Kolonial-Gesellschaften. 75 bis spät. Ende 1935; von 1910 ab verstärkte Tilg. u. Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Zur besonderen Sicherung des Dienstes der Anleihe hat die Deutsch-Ostafrikan. Ges, den ihr aus dem Vertrage mit dem Reichskanzler vom 15./11. 1902 gegen die Kaiserl. Reg. zustehenden Anspruch auf die halbj. Zahlungen von M. 300 000 bis zum Ende von 1935 einschl. durch Vertrag vom 8./5. 1903 an die Kgl. Gen.-Dir. der Seehandlungs-Societät abgetreten, und es hat die Seehandlung in demselben Vertrage sowohl gegenüber der Deutsch-Ostafrikan. Ges. als auch gegenüber den Inh. der Schuldverschreib. die Verpflichtung übernommen, die von der Kaiserl. Reg. auf Grund der vorerwähnten Cession gezahlten Beträge vorweg zur planmäss. Verzins. u. Tilg. der Anleihe zu verwenden. Durch Beschluss des Bundesrates vom 30./6. 1903 sind die Schuldverschreib. als zur Anlage von Mündelgeldern geeignet erklärt worden. Zahlst.: Berlin: Kgl. Haupt-Seehandlungs-Kasse. Aufgelegt in Berlin am 10./8. 1903: M. 10 000 000 zu 99 %. Zur Zahl. wurden auch die gekündigten 5 % Zoll-Oblig. angenommen, welche mit allen nach dem 1./1. 1904 fälligen Zinsscheine versehen zu 105 % angerechnet wurden. Kurs in Berlin Ende 1903–1905: 100.20, 98.25, 98.70 %. Verj. der Zinsscheine in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: Je M. 1000 – 1 St., Anteile von geringerem Gesamtbetrage als M. 1000 berechtigen zur Abgabe einer St. Stimm- berechtigt sind jedoch nur diejenigen, die in den Anteilsbüchern eingetragen sind. Gewinn-Verteilung: Zunächst mind. 10 % zur Rücklage, bis dieselbe 15 % des Gesamt- betrages der Anteile erreicht hat; die G.-V. kann keinen geringeren Beitrag zur Rücklage und keine höhere Verteilung von Überschüssen an die Mitgl. der Ges. beschliessen, als der V.-R. vorschlägt; der Vorschlag des V.-R. muss vor der G.-V. der Aufsichtsbehörde mitgeteilt werden; sodann 5 % Div. an die Vorz.-Anteile mit der Massgabe, dass, falls in einem oder mehreren Jahren der Gewinn nicht ausreicht, um den Vorz.-Anteilen die Vorz.-Div. von 5 % zu ge- währen, der Fehlbetrag aus demjenigen Reingewinn späterer Jahre nachzuzahlen ist, welcher nach Gewährung der Vorz.-Div. von 5 % für das letzte verflossene Geschäftsjahr an die Vorz.- Anteile übrig bleibt, sodass also die St.-Anteile erst dann div.-ber. werden, wenn den Vorz.- Anteilen für alle verflossenen Geschäftsjahre die rückständige Div. voll gewährt ist. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Ausstehende 15 % auf 3000 Vorz.-Anteile à M. 1000 450 000, rückst. Einzahl. 1400, Kassa 2354, Effekten 1 864 260, Wechsel 100 000, unverrechnete Seeversich. 6552, Mobil. 1, Kto des Vertrages mit der Kaiserl. Reg. v. 15./11. 1902 11 089 500, verschied. Beteil. 384 183, Beteil.-Kto Ostafrikan. Eisenbahn-Ges. 131 250, Häuser in Ostafrika 237 000, Hypoth. Deutsch-Ostafrika 5256, Plantagen: Union 550 000, Kikogwe 580 000, Muoa 400 000, Kange 73 099, Landbesitz 1, Gen.-Vertret. in Daressalaam (Rp. 2 297 525.94 à M. 1.33¼) 3 063 368, Niederlass. Nossibé-Majunga (frs. 1 766 321.97 à M. 0.80) 1 413 058, Debit. 871 507, unverrechnete Produkte 42 750. – Passiva: St.-Anteile 3 721 000, Vorz.-do. 3 000 000, ordentl. Rückl. 265 075, Kurs-Rückl. 130 000, Versich.-Rückl. 400 000, Delkr.-Kto f. Debit. u. lauf. Kon- trakte 170 000, unbezahlte Frachten 16 412, alte Div. 12 042, Kredit. 304 901, Schuldverschreib. 11 089 500, Dispos.-F. 1 736 432, Pens.- u. Unterst.-F. der Angestellten 10 000, Gewinn 410 177. Sa. M. 21.265 538. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag a. 1904 22 163, Gen.-Vertretung Dares- salaam: Gewinn (Rp. 146 457.35 à M. 1.33¾) 195 276, Kikogwe 200 605, Muoa 12 995, Zs. 115 233, Provis. 77 981, Gewinn aus Landverkäufen 2214, do. auf Schiffskto 10 961. – Ausgaben: Verwalt.-Unk. 69 590, Abschreib. auf Effekten 1488, Union: Betriebsverlust u. Abschreib. 135 802, Niederlass. Nossibé-Majunga 20 372, Gewinn 410 177. Sa. M. 637 429. Verwendung des Reingewinns: Ordentl. Rückl. 38 801, 5 % Div. auf Vorz.-Anteile 127 500, 3½ % Div. auf St.-Anteile 130 235, Pens.- u. Unterst.-F. der Angestellten 10 000, Delkr.-Kto 80 000, Vortrag 23 641. Dividenden: Vorz.-Anteile 1891–1905: Je 5 %; St.-Anteile 1891–99: 0 %; 1900: 2 %; 1901–1903: 0 %; 1904–1905: 2½, 3½ %. Vorstand: Joh. Julius Warnholtz, Charlottenburg. Verwaltungsrat: Vors. Karl von d. Heydt, stellv. Vors. Komm.-Rat Assessor a. D. Alex. Lucas, Berlin; Geh. Bergrat Dr. Busse, Geh. Komm.-Rat Hugo Oppenheim, Adolf Bourjau, Carl Bourjau, Charlottenburg; Amtsgerichtsrat a. D. Dilthey, Arthur Pastor, Aachen; Aug. Neubauer, Hamburg; Ludwig Delbrück, Berlin; Geh. Komm.-Rat Otto Andreae. Cöln; Graf von und zu Hoensbroech, Haag b. Geldern; Gottlieb Langen, Cöln; Dr. C. A. von Martius, Dr. Max Schoeller, Berlin; S. A. Freih. von Oppenheim, Cöln; W. vom Rath, Frankf. a. M.; Justus Strandes, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Kgl. Seehandlung, Delbrück, Leo & Co., von der Heydt & Co., Mendelssohn & Co. Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft. Berlin. Gegründet: 29./6. 1904 als Kolonial- Gesellschaft; am 30./6. 1904 sind der Ges. auf Grund der vom Reichskanzler genehmigten Satzungen durch Beschluss des Bundesrates die Korporationsrechte verliehen worden. Zweck: In Deutsch-Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dienliche Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreiben zu lassen, bei anderen Eisenbahnunternehmungen sich zu beteiligen, Lagerhäuser zu errichten und über die in Verwahrung genommenen Güter Lagerscheine auszustellen, sowie Ländereien u. Bergwerks- rechte zu erwerben u. zu verwerten. Die Ges. darf alle zur Erreichung dieser Ziele zweck-