Italienische Eisenbahnen. 69 die Ges. der Überzeugung sei, dass sie bezügl. des Vorhandenseins dieses Defizits keinerlei Schuld treffe. Sollte wider Erwarten wegen dieses Titels dennoch auf eine Verpflichtung der Ges. zu irgend einer Zahlung erkannt werden, so sei die Vereinbarung der Tilg. durch Annuitäten bis zum Jahre 1966 getroffen worden. Abgesehen von der allg. Ab.- rechnung hat die Ges. der Reg. das Zugeständnis gemacht, auf den Gesamtbetrag der Abrechnung eine Schuld an den Staat von Lire 9 000 000 anzuerkennen, zu deren Tilg. durch Annuitäten bis zum Jahre 1966 und mit 3.65 % verzinslich die Ges. sich ver- pflichtet. Auf Grund dieses Kompromisses hat also der Staat folg. Betrag zu zahlen: 1) Rückzahlung der im Jahre 1885 für das Betriebsmaterial seitens der Ges. gezahlten Summe Lire 135 000 000, 2) Rückzahlung für von der Ges. in den Jahren 1900–1905 ge- machte Anschaffungen Lire 70 000 000, 3) obligatorischer Rückkauf der Simplonzufahrts- linien Lire 46 000 000 4) nicht obligatorischer Rückkauf der Linien Porto-Ceresio-Varese u. Rom-Viterbo Lire 24 000 000, 5) sonst. Guth. der Ges. Lire 35 000 000 abzügl. Guth. des Staates Lire 9 000 000 = Lire 26 000 000 ergibt einen Gesamtbetrag von Lire 301 000 000. Auf den Rückkauf der unter 4) angeführten Linien Porto-Ceresio-Varese u. Rom-Viterbo hat die Ges. noch nachträglich verzichtet. Der Gesetzentwurf der Reg., welchem der eben erwähnte Kompromiss zugrunde lag, hat bisher die Genehm. der italien. Ab- geordnetenkammer noch nicht erhalten, da über die Höhe der unter 5) aufgeführten Guth. der Ges. eine Einigung nicht erzielt werden konnte; jedoch wurde die Reg. seitens der Kammer ersucht, für die Zahlung der nicht umstrittenen Beträge Sorge zu tragen. Der Mittelmeerbahn-Ges. sind demnach verblieben 1) die Linie Porto-Ceresio-Varese, 15 km (Konc. bis 24./12. 1981) und 2) die Linie Rom-Viterbo, 97 km (Konc. bis 28./4. 1979) Der Geschäftsbericht pro 1904/1905 enthält nicht, wie gross bisher die Rückzahl. der Reg. gewesen sind, jedoch ermöglichen sie die Kündig. per 1./1. 1906 von Lire 60 000 000 4 % Oblig. von 1890/92. Der Rest der Oblig. soll im Laufe der nächsten Jahre zurück- gezahlt werden, je nachdem die Mittel hierzu durch die Liquid. mit dem Staate flüssig werden. Nach der vollständigen Amort. der Oblig. verbleibt den Aktionären die staat- liche Annuität bis zum Jahre 1966 von Lire 8 261 368, vorausgesetzt allerdings, dass sowohl die Liquid. der alten Rechnungen mit dem Staate als insbesondere die Frage des Defizits der Beamten-Pensionskasse nach den Absichten der Ges. erfolgt Die G.-V. v. 26./11. 1905 beschloss auch die Amort. des A.-K. Es findet zwar bereits eine jährl. Auslos. der Aktien statt, jedoch erstreckt sich dieselbe bisher nur auf das Kapital von Lire 45 000 000, um welchen Betrag das Grundkapital im Jahre 1888 erhöht wurde: die Amortisation soll jetzt auf das gesamte A.-K. ausgedehnt werden, die Einzelheiten des aufzustellenden Tilg.-Planes soll eine besondere Gen.-Vers. beschliessen. Bahnstrecke: Am 30./6. 1905 waren im Betrieb 4760 km Hauptlinien, 1065 km Neben- linien und 296 km Privatlinien, zus. 6121 km. Kapital: Lire 180 000 000 in Aktien à Lire 500, 2500, 5000, 12 500. Nach G.-V.-B. vom 19. Nov. 1894 soll ein Teil des A.-K. bis zur Höhe von Lire 45 000 000 mit Wirkung vom 1. Juli 1895 allmählich durch jährliche Ausl. amortisiert werden und zwar so. dass die Amortisation im Jahre 1967 beendet ist. Für die ausgelosten Aktion erhält man je Lire 500 und einen Genussschein, welcher Anspruch auf diejenige Dividende hat, die über 5 % hinaus zur Verteilung kommt. Plan für 1895–1905: 132, 138, 146, 152, 161, 168, 177, 186, 195, 205, 215 Aktien. Die erste Verl. von Aktien fand am 20. Juni 1899 statt, es wurden hierbei im ganzen 729 Aktien für die Jahre 1895––99 inkl. ausgelost. Nach Beschluss der Gen.-Vers. v. 26./11. 1905 soll die Amort. auf das ganze A.-K. aus- gedehnt werden. Öbligationen: 4 % steuerfreie Anleihe von 1890/92: Lire 60 000 000 in Stücken à Lire 500, 4 % 4 % 2500, 5000. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Tilg.: Durch Verl. am 15. Mai per 1. Juli von 1890 ab binnen 76 Jahren; der gesamte Betrag ist zur Rückzahl. per 1./1. 1906 gekündigt. Zahlst.: Berlin: Disconto-Gesellschaft,. S. Bleichröder, Deutsche Bank, Berl. Handels-Gesellschaft. Frankfurt a. M.: Filiale der Bank für Handel und Industrie, Jacob S. H. Stern, Gebr. Bethmann; Hamburg: Filiale der Deutschen Bank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Zahlung der Coupons und verlosten Oblig. steuerfrei ohne jeden Abzug in Mark, wobei Lire 100 = M. 80.90 gerechnet. Über die Steuerfreiheit der Anleihe besagt der Pro- spekt: die Italienische Mittelmeer-Eisenbahn-Ges. verpflichtet sich für Gegenwart und Zukunft, alle italienischen Steuern zu tragen, welche auf Kapital und Zs. dieser Oblig. gegenwärtig liegen oder etwa gelegt werden sollten. Aufgelegt: Lire 45 000 000 am 8. und 9. Juli 1890 zu 88 %. Lire 15 000 000 am 16. Mai 1892 zu 83.75 %. Notiert mit Anleihe von 1893. steuerfreie Anleihe von 1893: Lire 20 000 000 in Stücken à Lire 500, 2500, 5000. Zinsen: 1. Jan., 1. Juli. Tilgung: Durch Verlosung am 15. Mai per 1. Juli von 1894 bis spätestens 1966; vom 1. Jan. 1903 ab Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Zahlstellen und Zahlungsmodus wie oben. Aufgel. 9 /5. 1893 zu 89.25 %. Kurs Ende 1890–1905: In Berlin: 87. 83.25, 87.90. 82.90, 86.20, 92.90, 96.75, 97.50, 97.10, 92.80, 94.20, 98.10, 101.60, 102.25, 102.30, 102 %. – In Frank- furt a. M.: 86.50, 83.45, 87.75, 82, 86.40, 92.50, 96.10, 97.45, 96.80, 92.60, 93.80, 98.10, 101.60, 102.10, 102.40, 101.70 %. steuerfreie Anleihe von 1900. Lire 25 000 000 in Stücken à Lire 500, 2500, 5000. Zs. 1./1., 1./7. Tilg.: Durch Verl. am 15./5. per 1./7. bis spät. 1966; vom 1./1. 1903 ab Ver