Ausländische Industrie-Gesellschaften. 359 Dividenden 1892–1905: 7, 7, 4, 11, 19, 40, 47½, 80, 85, 72½, 50, 70, 70, 80 %. Im Nov. jeden Jahres wird eine Interims-Div. gezahlt. Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank. Direktion: C. W. Fielding, Generalmajor Sir Arthur E. A. Ellis, John M. Macdonald, John Mac Farlan, Lionel C. G. Sartoris. Russische Aktiengesellschaft Zellstofffabrik Waldhof in Pernau (Gouvernement Livland). Gegründet: 1898. Statuten bestätigt durch Kaiserl. Russ. Ukas v. 30./1. 1898, ergänzt durch Kaiserl. Ukas v. 14./12. 1900. Zweck: Betrieb von Fabriken für die Erzeugung auf chem. u. mechan. Wege von Zellstoff (Cellulose) u. sonst. Papierhalbstoffen u. von Papier jeglicher Art, sowie auch Handel mit solchen Stoffen; die Ges. ist berechtigt, diesen Zwecken entsprechend industr. u. Handels-Lokalitäten sowohl zum Eigentum zu erwerben, wie auch zu errichten u. in Pacht zu nehmen. Die Werke u. Anlagen der Ges. in Pernau sind unter der Leitung der Deutschen Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof bei Verwertung aller in Waldhof gesammelten Erfahrungen nach den Anforderungen neuester Technik errichtet worden. Das Werk besitzt sämtl. Hilfsbetriebe, welche ein ununterbrochenes Weiterarbeiten u. damit die Möglichkeit ständiger Vollproduktion gewährleisten, u. zwar: eine eigene Eisen- u. Metall- giesserei, eine umfangreiche mechan. Werkstätte, eine Kupferschmiede, Klempnerei, Dreherei, Schreinerei u. Modelltischlerei. Das Gesamtareal des Werkes in Pernau umfasst zus. 874 000 qm, von denen 433 600 qm von der Fabrik selbst u. den Lagerplätzen in Anspruch genommen werden. Die Fabrik besitzt eigene Geleise mit der Spurweite der Pernauer Bahn in einer Länge von 12 km; 2 eigene Lokomotiven u. 60 eigene Güterwagen; ferner 4 Arb.-Wohn- häuser mit je 12 Wohnungen. An Waldungen u. Waldgütern besitzt die Fabrik ca. 6200 ha guter Waldbestände. Lt. Beschluss der ausserord. G.-V. v. 15./12. 1905 wurde das Waldgut Pikmets, Gouvernement Estland, angekauft. Kapital: Rbl. 7 000 000 in Aktien à Rbl. 1000; anfangs Rbl. 3 000 000, durch Beschluss der ausserord. G.-V. v. 29./12. 1902 auf Rbl. 6 000 000 u. durch Beschluss der ausserord. G.-V. v. 12./12. 1904 auf Rbl. 10 000 000 erhöht; bisher Rbl. 7 000 000 begeben. 4½ % Anleihe von 1903: M. 6 000 000 in Stücke à M. 1000. Zs. 1./4., 1./10. Tilg.: Vom 1./10. 1904 ab durch Verl. am 1./7. per 1./10. mit jährl. 2.2439 % u. Zs.-Zuwachs innerh. 25 Jahren; v. 1./10. 1908 ab verstärkte Tilg. u. Totalkündig. zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist hin- sichtlich Kapital u. Zs. sichergestellt a) durch alle Einkünfte der Ges., b) durch den R.-F. u. c) durch eine I. Hypoth. auf jegliches bewegl. u. unbewegl. Eigentum der Ges., sowohl das- jenige, welches von der Ges. bei deren Entstehung als auch dasjenige, welches später er- worben wurde u. noch in Zukunft erworben werden könnte. Die Abschätzung des unbewegl. Eigentums der Fabrik hat einen Wert an Liegenschaften, Fabrikgrundstücken, Gebäuden. Maschinen u. Apparaten, Eisenbahn- u. Quaianlagen etc. von Rbl. 7 629 191 = M. 16 479 052 ergeben. Ausserdem hat die Deutsche Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim für die Verzinsung u. die Rückzahlung des gesamten Anleihekapitals die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen, u. wird dies durch eine auf jede Oblig. zu setzende Erklärung noch besonders beurkundet. Zahlst.: Pernau: Verwalt. der Ges.; Mannheim: Verwalt. der Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof; Berlin: Berl. Handels-Ges.; Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Frankf. a. M.: E. Ladenburg; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Zahlung der Zs. ohne Abzug der russ. Kapital-Rentensteuer in Mark. Im Falle der Einführung neuer Steuern auf Öblig.-Zs. übernimmt die Ges. die Zahlung derselben auf eigene Rechnung. Verj. der Zinsscheine u. der verl. Stücke in 10 J. (F.) Kurs: Eingeführt in Berlin 11./6. 1903 zu 101.50 %; in Frankf. a. M. 23./7. 1903 zu 102 %; in Mannheim im Aug. 1903. Kurs Ende 1903–1905: In Berlin: 102, 102, 100.25 %; in Frankf. a. M.: 102, 101.80, 100 %; in Mannheim: 102, 101.80, 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. a. St. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Max. 10 % des A.-K. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % an R.-F., sodann Abschreib. von höchstens 5 % des urspr. Wertes der steinernen Baulichkeiten u. 10 % des übrigen unbewegl. u. bewegl. Vermögens der Ges. behufs Tilg. des Wertes bis zur völligen Tilg. Von dem verbleib. Überschusse 1 % an Pens.-F., Rest nach Abzug der Gewinnanteile der Direktionsmitgl. Div. an die Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Fabrikgrundstücke 213 768, Eisent ahn-, Hochbahn- u. Krananlagen 429 097, Gebäude, Masch., Apparate u. Utensil. 6 985 449, fertige Fabrikate 441 046, in Fabrikation befindl. Stoffe 11 200, Rohstoffe u. Brennmaterial 507 064, Holzvorrat inkl. gekaufte Waldungen 1 125 097, Ersatz- u. Reparat.-Material 575 241, Kassa u. Bankguth. 100 429, Debit. 1 536 944, vorausbez. Unfall-, Feuerversich.-Präm. u. Steuern 52 561, Wechsel- bestände 764 581, Kaut.-Effekten 8050, Unk. d. Oblig.-Em. 15 256. – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. 142 888, Amort.-F. 1 350 000, Unterst.-F. 7102, Spec.-R.-F. 100 000, Oblig. 2 650 463, Kredit. 934 555, Vortrag a. 1904 48 282, Gewinn pro 1905 532 491. Sa. Rbl. 12 765 782. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinnsteuern pro 1903 u. 1904 9937, Unk. 286 886, Steuern 58 023, Unfall- u. Feuerversich.-Prämien 90 140, R.-F. 26 625, Abschreib. 350 000, Pens.-F. 1559, Tant. d. V.-R. 23 146, 2 % Div. 140 000, Vortrag 39 244. – Kredit: Vortrag a. 1904 58 219, Waren 967 540. Sa. Rbl. 1 025 759. Dividenden: 1899–1900 (Bauj.): 0 %; 1901–1905: 0, 3, 2, 2¾, 2 %. Direktion: Carl Dünkel, Franz Siegmund, Felix Kummer, Heinr. Krauss, sämtl. in Pernau.