350 Ausländische Industrie-Gesellschaften. jenigen Betrag, welcher etwa in früheren Jahren an einer jährl. Div. von 6 % auf die Vorz.- Aktien gefehlt hat. Nachdem dann die St.-Aktien eine Div. bis zu 3 % und von dem als- dann noch verbleib. Überschuss die Verwaltung 10 % als Tant. erhalten hat, wird die restl. Summe, soweit sie als Div. zur Ausschüttung kommt, unter Vorz.-A. u. St.-A. gleichmässig verteilt. Im Falle einer Liquidat. der Ges. werden die Ansprüche der Besitzer von Vorz.-A. vor den Ansprüchen der Besitzer von gewöhnlichen Aktien befriedigt. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundbesitz: St. Petersb. Werk 184 137, Moskauer Werk 386 503; Bauliche Anlagen: St. Petersb. Werk 1 016 690, Moskauer Werk 1 218 632; motorische u. elektr. Anlag. in den Centralen u. Unterstationen: St. Petersb. Werk 1 985 845, Moskauer Werk 2 294 245; Leitungsnetze: St. Petersb. Werk 3 009 357, Moskauer Werk 4 187 866; Werkstätten- inventar, Mobil. u. sonst. Utensil.: St. Petersb. Werk 43 719, Moskauer Werk 23 908; leihweise abgegebene Elektricitätsmesser u. verschied. Apparate: St. Petersb. Werk 190 793, Moskauer Werk 310 699; Konc.-Kto 2 157 619; in Ausführung begriffene Anlagen u. Werkstattarbeiten 81 112; Lagerbestände: Hülfsmasch. u. Montagewerkzeuge 24 829, Reserveteile u. Material. f. Erweiterungen 802 126, Betriebsmaterial. 155 402, verschied. 22 674; Kasse 24 056, Bankguth. 93 552, Debit. 1040 220, hinterlegte Kaut. 67 022, empfangene do. 139 740, transit. Summen 27 949. – Passiva: A.-K.: Vorz.-A. 9 000 000, St.-A. 6 000 000; Kred. 1 061 551, R.-F. 118 000, Abschr.-(Ern.-)F. 1 167 000, Spec.-Betr.-F. 100 000, Interims-Kto 282 711, empfang. Kaut. 139 740, alte Div. 9124, Gewinn 1 610 569. Sa. Rbl. 19 488 695. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag a. 1904 60 433, Betriebseinnahmen 3 212 976, Zs. 1990. – Ausgaben: Betriebsausgaben 1 304 348, Gen.-Unk. 111 299, Abgaben u. Steuern 241 373, Kursverluste 7809, Gewinn 1 610 569. Sa. Rbl. 3 275 399. Gewinn-Verwendung: KR.-F. 78 000, Abschreib.-(Ern.-)F. 435 000, Spec.-Betriebs-F. 50 000, 7 % Div. auf Vorz.-Aktien 630 000, 4 % Div. auf St.-Aktien 240 000, Kapital- u. Reingewinn- steuer 83 000, Beamten-Unterstütz.-F. 20 000, Tant. an V.-R. 23 414, Vortrag 51 155. Dividenden: 1893/94–1902/1903: 3, 5½, 6, 4½, 2, 3, 3, 1, 1½, 2½ %; 1903 (7½ Mon.): 3.52 % p. r. t.: 1904–1905: Vorz.-Aktien: 7, 7 %, St.-Aktien: 4, 4 %. Zahlstellen: St. Petersburg: St. Petersburger Privat-Handelsbank, St. Petersburger Inter- nationale Handelsbank, Russische Bank für auswärtigen Handel; Moskau: Filiale der St. Petersburger Privat-Handelsbank, Filiale der St. Petersburger Internationalen Handelsbank, Filiale der Russisch. Bank für auswärtigen Handel; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Mitteldeutsche Creditbank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Mitteld. Creditbank; Basel: Schweizer. Ges. für elektrische Industrie, Basler Handelsbank, Dreyfus Söhne & Co.; Zürich: Schweizer. Kreditanstalt, A.-G. Leu & Co. Zahlung der Div. an den deutschen u. schweizer. Plätzen zum Tageskurse für Rubelnoten. Verj. der Div.-Scheine in 10 J. n. F. Kurs: In Berlin: St.-Aktien Ende 1897–1905: 115.25, 84, 65, 44, 33.40, 39.25, 60.30, 77.60, 89 %; Vorz.-Aktien: Ende 1904–1905: 124.50, 131.80 %. Usance: Beim Handel Rbl. 100 = M. 216. Verwaltungsrat: Vors. Joh. Adaduroff, stellv. Vors. Exz. Th. Pleske, St. Petersburg; Dr. T. Bödiker, Berlin; Ernst Bohnstedt, St. Petersburg; Justus Breul, Basel; Heinrich Brünig, geschäftsführender Direktor der Ges., St. Petersburg; A. Davidoff, St. Petersburg; J. Dreyfus- Brodsky, Basel; Kuno Feldmann, Berlin; Herm. Görz, St. Petersburg; E. Heinemann, Berlin; H. Junker, St. Petersburg; Ernst Prieger, Georg v. Simson, Berlin. Internationale Electricitäts-Gesellschaft in Wien. Gegründet: Am 6./5. 1889. Gründer: Union-Bank, Wien; Ganz & Co., Eisengiesserei u. Masch.- Fabrik A.-G. in Ofen. Die Ges. hatte mit Ganz & Co. ein Übereinkommen abgeschlossen, wo- nach ihr die Berechtigung zustand, bei ihren Anlagen zum Zwecke der Erzeugung u. Lieferung von elektr. Licht u. elektr. Strom für Kraftübertragung sämtl. durch Ganz & Co. bereits er- worbenen oder in Zukunft zu erwerbenden, hierauf bezügl. Patente, insbes. für Fernleitung, anzuwenden. Auch hatten sich Ganz & Co. vertragsmässig verpflichtet, alle an sie gelangenden Aufträge, welche sich auf Installation in Verbindung mit ständigem Betriebe durch die in- stallierende Firma beziehen, der Intern. Electric.-Ges. zur Durchführung zu überlassen. Diese Vereinbarung wurde beim Ablauf der vorgesehenen 15 jährigen Frist (6./5. 1904) im beiderseitigen Einvernehmen nicht verlängert. Bei diesem Anlasse erfolgte ein Austausch freundschaftlicher Gesinnungen u. die Zusicherung, sich auch fernerhin bei Wahrnehmung der geschäftlichen Interessen gegenseitig zu unterstützen. Durch die Stellungnahme der Gemeinde Wien gegen die privaten Elektr.-Ges. kam es zu einem heftigen Konkurrenzkampfe zwischen der Internat. Elektr.-Ges. u. dem städtischen Elektr.-Werk, sowie zu Prozessen zwischen der Ges. u. der Gemeinde Wien. Um diesen Kämpfen, welche grosse wirtschaftliche Schädigungen zur Folge hätten haben können, ein Ende zu bereiten, kam es zu einem Ausgleich, welcher nach Ratifikation durch das Plenum des Wiener Gemeinderates am 29./5. 1903 perfekt geworden ist. Diese Abmachung, durch welche die Streitpunkte zwischen der Gemeinde Wien u. den privaten Ges. geschlichtet wurden, und die auch zur Beilegung sämtl. Prozesse mit der Gemeinde führte, hat der Internat. Elektr.-Ges. erhebliche Opfer auferlegt. Sie musste bis Ende 1905 auf die Herstellung