. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisen- bahnen. Das Bahnnetz der Wilhelm-Luxemburg-Ges. hat eine Gesamtlänge von 260,80 km. Hiervon werden betrieben: 1) die älteren im Grossherzogtum Luxemburg beleg. Linien mit einer Länge von 170 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen lt. Staatsvertrag v. 11./6. 1872, abgeändert durch Staatsvertrag v. 14./4. 1903, zwischen dem Deutschen Reiche u. Luxemburg; 2)die in Belgien beleg. Strecke (Luxemburg. Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km von der Verwalt. der Belg. Staatseisenb. lt. Staatsvertr. v. 11./6. 1872, zwischen dem Deutschen Reiche und Belgien. Ferner werden betrieben: 3) die i. J. 1880 u. 1881 eröffn. Zweigbahn Esch-Redingen mit einer Länge von 13 km, von der Kaiserl. Gen.-Dir. d. Eisenb. in Elsass-Lothr. It. Vertr. v. 15./19./9. 1899, abgeänd. durch Vertr. v. 14./4. 1903; 4) die im Jahre 1883 u. 1884 eröffn. u. in Luxemburg beleg. Strecken im Düdelinger u. Rüme- linger Thale mit einer Länge von 12,66 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenb. in Elsass- Lothr. lt. Vertrag v. 22./24./10. 1882, abgeänd. durch Vertrag v. 14./4. 1903; 5) die am 1./7. 1888 eröffnete und in Luxemburg beleg. Strecke Ulflingen-Preuss. Grenze mit einer Länge von 6,33 km ist an die Königl. Eisenbahn-Dir. Cöln (linksrh.) lt. Vertrag v. 24./2. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht übersteigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31./12. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechn. der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Die ausserord. G.-V. v. 30./5. 1901 lehnte die neue Konvention zwischen der Ges. und der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. ab, welche für die Zeit vom 1./1. 1913 bis zum Ablauf der Konc. am 31./12. 1959 Geltung haben sollte, und beauftragte den V.-R., von neuem mit der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. wegen der Konvention zu unterhandeln. Am 16./7. 1902 wurde zwischen der Kaiserl. Gen.-Dir. der Reichseisenbahnen und dem V.-R. der Ges. eine provisorische Übereinkunft abgeschlossen, welche den Pachtvertrag 1) der im Grossherzogtum Luxemburg belegenen älteren Linien der Wilhelm Luxemburg Eisenbahn- Ges. sowie der Anschlussbahnen im Dudelinger u. Rumelinger Thal, ausschliessl. der Linie am Ulflinger nach der preuss. Grenze und 2) der Eisenbahn von Esch nach Deutsch-Oth und Redingen bis zum Erlöschen der Konc., d. h. bis zum Ablauf des Jahres 1959 verlängert; dieser Vertrag wurde sodann in der ausserordentl. G.-V. v. 20./8. 1902 von den Aktionären der Ges. einstimmig angenommen. Die Gültigkeit des neuen Vertrages war dadurch bedingt, dass bis zum 1./7. 1903 zwischen dem Deutschen Reiche und dem Grossherzogtum Luxemburg