64 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. 4 % Erbländische Ritterschaftliche Pfandbriefe, Serie XVIITa. In Umlauf Ende 1905: M. 2 370 600 in Stücken à M. 100, 500, 1000, 2000. Zs.: 30./6., 31./12. Tilg. nach den statut. Bestimm., jedoch kann eine Herabsetzung des Zinsfusses vor dem 1./7. 1912 nicht erfolgen. Die Pfandbr. wurden in Leipzig am 17./8. 1900 zu 100 % eingeführt. Kurs Ende 1900–1905: 100.50, 103.75, 104. 104, 104.25, 104 %. Not. Leipzig. Verj. der Coup. in 4 J., der verl. Stücke in 30 J. n. F. Zahlst.: Leipzig: Kanzlei des Kreditvereins; ferner Annaberg: Ferd. Lipfert; Bautzen; Landständ. Bank; Bautzen u. Löbau: G. E. Heydemann; Borna: C. L. Becker Nachf.; Chem.- nitz u. Hohenstein-Ernstthal: Ernst Petasch; Dippoldiswalde: H. A. Lincke; Döbeln: Döbelner Bank; Dresden: Landständ. Bank Fil. Dresden; Freiberg: Ludwig & Co.; Glauchau: Ferd. Heyne; Grimma: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Kamenz: Spar- u. Vorschuss-Verein; Leisnig: Oscar Richter; Meissen: Kröber & Co.; Mittweida: Spar- u. Credit-Bank; Oschatz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Pirna: Menz, Blochmann & Co.; Plauen: Vogtländ. Bank; Rosswein: Rossw. Bank; Waldheim: Waldh. Bank; Wurzen: Wilh. Hartenstein, Wurz. Bank; Zittau: Löbauer Bank; Zwickau: Vereinsbank. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Hypoth. Aussenstände 74 223 475, Kassa 1 086 684,. Effekten u. Pfandbr. 2 483 972, Wechsel 380 000, Pfandkto 535 700, Grundstück 695 000, Mobil. 785, Hypoth. auf städt. Grundstücke 190 000 (Kapital-Anlage). – Passiva: Pfandbr.-Schuldkto 66 045 875, Amort.-Hauptkto Serie I–XVIII a 8 177 600, Amort.-F. zur Ausl. von Pfandbr. Serie I–XVIII a in 1905 607 680, R.-F. der Serie IL–XVIIIa 2 675 531, Kredit. nach Abzug der Debit. 4683, einzulös. Coup. 1 177 925, ausgel. Pfandbr. 41 975, Amort.-R.-F. 60 724, An- staltsvermögen 803 622. Sa. M. 79 595 616. Vorstand: Vors. Domherr von Trützschler Freih. zum Falkenstein, Stellv. Dr. Hübel, Mitglieder: Geh. Hofrat Opitz, von Oppel, Kammerherr von Schönberg, von Winckler, Freih. von Koenneritz, von Herder, Dr. Becker. Königl. Sächsische Landeskultur-Rentenbank zu Dresden. Errichtet: Durch Gesetz vom 26. Nov. 1861, ergänzt durch die Gesetze vom 1. Juni 1872, 23. Aug. 1878 und 1. Mai 1888. Zweck: Ursprünglich auf die Beschaffung von Anlage. kapitalien zu genossenschaftlichen W asserlaufsberichtigungen und landwirtschaftlichen Ent. und Bewässerungsanlagen beschränkt, wurde die Wirksamkeit der Bank durch das Gesetz vom 1. Juni 1872 auf die Beschaffung von Anlagekapitalien zu Ortsentwässerungsanlagen und zur Herstellung von bauplanmässigen Ortsstrassen ausgedehnt. Die Rentenbank ver- mittelt die von ihr zu unterstützenden Landeskulturzwecke in der Weise, dass vom Unter. nehmer eine vierteljährlich zahlbare Rente nach 4¾ % des erforderlichen Anlagekapitals auf die Zeit von 38 Jahren als Reallast seines Grundstückes übernommen wird, wogegen die Bank den entsprechenden Kapitalbetrag, das ist der 21½ fache Betrag der Rente, in 3½ % (nach dem alten Gesetze vom 26. Nov. 1861 in 4 % auf die Zeit von 41 Jahren) Schuldscheinen, genannt Landeskultur-Rentenscheine, gewährt. Die Tilgung der Landes- kultur-Rentenscheine geschieht sowohl im Wege der Auslosung als auch durch Ankauf. Zahlstellen: Dresden: Kgl. Landeskulturrentenbank; Leipzig: Kgl. Lotterie-Darlehns- kasse; Kgl. Haupt-Zollämter zu Eibenstock, Freiberg, Grimma, Meissen u. Schandau; Kgl. Bezirks-Steuereinnahmen zu Auerbach, Borna, Dippoldiswalde, Döbeln, Flöha, Glauchau., Grossenhain, Kamenz, Marienberg, Oelsnitz i. V., Oschatz, Pirna, Rochlitz u. Schwarzenberg: Dresden: Sächs. Bank u. Fil.; Zwickau: Ed. Bauermeister; Bautzen u. Löbau: G. E. Heydemann; Plauen i. V.: Vogtl. Bank; Neustadt i. S.: Neust. Bank; Werdau: Sarfert & Co.; Frankenberg: Vereinsbank; Berlin: Dresdner Bank. 4 % Landeskultur-Rentenscheine, Serie I. In Umlauf Ende Dez. 1905: M. 4 677 000 in Stücken à Thlr. 500 = M. 1500. Zs.: 30./6., 31./12. Kurs Ende 1891–1905: 102.50, 103.40, 103.25, 104.50, 104.10, 102.60, 103, 102, 101, 101.50, 102.60, 103.50, 103.75, 103.25, 102.80 %. Notiert Dresden, Leipzig. 3½ % Landeskultur-Rentenscheine. In Umlauf Ende Dez. 1905: M. 28 510 200 in Stücken à M. 300, 1500, 6000. Zs.: 30./6., 31./12. Kurs Ende 1890–1905: 93, 92, 94.75, 94. 100. 100.80, 100, 98.25, 95.75, 90 (kl. 93.75), 88.25 (kl. 91.75), 94.50 (kl. 96.50), 96.75 (kl. 98), 97 (kl. 98), 96.70 (kl. 97.60) 95.30 %. Notiert Dresden, Leipzig. Verj. der Coup. in 3 J., der ausgel. Stücke in 30 J. n. F. Königliche Sächsische Landrentenbank in Dresden. Errichtet: Am 1. Jan. 1834. Zweck: Durch das sächsische Gesetz über Ablösungen und Gemeinheitsteilungen vom 17. März 1832 in V erbindung mit einer Anzahl späterer Gesetze ähnlicher Art wurden die privatrechtlichen Lasten des Grundeigentums und eine Anzahl den Zwangs-, Bann- und Verbietungsrechten entsprechende persönliche Verpflich- tungen teils aufgehoben, teils für ablösbar erklärt. Es trat dabei das Bedürfnis ein, durch Förderung der Ablösung mittels Kapitalzahlung die Pflichtigen von den Berechtigten mög- lichst unabhängig zu machen. Da aber einerseits den Pflichtigen zur direkten Aufbringung der Ablösungskapitale meist die erforderlichen Mittel fehlten, andererseits aber die Be- rechtigten dieser Kapitale als Betriebsmittel zur veränderten Wirtschaftseinrichtung dringend bedurften, so trat der Staat vermittelnd ein, bezahlte den Berechtigten die ihnen zu- kommenden Ablösungskapitale und übernahm dafür die Ablösungsrenten der Pflichtigen