Gewerkschaften. 483 erfolgt. Solche Verträge hat die Gew. Hohenfels mit den Grundbesitzern ihres Bergbaugebietes auf die Dauer von 90 J. abgeschlossen. Das Recht der bergmänn. Ausbeutung ist auf allen dabei in Betracht kommenden Grundstücken, mit Ausnahme derjenigen, welche Eigentum des Landkreises Hildesheim sind, für die Gew. Hohenfels im Grundbuch eingetragen. Eine Berg- werksgerechtsame im Sinne des Allg. Berggesetzes für die Preuss. Staaten v. 24./6. 1865 bestent in der Prov. Hannover für den Kali- u. Steinsalzbergbau nicht, sodass die Eintragung einer Sicherungs-Hyp. auf die Abbauberechtigung aus den Salzgewinnungsverträgen nicht erfolgen kann. Zur hyp. Sicherheit für die Schuldverschreib. dienen daher nur die der Gew. gehör. Grund- stücke mit den darauf befindl. Gebäuden, zum Betriebe gehör. Gerätschaften, den vorhand. Schacht-, Mühlen- u. sonst. Anlagen u. allem Zubehör, namentl. auch den Masch. Zahlst.: Hohenfels bei Algermissen: Kasse der Gew. Hohenfels; Berlin: Dresdner Bank: Cöln: Rhein. Disconto-Ges.; Halberstadt: Mooshake & Lindemann. Verj. der Zinsscheine 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Die Teilschuldverschreib. wurden in Berlin eingef. Juli 1903. Erster Kurs 18./7. 1903: 100.50 %. Kurs Ende 1903–1904: 103, 104.25 %. Notiert in Berlin. Ausbeute 1903–1904: M. 240, 560 pro Kux. Für Jan.-März 1905 wurden monatl. M. 50 bro Kux gezahlt, seit April 1905 ist die Ausbeute pro Monat von M. 50 auf M. 60 pro Kux erhöht. Die Kuxe wurden im Jan. 1904 zum Handel an der Essener Börse zugelassen. Gruben-Vorstand: Dr. jur. Wilh. Sauer, Berlin; Amtsrat A. Meyer, Adersleben: Bank- Dir. Bernh. Schmidt, Cassel. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Bergwerksanlagen u. Schachtbau 3 721 500, Grund- stücke 301 580, Gebäude 777 700, Grubenbahn 707 300, Masch. 910 200, Material., Werkzeug u. Utensil. 37 155, Inventar 89 100, Pferde u. Wagen 5180, Baukto 26 892, Kaut. 401 388, Kassa u. Bankguth. 850 243, Debit. 74 470, Waren 30 681. – Passiva: Kap.-Kto 4 470 000, Oblig. 2 500 000, Bürgschaftswechsel 344 000, rückständ. Coup. 62 925, noch nicht gezahlte Ausbeute bro Dez. 1904 50 000, Kto neuer Rechnung 36 338, Kredit. 95 134, Gewinn 374 992. Sa. M. 7 933 389. Gewinn u. Verlust: Vortrag a. 1903: 305 062, Gewinn au Waren 1 241 792. – Aus gaben: Gen.-Unk. 256 405, Anleihe-Zs. 125 000, Abschreib. 230 456, gezahlte Ausbeute 560 000, Vortrag auf 1905 374 992. Sa. M. 1 546 854. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik. Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts. titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- werbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13.10. 13 allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschie- denen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1) Der Kupferschieferbergbau und Hüttenbetrieb in 8 Revieren im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.-Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 43.5 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 4 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Ent- silberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, 1 elektrolytische Anstalt und Ielektr. Gichtgas- centrale; 2) die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalten in Riemke und auf Schacht Colonia: 3) die Kupferhämmer und Walzwerke, u. zwar a) Kupferhammer zu Rothenburg, b) Kupfer- hammer bei Eberswalde. c) Messingnäpfchenfabrik zu Rothenburg; 4) das Kalisalzwerk „Ver- einigte Ernsthall'' bei Wansleben. Zur Ausrichtung der durch die gewerkschaftlichen Tief- bohrungen in den Jahren 1896 u. 1897 am östlichen Ufer des früheren salzigen Seees abbau- würdig nachgewiesenen Kalisalzlagerstätte wurde östlich von Wansleben ein Tiefbauschacht angesetzt, der den Namen Georgi-Schacht erhielt. Das Abteufen des Schachtes wurde am 1./3. 1898 begonnen; die im Nov. 1900 bei 331 m Tiefe mit gutem Gehalt der Kalisalze aufgeschlossene Lagerstätte erwies sich bei weiterer Untersuchung als wenig mächtig u. unbauwürdig. Man stellte darauf fest, dass 55 m tiefer eine zweite Kalisalzlagerstätte von guter Bauwürdigkeit vorhanden ist, welche Carnallit von der Güte der Stassfurter Vorkommen XXXIX*