70 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Einsicht nehmen. Als Mitgl. des Vereins werden nur Eigentümer eines in einer Stadt der Provinz Westpreussen oder in einer Vorstadt solcher belegenen bebauten Grundstückes an. genommen. Die Mitgliedschaft ist nicht davon abhängig, dass der Eintretende die Hilfe des Vereins in Anspruch nimmt, und dass er namentlich auf sein Grundstück ein Pfandbriefs. darlehen des Vereins nachsucht und erhält. Jedes Mitgl. ist verpflichtet, einen lauf. jährl. Beitrag von M. 6 zu bezahlen; Mitgl., die nicht zugleich Darlehensschuldner sind, haben den Beitrag nicht zu zahlen. Vor dem Austritt muss ein im speciellen Darlehensschuld-Verbande stehendes Mitgl. alle dem Verein gegenüber übernommenen Verbindlichkeiten vollständig erfüllt und abgewickelt haben. Zahl der Mitgl. Ende 1905: 898, von denen 10 die Kredit- hilfe des Vereins nicht in Anspruch genommen hatten. Der Verein gewährt seinen Mitgl. Darlehen in Pfandbr. zu 5, 4½, 4 u. 3½ % gegen hypoth. Verpfändung der Grundstücke. Das zu gewährende Darlehen darf die ersten des vom Verein festzustellenden Wertes des Grundstückes nicht übersteigen. Der Wert des zu beleihenden Grundstückes wird der. gestalt festgesetzt, dass der 25 fache Betrag der 4 % resp. der 50fache Betrag der 2 % jährl. staatl. Gebäudesteuer mit dem 20fachen kapitalisiert wird, der zeitige Materialienwert der Baulichkeiten und der Grund- u. Bodenwert durch zwei Sachverständige festgestellt wird und die Durchschnittssumme dieser beiden Wertsermittelungen abzügl. des mit 20 multipli- zierten Durchschnittsbetrages der städtischen Grundstücksabgaben, als der zeitige Wert gilt. Als Sicherheit für die vom Verein ausgegeb. Pfandbr. ist sein Vermögen verhaftet. Von den Pfandbr. werden in Berlin notiert: 4 % Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1905: M. 8 755 000 in Stücken à M. 200, 600, 1000, 5000., Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Nach den statut. Bestimm. durch halbj. Verl. im März u. Sept. per 1./. resp. 2./1., Konvers. ausgeschlossen. Zahlst.: Berlin: Preuss. Pfandbr.-Bank; Danzig: Vereins- kasse; Königsberg i. Pr.: S. A. Samter Nachf.; Marienwerder: M. Hirschfeld Nachf. A. Seidler, Kurs in Berlin Ende 1890–1905: 100.30, 99.25, 99.50, 100.10, 101.10, 104.40, 103.60, 101.50, 33%............... – %. 3½ % Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1905: M. 6 978 000 in Stücken à M. 200, 400, 1000, 2000. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Nach den statut. Bestimm. durch halbj. Verl. im März u. Sept. Per 1./7. resp. 2./1., Konvers. ausgeschlossen. Zahlst. wie bei 4 % Pfandbr. Kurs in Berlin Ende 1890=–1905: 92.25, 90, 92.10, 93, 100.60, 100, 98.60, 97, –, —–, — % Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Hypoth. 18 946 417, Effekten 970 018, Grundstück 120 000, Kassa einschl. Guth. bei Reichsbank 12 723, Guth. bei Danziger Privat-Actien-Bank 242 149, div. Debit. 86 992, Inventar 1, Zs.-Vorschusskto 9793. – Passiva: 5 % Pfandbr. in Umlauf 2 218 500, 4½ % do. 980 000, 4 % do. 8 755 000, 3½ % do. 6 978 000, Amort.-Überschuss 14 917, Zs.-F. 148 829, Tilg.-F. 139 702, R.-F. 1 135 544, vorausbez. erst 1906 fällig werdende 28, 17 601. Sa. M. 20 388 094. Gewinn u. Verlust: Einnahmen: Mitgl.-Beiträge 6288, Verwalt.-Kostenbeiträge 54 543, Zs. von Bankguth., von Anlehensvorschüssen u. statutm. Verz.-Zs. 11 593, Rückzahl.-Provis. 3114, verj. Zinsscheine 934, Zs. von eig. Effekten 32 983, Mietsertrag vom Bankgebäude 5280.= Ausgaben: Gehälter 36 840, Remun. des A.-R. 5322, Steuern 4510, Bureau- u. sonst. Geschäfts- Unk. 7788, Bankgebäude-Unterhalt. 3382, Abschreib. auf Geschäftsgebäude 10 000, do. auf Effekten 9205, Gewinn 37 688. Sa. M. 114 736. Direktion: Justizrat F. Weiss, J. C. Bernicke, Otto Apfelbaum, Danzig. Aufsichtsrat: Stellv. Vors. Stadtrat Oskar Bischoff, Baugewerksmeister Herm. Prochnov, Kaufm. Hermann Stobbe, Komm.-Rat F. B. Stoddart, Danzig. Staatskommissar: Polizeipräsident Wessel, Danzig. National-Hypotheken-Credit-Gesellschaft, eingetr. Genossenschaft mit unbeschr. Haftpflicht, Berlin, SW. Belle-Alliancestr. 1061. Gegründet bezw. bestätigt durch die Allerh. Kabinets-Ordre v. 30./10. 1871, Nachträge zu dem Statut genehmigt durch Allerh. Kabinets-Ordre v. 20./10. 1876, 19./7. 1882, 14./10. 1885, 14./12. 1887, 16./11. 1891, 31./8. 1896, 8./8. 1898, 9./6. 1902 u. 27./7. 1904. Zweck: Der Betrieb von Bankgeschäften zur Förderung des Real-Kredits der Mitglieder und zu diesem Behufe die Ausgabe auf den Inhaber lautender Hypoth.-Pfandbriefe. Die Genoss. ist den Bestimm. des Reichs-Hypoth.-Bankgesetzes nicht unterworfen. Die Mitgliel. schaft wird durch schriftl. Beitrittserklärung u. Bezahlung eines Geschäftsanteils von M. 3000 erworben. Aufkündigung der Mitgliedschaft ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres zulässig Dieselbe muss 3 Monate vor Jahresschluss schriftlich erfolgt sein. Grundstücksbeleihungen dürfen nur innerh. des Deutschen Reiches stattfinden. Die Beleihung ist in der Regel nur zur ersten Stelle zulässig. Sie darf a) bei ländl. Grundstücken ¾, b) bei städt. Grundstücken die Hälfte, bei besonders gut gelegenen Grundstücken /o des ermittelten Wertes micht über. steigen. Die bei der Beleihung angenommene Sicherheit muss sowohl durch den Ertrags- als durch den Verkaufswert des beliehenen Grundstücks vollkommen gerechtfertigt sein. Bergwerke, Moorbrüche, Torfstiche und ähnl., einen dauernden Ertrag nicht gewährende Grundstücke, sowie Bauplätze dürfen überhaupt nicht beliehen werden. Die Darlehnsvaluta ist stets in barem Gelde zu zahlen. Kapital: Das Grundkapital wird durch die Geschäftsanteile der Mitgl. gebildet: der Geschäftsanteil jedes Genossen beträgt jetzt M. 3000, wovon am 1./1. 1906 je M. 2562 prb