Ausländische Industrie-Gesellschaften. 34 1 Die Koncession für die Wasserentnahme bei Lend, für welche in der Koncessions- urkunde eine Zeitbeschränkung nicht besteht, ist auf 8 cbm per Sekunde bei 93 m Gefälle erteilt, was ca. 7500 Pferdekräften gleichkommt. Dieses Werk ist seit Frühjahr 1899 in Betrieb. Die Alum.-Ind.-Act.-Ges. verfügt über total ca. 20 000 Pferdekräfte, welche in erster Linie zur Herstellung von Alu- minium und Aluminium-Legierungen in rohem, gegossenem und gewalztem Zustande und ferner von anderen Erzeugnissen der Elektro- Chemie und Elektro-Metallurgie Verwendung finden. Der Ausbau der Kraftanlage zu Rauris, welche für das Werk in Lend die Lieferung einer vermehrten und während des ganzen Jahres konstanten Kraft sicherstellt, ist vollendet und die Anlage bereits dem Betrieb übergeben. Für die be- absichtigte Anlage in Rheinau-Balm sind die gemeinsamen mit dem Stadtrat Winterthur gemachten Vorarbeiten u. Pläne derart gefördert, dass die Konc.-Verhandlungen der be- teiligten Staaten jeder Zeit beginnen können, die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Die Heroultschen Stahlpatente sind im Jan. 1905 an eine zu diesem Zwecke gegründete Ges. abgetreten worden; immerhin verbleibt die Aluminium-Ind.-A.-G. bei der neuen Unternehmung stark beteiligt. Die Alum.-Ind.-Act.-Ges. stellt in grossem Massstabe Calcium-Carbid her. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schles. von M. 600 000 für frs. 1 191 125 erworben. Diese Fabrik besteht seit 1865 u. beschäftigt sich mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität. Die Komm.-Ges. hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31¾ ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt gegenwärtig ca. 200 Arbeiter. Ausser der Fabrikat. von Aluminium- oxyd erzeugt die Chemische Fabrik Goldschmieden schwefelsaure Thonerde und andere Aluminiumsalze für die Papierfabrikation und Färberei; als Nebenprodukt gewinnt sie kristallisierte Soda. Im Nov. 1901 kam es zu einer festen Vereinigung sämtl. bestehenden Aluminiumwerke; der Zweck dieser Vereinigung ist hauptsächlich, die Verkaufspreise in niedrigsten Grenzen zu halten, um der Verwendung des Aluminiums immer weitere Ge- biete zu eröffnen, nicht aber durch Pr eiserhöhung einen momentanen Vorteil zu erzielen. Kapital: frs. 26 000 000 in 24 098 Aktien à frs. 1000 u. 634 Aktien à frs. 3000, worauf 50 % eingezahlt sind; die Inhaber der 3000-frs.-Aktien sind jederzeit berechtigt, für jedes abgelieferte Stück 3000-frs.-Aktie 3 Stück Aktien zu frs. 1000 von der Ges. zu verlangen. Urspr. A. K. frs. 10 000 000, erhöht im Jahre 1894 um frs. 1 000 000 u. im Jahre 1898 um frs. 5 000 000, Die ausserord. G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss, das A.-K. um frs. 10 000 000 auf frs. 26 000 000 mit 50 % Einzahl. zu erhöhen. Die Zeichner sind gemäss des Art. 636 des schweiz. Oblig.- Rechts u. § 7 des Ges.-Statuts von der Verpflicht. zur weiteren Einzahl. befreit. Geschäftsjahr: Kalenderf. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie à frs. 1000 = 1 St., à frs. 3000 = 3 St. Maximum ¼ der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn- „ 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 6 % Div. auf das eingez. A.-K., vom Überrest 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., 5 % an Heroult, das Ubrige zur Verf. der G.-V Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Neuhausen 4 788 019, Rheinfelden 5 892 213, Lend- Rauris 5 213 842, Wallis 1 160 752, Frankreich 163 534, Kommandite Goldschmieden mit Neu- anlage 1 717 360, Stahlwerke 760 508, Patente 1, Kassa, Bankguth. u. Debit. 11 358 477, Vorräte an Rohmaterial. u. Fabrikaten 492 143. – Passiva: A. *E= (50 % einbez.) 13 000 000, Oblig. 5 730 000, R.-F. 728 325, Amort. 8 047 955, Kredit. 1 501 750, Gewinn 2 539 118. Sa. frs. 31 547 148. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 2 210 074, Gewinn 2 539 118. – Kredit: Vortrag a. 1904 109 197, Betriebsgewinn 4 639 995. Sa. frs. 4 749 193. Gewinn- Verwendung: Zum R.-F. 121 496, Tant. an V.-R., Vorst., Herrn Héroult total 386 114, Grat., Unterst. 140 000, 22 % Div. 1.760 000, Vortrag auf 1906 131 508. Kurs Ende 1895–1905: In Berlin: 130, 134.75, 165.30, 194.25, 159.75, 151.90, 152.75, 172 .50, 205.20, 257, 319.75 % In Ffrankf ―M. 139. 90, 135.30. 165, 154.25, 160, 153, 152.70, 172.50, 205.20, 257, 317 %. – Ausserdem notiert Breslau. Aufgel. 29./12. 1894 in Berlin, Frankf. a. M. frs. 6 000 000 zu 130 %, wobei frs. 100 = M. 81; weitere 4 998 000 à frs. 3000 eingef. im Mai 1898. Usance: An der Börse werden für frs. M. 80 gerechnet. Der Coup. wird erst nach Feststellung der Div. detachiert. Vom 1./5. 1906 ab sind nur Stücke zu frs. 1000 lieferbar. Dividenden 1891–1905: 3, 8, 10, 10, 10, 10, 12,12. 13,12½, 13, 15, 16, 18, 22 %. Coup.-V. :4 J.(K.) Vorstand: Gen.-Dir. Schindler, Dir. Gustav Auckenthaler. Verwaltungsrat: Präs. Oberst P. E. Huber, Vice-Präs. Oberst Gustav Nawville, Zürich; Bankier Carl Chrambach, Bankier Ludwig Delbrück, Carl Fürstenberg, Geschäftsinhaber der Berliner Handels-Ges., Gen.-Konsul Eugen Landau, Reg.-Rat Dr. Magnus, P. Mankiewitz, Dir. der Deutschen Bank, Berlin; Ed. Palmer- Gen.-Dir. d. Länderbank, Wien; Geh. Baurat Dr. Emil Rathenau, Gen.-Dir. der Allg. Elektric.-Ges., Berlin; Dr. ing. E. Schrödter, Düsseldorf; Bankier F. Zahn- Geigy, Basel. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges., Nationalb. f. Deutschl., Delbrück Leo & Co.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Deutsche Bank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt, Schweiz. Bankverein: Basel: Schweiz. Kreditanstalt, Schweiz. Bankverein, A.-G. von Speyr & Co.; Schaffhausen: Zündel & Co.; Neuhausen: Ges.-Kasse. Zahl. der Div. in Deutschl. zum Kurse für kurze Schweizer Wechsel.