Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 433 Garantie des Staates: Die Regierung garantiert für sämtliche Linien der Gesellschaft bis zum 31. Dez. 1945 ein jährliches Reinerträgnis von fl. 1 919 185.85 und vom 1. Jan. bis 15. Juni 1946 ein solches von fl. 867 577.17. Die aus dieser Garantie gezahlten Staats- zuschüsse sind mit 4 % zu verzinsen u. aus event. Überschüssen zu tilgen. Bis Ende 1904 waren K 62 874 213 Staatszuschüsse zu leisten: die aufgelaufenen Zs. betragen K 50 304 298. Rückkaufsrecht: Laut Gesetz vom 28. Juni 1892 wurde bestimmt, dass im Falle der kon- cessionsmässigen Einlösung durch den Staat das garantierte jährl. Reinerträgnis als Minimaleinlösungsrente an Stelle des früher festgesetzten Durchschnittsertrages zu treten habe. Die Regierung ist ermächtigt, das staatliche Einlösungsrecht bezüglich der Bahn in Gemässheit der einschlägigen Koncessionsbestimmungen zu dem ihr geeignet erscheinenden Zeitpunkte auszuüben. Im Falle der staatlichen Einlös. der Bahn werden die etwa noch nicht begebenen Oblig. des Teilbetrages des neuen Anlehens von fl. 7132 200, dann etwa er- übrigte Bestände des R.-F., ferner alle Investitionen ohne besond. Entgelt in das Eigentum des Staates übergeben. Nur die Eisengiesserei in Reichenberg verbleibt Eigentum der Ges. Bahngebiet: Pardubitz-Reichenberg-Reichsgrenze bei Tschernhausen 200,113 km, Josefstadt- Reichsgrenze b. Königshan 62,574 km, Eisenbrod-Tannwald-Schumburg 17,732 km = insges. 280,419 km, hierzu gepachtet: von der Reichsgrenze bei Tschernhausen- Seidenberg 2,066 km, von der Reichsgrenze bei Königshan-Liebau 2,628 km = Sa. 285, 113 km. Kapital: K 31 500 000 = fl. 15 750 000 in Stücken à K 420 = fl. C.-M. 200 – ÖW. fl. 210. Die Tilg. des A.-K. geschieht von 1906 ab bis zum Ablauf der Koncessionsdauer durch jährl. Verlosung. Die Besitzer ausgeloster Aktien erhalten Genussscheine, welche auf den Überschuss über die garantierte Reineinnahme Anspruch haben. Obligationen: 4 % Silber-Prioritäts-Anleihe von 1892 (Reichenberg-Pardubitz). K 48 000 000 = fl. 24 000 000, davon unverl. in Umlauf Ende 1904: K 42 128 400 in Stücken à K 400, 2000, 10 000 = fl. 200, 1000, 5000. Zs.: 2. Jan., 1. Juli. Tilg.: Durch Verl. am 1. Okt. per 2. Jan. des folg. Jahres nach einem Tilg.-Plane von 1893 ab innerhalb 53½ Jahren, Ver- stärkung zulässig. Zahlst.: Berlin: Disconto-Ges., S. Bleichröder, Bank f. Handel u. Ind.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind. Zahlung der Coup. u. verl. Oblig. ohne jeden Abzug in Silber. Beim Handel in Berlin seit 1./7. 1893, in Frankf. a. M. seit 1./1. 1899 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200. Kurs Ende 1892–1904: In Berlin: 81.25, 93.10, 96, 97, 99.30, 99.60, –, –, –, 96.60, 100.90 %. – In Erankf, a. M.: 81.40, 78.60, 81, 82, 84.15, 84.20, 84.20, 96.70, 98, 97.50, 100.20, 100.20, 100.20 %. Verj. der Coup. und Div., sowie der Kapitalsbeträge der verlosten Aktien in 5 J. n F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester; an der G.-V. dürfen nur solche Aktionäre teilnehmen, die mind. 10 Aktien besitzen. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St., Maximum 30 St., in Vertretung können höchstens 20 St. übernommen werden. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn zunächst 5 % Div. auf das A.-K., die Tilg.-Quote für den Amort.-F., die Rückvergütung der vom Staate infolge seiner Zs.-Garantie etwa ge- leisteten Vorschüsse; vom etwaigen Überschuss 4 % an R.-F., bis derselbe fl. C.-M. 300 000 beträgt, vom Rest 90 % an die Aktien und Genussscheine und 10 % an die Gründer der Ges. nach Verhältnis der von jedem gezeichn. Summen. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Besitzstand: Bahnbaukosten (inkl. Eisengiesserei) 78 635 789, Kassa 1 565 513, Effekten 579 391, Materialvorräte 1 031 668, Debit. 4 557 623, k. k. Staatscentralkasse: Garantiezuschüsse 62 874 21 3, 4 % Zs. auf Garantiezuschüsse 50 304 298. – Passiva: A.-K. 31 500 000, Lotterie-Anlehen 4 050 830, Prior.-Anlehen Em. 1892 42 128 400, Zs.- u. Tilg.-Rückstände 2 114 993, Pens.-F. 600 489, Unterst.-F. 235 590, Kaut. 212 531, Kredit. 4 822 480, Barvorsch. a. d. Staats-Zs.-Garantie 63 229 139, Guth. d. Staatsverwalt. an Zs. f. d. Ararialvorschüsse 50 304 298, Gewinnsaldo 349 746. Sa. K 199 548 496. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Aktien-Zs. 1 200 000, Zs. für Lotterieanlehen 207 080, do. für Oblig. Em. 1892 1 709 200, Tilg.-Erfordernisse resp. Abschreib. vom Realbesitze 722 120, Erwerbsteuer für Zs. u. Agio 8221, Entschädig. des V.-R. 20 000, Stempelgebühr für die Akt.- Coup. 8820, Coup.-Einlösungsspesen 171, Gewinnsaldo 349 746 (Verwendung: Rest-Div. 75 000, Vortrag auf 1905 274 746). Kredit: Vortrag a. 1903 264 497, Betriebs-Nettoertrag 1 641 297, Garantiezuschuss der Staatsverw. 2 197 075, Zs. für die Materialvorräte 30 000, Zs. u. Agio 40 782, Ertrag der Eisengiesserei 51 707. Sa. K 4 225 359. Kurs der Aktien Ende 1881–1901: In Berlin: 70, 62.10, 61.60, 61.90, 64.20, 65, 54.50, 64.20, 71.50, 78.25, 78, 80.90, 93.40, –, 106, 103.70, 105, 105, 92, –, –, –, –, – %. –. In Frankf. a. M. Ende 1881–98: fl. 139¼, 124, 122, 124 , 129 ⅝, 130, 117¼, 128 ¾ 143, 153 16, 154¾, 162 , 157 /. 167, 184, 183½, 175 ¾ 177 pro Stück; Ende 1899–1904: 92, 88, 89, 97, 97.50, 96.50 %. – Beim Handel an der Berliner Börse in Prozenten, wobei seit 1./7. 1893 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200, in Frankf. a. M. bis Ende 1898 in fl. C.-M. per Stück, wobei fl. C.-M. 100 = M. 200, seit 1./1. 1899 auch in Frankf. a. M. in Prozenten, wobei fl. 100 = M. 170. Dividenden 1878–1904: 31½1, 31¼1, 31½1, 3%21 31½1, 31½1, 3 3½1, 31½1, 31½1, 31½1, 3¼½1 37, 3½), 3½1, 4¼, 4½, 4¾, 4½, 4¾, 4%, 4½1, 4½1, 4½1, 4½7, 4½1, 4½1 %. Zahlstelle: Wien: Gesellschaftskasse. Die Zahlung der Div. geschieht halbjährl., der Coup. per 1./1. mit fl. 4, während auf den Coup. per 1./7. die Rest-Div. gezahlt wird. Verwaltungsrat: Präs. Th. Ritter von Taussig, Vize-Präs. Joh. Freih. von Liebieg, Ver- waltungsräte: H. Ritter von Goldschmidt, Dr. Joh. Freih. von Haimberger, Jul. Herz, Fr. Freih. Klein von Wisenberg, Louis Löb, Ludw. Freih. von Oppenheimer. Direktion: Dr. Ferdinand Zehetner, k. k. Sektionschef a. D. Staatspapiere etc. 1905/1906. I. 3. XXVIII