Ausländische Industrie-Gesellschaften. 351 von Hausanschlüssen verzichten; ferner muss sie von einer über ein gewisses Mass hinaus- reichenden Ausdehnung ihrer Kraftanlagen absehen u. eine Erweiterung ihres Kabelnetzes in den noch nicht belegten Strassen bis auf kurze Ausläufer unterlassen. Dagegen bleibt ihr die Möglichkeit gewährleistet, ihr Kabelnetz dureh Zulegungen u. durch Neuanlage von Speise- u. Betriebskabeln auszugestalten. Verstadtlichung der Wiener Elektrizitätserzeugungs- u. Lieferungsanlagen. Der Wiener Gemeinderat nahm in seiner Sitzung vom 24./4. 1906 den Antrag des Stadtrates an, nach welchem die Gemeinde Wien mit dem 1./5. 1908 die Wiener Elektrizitätserzeugungs- u. Lieferungsanlagen erwirbt. Der Bestandwert der Wiener Zentralstation per 30./4. 1906 bildet die Grundlage des von der Gemeinde zu entrichtenden Übernahmepreises. So lange die Wiener Zentralstation noch im Besitze der Ges. bleibt, ist zwischen letzterer und den städtischen Elektrizitätswerken ein geschäftliches Einvernehmen vereinbart worden. Abgegebene Strommenge in Hektowattstunden 1892/93–1905/1906: 11 546 100, 18 562 630, 26 798 868, 38 887 820, 48 228 070, 60 003 000, 78 616 000, 91 819 000, 101 908 000, 104 012 000, 120 244 090, 142 217 990, 144 592 250, 146 186 360. Besitztum: Die elektr. Centralstationen in Wien, Bielitz-Biala, einen Anteil von 30 % an der Centralstation in Fiume, die Elektr.-Anlagen Pölswerke, deren Betrieb von der Firma Ganz & Co. geführt wird, sowie Beteiligungen an den elektr. Bahnen Bielitz-Zigeunerwald und Teplitz-Eichwald. Kapital: K 15 000 000 in 37 500 Aktien à K 400. Urspr. fl. 3 000 000, erhöht gemäss Beschl. v. 20./6. 1893 auf fl. 4 000 000, gemäss Beschl. v. 30./1. 1895 auf fl. 5 000 000, gemäss Beschl. v. 1./7. 1896 auf fl. 6 000 000 und gemäss Beschl. v. 1./7. 1898 auf fl. 7 500 000 = K 15 000 000. Gen.-Vers.: Spät. im III. Quartal. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn wird zunächst ein auf Antrag des V.-R. von der Gen.-Vers. zu beschliess. Beitrag behufs Errichtung eines Ern.-F. bezw. behufs Verstärkung desselben ausgeschieden und werden weiter mind. 2 % des Reinerträgnisses dem R.-F. solange zugeführt, bis derselbe ¼0 des A.-K. Von dem Rest 10 % Tant. an V.-R., verbleib. Rest Div., insofern die Gen.-Vers. nicht eine andere Verwendung desselben beschliesst. Bilanz am 30. April 1906: Aktiva: Kassa 82 459, Effekten 18 473, Kaut. 167 870, Waren- vorräte 75 038, Realitäten 157 787, Centralstation Wien 26 908 876, do. Bielitz 1 226 702, 30 % Anteil an Centralstation Fiume 467 186, Anteil der elektrischen Bahn Bielitz-Zigeunerwald 50 000, do. der elektr. Bahn Teplitz-Eichwald 655 953 Baukto Pölswerke 786 243, Inventar 19 073, Debit. 886 988. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Amort.-Kto: Centralstation Wien 6302 456, do. Bielitz 300 783, do. Fiume 135 872; alte Div. 6208, Ern.-F. 140 000, R.-F. 385 858, Spec.- R.-F. 3 722 809, R.-F. für Wertverminder. 1 660 000, ausserord. R.-F. 610 000, Kredit. 762 291, Gewinn 2 476 370. Sa. K 31 502 648. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 293 885, Spesen 607 222, Steuern, Abgaben, Gebühren 492 192, Amort. auf Centralstation Wien 623 244, do. auf Centralstation Bielitz 31 060, do. vom Konto Anteil Fiume 15 086, Abschreib. auf Inventar 19 999, do. auf Debit. 42 372, Kursverlust auf Effekten 1330, Gewinn 2 476 370. – Kredit: Vortrag 168 884, Ertrag aus Installation u. Stromlieferung: a) Centralstation Wien 4 235 503, b) do. Bielitz 125 452, c) do. Fiume (30 % Anteil) 56 191, Miete 4614, Zs. 4781, Effekten-Zs. 7335. Sa. K 4 602 760. Gewinn-Verwendung: 8 % Div. 1 200 000, Ern.-F. 10 000, R.-F. 46 150, R.-F. für Wert- verminderung 480 000, Spec.-R.-F. pro 1908 300 000, Sparverein der Beamten u. Diener 18 000, Spar- u. Unterst.-Kasse für die Lohnarbeiter 3000, Tant. an V.-R. 225 134, Vortrag 194 087. Kurs Ende 1889–1905: In Frankf. a. M.: 112, 113, 100, 101.50, 95, 119, 123, 132, 138.50, 135.50, 145, 126, 119.50, 123, 142, 151.50, 144.50 %. Aufgel. 14 700 Aktien 20./5. 1889, in Frankf. a. M. bei der Deutschen Effecten- u. Wechsel-Bank zu 104.25 % Frankf. Usance, in Wien u. Budapest zu 120 %; von den letzten neuen Aktien wurden öfl. 1 000 000 im Sept. 1898 in Frankf. a. M. eingeführt. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel 6fl. 100 = M. 170, vorher öfl. 100 = M. 200, ferner 4 % Stück-Zs., vorher 5 % gerechnet. Dividenden 1889/90–1905/1906: 5, 5, 5, 5½, 6, 7, 7½, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 %. Zahlb. spät. 1./8. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. —– Zahlst.: Frankf. a. M. Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Wien: Union-Bank; Budapest: Ungarische Escompte- u. Wechsler-Bank. Direktion: Dr. G. Stern, G. Frisch. Verwaltungsrat: Präs.: Hofrat Prof. Dr. A. von Walten- hofen; Vicepräs.: Geh. Rat Dr. A. von Matlekovits, Excell. u. Dir. Rat A. von Mechwart; Ferd. Freiherr von Madaras-Beck., Ing. M. Deéri, G. Frisch, Hofrat R. Grimus Ritter von Grimburg, Hof- rat Hof- u. Ger.-Advokat Dr. H. von Hampe, Dr. J. von Krausz, A. Ritter von Lindheim, Dr. G. Stern Dir. A. Weishut. Landesfürstlicher Kommissar: Dr. G. Ritter von Thaa. 0 0 E= 0 3 8 Leipziger Krystall-Palast-Actiengesellschaft (The Leipzig Crystal Palace Company Limited) in London. Betriebsdirektion in Leipzig. Gegründet: 1887. Zweck: Bewirtschaft. des Krystallpalastes in Leipzig. Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 16 000 qm, er steht in der Bilanz pro 31./3. 1906 mit M. 1 495 000 zu Buch. Kapital: £ 50 000 in Aktien à £ 5; früher £= 100 000 in Aktien à £ 10. Herabgesetzt auf $ 50 000 in Aktien à £ 5 durch Beschluss der ausserord. G.-V. vom 20./1. 1898.