Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 409 Koncessionen angeführten Linien auf 15 Jahre ab Koncessionserteilung gemäss den Be- stimmungen des Gesetzes über Bahnen niederer Ordnung w. 31./12. 1894. Am 16./9. 1901 beschloss der Gemeinderat der Stadt Graz eine Fahrkartensteuer einzuführen, die ab 1./1. 1903 als Zuschlag von 2 h zur Fahrkarte erhoben wird. Diese Steuer ergab für die Stadtgemeinde pro 1905: K 148 860. Am 1./1. 1905 erfolgte die Übernahme der Betriebsführung der Mariatrosterbahn. Zweck: a) der Bau und Betrieb der ihr koncessionierten Strassenbahnen; dann die Errich- tung, der Bau und Betrieb sowie die Erwerbung und Pachtung von anderen Strassen- oder Kleinbahnen in Graz und Umgebung mit Pferde- oder Motorenbetrieb auf Grund der in der Folge noch weiters zu erwirkenden Koncessionen: b) der Transport von Per- sonen und Frachten in Verbindung mit den der Ges. gehörigen oder durch sie ge- pachteten Transportunternehmungen auf Grund der zu erwirkenden behördl. Bewilligung; c) die Erwerbung und Verwertung von Realitäten, Grundstücken und anderen Liegen- schaften zu Zwecken des Betriebes; d) die Errichtung und der Betrieb von elektr. Beleuchtungsanlagen und Kraftübertragungen in Graz und Umgebung. Betriebslänge im Jahre 1905: 32,193 km Bahnlänge. Kapital: K 4 000 000, urspr. fl. 700 000, durch Beschluss der G.-V. v. 22. Juni 1895 um fl. 900 000 auf fl. 1 600 00 erhöht, sodann durch Beschluss der ausserord. G.-V. vom 20. Tuni 1901 auf K 4 000 000 erhöht in 10 000 Aktien à K 400. Das gesamte A.-K. wird bis 1948 durch Verlosung getilgt; bis Ende 1904 getilgt K 226 400. Gegen verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche gleichen Anspruch mit den Aktien auf die zur Auszahlung gelangende Super-Div., sowie nach Auflösung der Ges. auf den nach Tilg. sämtlicher Aktien verbleib. Überschuss haben. Aufgelegt fl. 700 000 in Frankfurt a. M. am 16./8. 1887 zum Kurse von 98.50 %, wobei 1 fl. = 2 M. gerechnet; ferner fl. 140 000 zu 130 %, Bezugsrecht vom 1.–15./3. 1896; fl. 410 000 zu 136 %, Bezugsrecht vom 23./3. bis 7./4. 1898; fl. 350 000 zu 150 %, Bezugsrecht vom 1.–14./6. 1899; K 800 000 zu 135 %, Bezugsrecht vom 12./8.– 26./8. 1901. Die neuen Aktien wurden in Frankf. a. M. im Febr. 1902 eingeführt und sind gleich den alten lieferbar. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des A.-K. bestritten, alsdann 4 % Div. Vom Rest 5 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., 10 % an V.-R., vertragsm. Tant., Überrest als Super-Div. auf Aktien und Genussscheine gleichmässig, unter Be- rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der Stadt, falls nicht ein Teilbetrag des Rein- gewinns durch G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. oder als Vortrag auf das nächste Jahr übertragen wird. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway-Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welcher von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer statutenmässigen Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statuten- gemäss erforderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinnanteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorjahres auszuscheiden. Die Gewinnbeteiligung betrug pro 1900–1905: K 32 629, 59 602, 80 879, 53 108, 56 107, 60 924. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Bahnanlagen 3 267 790, Kraftstation 970 223, Realitäten 253 510, Wagenpark 1 123 781, Inventar 48 880, Material. 41603, Monturen 12 270, Kaut. 115 480, Kassa 10 518, Postsparkasse 21 971, Guth. b. steierm. Escompte-Bank 370 411, Debit. 40 919, Baukto 169 934. – Passiva: A.-K. 3 732 400, amort. Aktien 267 600, Hyp. 69 113, R.-F. 189 009, Spec.-R.-F. 964 815, Ern.-F. f. Gesamtanlage, Geleise etc. 663 046, nicht eingel. Coup. 956, Kredit. 33 187, Vortrag a. 1904 9858, Gewinn 517 305. Sa. K 6 447 288. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis. u. Spesen 1067, Ern.-F.: Rückstell. für die Gesamtanlage 109 329, do. für die Geleise 15 000, Gewinn 517 305. – Kredit: Betriebs- überschuss 632 961, Zs. 9740. Sa. K 642 701. Gewinn-Verwendung: Zur Aktien-Tilg. 43 600, zum R.-F. 16 220, Tant. des V.-R. u. der Dir. 45 417, 9 % Div. 335 916, an die Genusssch. à 20 K 13 380, Gewinnanteil der Stadtgemeinde Graz 60 924, Vortrag auf 1906 K 11 706. Kurs Ende 1890–1905: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10, 179, 148.60, 165, 169, 163.80, 175, 173, 172, 173 %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Dividenden: 1890–1905; 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 9, 10, 9, 9, 9 %; Genussscheine 1894–1905: fl. 5, 8, 8, 8, 8, 8, 8, K 20, 24, 30, 20, 20. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: Steierm. Escomptebank. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Moriz Ritter von Schreiner, Graz; Vize-Präs. Herm. Köhler, Frankf. a. M.; Verwalt.-Räte: Gustav Behringer, Frankf. a. M.; Reinhold Eisl, Johann Graf Plater von der Broel, Graz; Hans von Reininghaus, Wien; Josef Rochlitzer, Dr. Ernst Schuster, Graz; Alfred Weinschenk, Frankf. a. M. Betriebsleitung: Dir. u. Prok. Peter Hildmann, Dir.-Stellv. u. Prok.: Ing. Jos. Pojatzi.