Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 419 Die Besitzer der getilgten Aktien erhalten ausser dem Nominalwerte ihrer Aktien Ge- nussscheine, welche nur auf den 6 % des urspr. A.-K. übersteigenden Teil der Div., auf diesen Teil aber gleichen Anspruch mit den Aktien haben, während sie in allen anderen Beziehungen den Aktien gleichgestellt sind. 4 % abgest. (früher 5 %) Silber-Obligationen. K 2 899 800 = fl. 1 449 900, davon noch in Umlauf Ende 1904: K 2 360 400 in Stücken à K 600 = fl. 300. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Verl. im März per 1./9. von 1872–1935, Verstärkung zulässig. Die 5 % Oblig. wurden im Februar 1905 durch Abstemp. auf 4 % herabgesetzt. Denjenigen Obligationsbesitzern, welche von der Abstemp. Gebrauch machten, wurde eine Konvertierungsprämie gewährt, welche für jede Schuldverschreib. von öfl. 300 K 3 betrug. Zur Konversion gelangten K 1 807 800. Die nicht zur Abstemp. eingereichten Oblig. im Betrage von K 552 600 wurden 1./3. 1905 zur Rückzahlung per 1./9. 1905 gekündigt. Zahlst.: Berlin: Rob. Warschauer & Co.; Breslau: Schlesischer Bankverein; Dresden und Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zahlung der Ceup. und verlosten Oblig. ohne jeden Abzug in Silber. Beim Handel an der Berliner und Leipziger Börse seit 1./7. 1893 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200. – Kurs Ende 1890–1904: In Berlin: 86, 85.50, 85, 94.75, 100, 103.60, 103.50, 103.60, 105, –, –, 104.50, 103.75, 102.50, 103 %. – In Leipzig: 86.75, 86, 85.50, 95.50, 100.50, 104.25, 103.50, 103.60, 104, 102.90, 102.75, 104.25, 705, 102.75, 103.25 %. Verj. der Coup. in 5 J., der verlosten Oblig. in 30 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % an R.-F. bis 10 % des A.-K., 10 % Tant. an V.-R., Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Gesamtanlage- u. Einricht.-Kosten der Bahn abzügl. Amort. bis Ende 1904 5 260 400, Vervollständ.-Bauten 177 203, Rekonstrukt.-Kosten der Strecke Friedek-Friedland 368 172, Effekten des Fahr-Fundus-instructus-R.-F. 90 600, Kaut. des V.-R. 338 000, Debit. 830 447. – Passiva: A.-K. 2 900 000, Prior. 2 360 400, Prior.-Zs. u. Tilg.-Rück- stände 35 560, R.-F. 290 000, Fahr-Fundus-instructus-R.-F. 663 813, Kaut. 338 000, Kredit. 39 001, Vortrag 90 595, Betriebs-Überschuss 347 453. Sa. K 7 064 822. Gewinn u. Verlust 1904: Einnahmen: Betr.-Einnahmen 1 027 766, hiervon ab Betr.-Aus- gaben 365 489 u. Erwerb- u. Realsteuer nebst Stempelgebühren 163 944, verbleiben 498 333. – Ausgaben: Verzinsung der Prior. 119 080, Amort. der Eisenbahnanlagekosten 31 800, V.-R.- Tant. 34 745, Gewinn 312 708, hierzu Vortrag a. 1903 90 595, bleiben zur Verfüg. K 403 303. Verwendung des Gewinns inkl. Vortr. aus 1903: 10 % Div. 290 000, Vortr. auf 1905: 113 303. Dividenden 1890–1901: 5, 5, 5, 6, 6¼, 7½, 7, 9½, 10, 9, 10, 10, 10, 10, 10 %. Zahlung der Div. in österr. Noten. Aktien in Deutschland nicht gehandelt. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Ed. Sochor Freih. von Friedrichsthal, Vize-Präs. R. Jeitteles. K. k. priv. Prag-Duxer Eisenbahn in Prag, Graben 10. (Verstaatlicht seit 1./1. 1892.) Gegründet: Konc.: 25./6. 1870, 4./9. 1872, 30./9. 1881 u. 23./12. 1882. Dauer: Bis 1./11. 1963. Der Betrieb der Bahn wurde 1884 mit dem der Dux-Bodenbacher Bahn vereinigt und vom Staate für Rechnung der Ges. geführt. Mit Erlass v. 22./9. 1891 wurde staatl. Einlös. per 1./1. 1892 verfügt. Die streitigen Punkte wurden durch Übereinkommen v. 25./7. 1892 beglichen. Die Reg. übernahm die der Prag-Duxer Eisenbahn gehör. Linien Prag (Smichow)-Obernitz-Dux nebst Obernitz-Brüx, Brüx-Oberleutendorf-Ossegg-Kloster- grab, Zlonitz-Hospozin und Klostergrab-Niklasberg (Mulde) mit allen dazu gehörigen beweglichen und unbeweglichen Sachen mit Einschluss des Fahrparks etc. mit Wirkung vom 1. Jan. 1892. Der Gesellschaft verbleibt das aus der Bilanz pro 1891 ausgewiesene Aktivum, welches sich nach Deckung der dortselbst aufgestellten Passivposten ergiebt. Ferner verbleibt ihr der Reservefonds, jedoch nur soweit derselbe effektiv vorhanden bezw. durch die Prioritäts-Emission von 1891 refundiert werden wird, dagegen steht der Gesellschaft kein wie immer gearteter Anspruch auf denjenigen Teil des Reserve- fonds zu, welcher in der Bilanz pro 1891 zwar ausgewiesen erscheint, jedoch thatsäch- lich zu Investitionen oder anderen gesellschaftlichen Zwecken verausgabt worden ist. Die ermittelte Einlösungsrente betrug fl. 1 665 000 und nach Abzug der mit 10 % fixierten Steuer verblieb eine keinem weiteren Steuerabzuge unterliegende Rente von fl. 1 489 500. herabgesetzt durch Protokollarübereinkommen v. 22./2. 1896 auf K 2 939 000 = fl. 1 469 500 mit Wirkung ab 1./1. 1897. Diese auf den obenerwähnten Linien eisenbahnbücherlich sichergestellte Einlösungsrente wird der Gesellschaft in halbjährigen, am 30. Juni und 31. Dez. jeden Jahres fälligen Raten, bis Ablauf der Koncession (1962) ausbezahlt werden. Vom 1. Jan. 1893 angefangen, übernimmt die Staatsverwaltung für Rechnung der Ge- sellschaft die Besorgung des Dienstes für die Prioritäts-Anleihen. Hiernach verbleibt für die Aktien aus der Rente eine jährliche Dividende von K 8 = fl. 4 pro Aktie gesichert, event. unter Heranziehung des Reservefonds; für 1893/94 erhielten die Stammaktien infolge Steigens des Goldagio weniger. Die Regierung ist bis zum 31./12. 1910 jederzeit ab 2./1. 1898 berechtigt, an Stelle der noch nicht fälligen Einlösungsrenten eine Kapital- XXVII*