432 Ausländische Eisenbahnen. 3= 7 Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft, Salzburg. Gegründet: Am 27. März 1888. Zweck: Betrieb 1) der Dampftramway von Salzburg-Bahnhof über Hellbrunn und Grödig nach St. Leonhard-Drachenloch in der Richtung nach Berchtesgaden, Koncession vom 21. April 1885 bis 21. April 1975: ferner 2) der Zweiglinie nach Station Parsch der k. k. österr. Staatsbahnen und der Gaisbergbahn, Koncession vom 15. Okt. 1892 bis 21. April 1975; sodann 3) der Drahtseilbahn auf die Festung Hohen-Salzburg, Koncession vom 2. Juli 1888 bis 21. April 1975, 4) der Pferdebahnlinien in der Stadt Salzburg, Koncession vom 2. Mar 1892 bis 21. April 1975, 5) der Sekundärbahn von Salzburg- Bahnhof über Oberndorf nach Lamprechtshausen mit Anschluss an die k. k. Staatsbahnen u. an die Linie Salzburg-Bahnhof über Hellbrunn nach St. Leonhard-Drachenloch, Konc. v. 10./4. 1895 bis 21./4. 1975; sowie die Erricht., Erwerbung oder Pachtung anderer Linien u. Kommunikationsmittel, oder der Betrieb des Speditionsgeschäfts, von Hotels etc. Infolge des G.-V.-B. vom 29. April 1898 hat der V.-R. behufs Einführung des elek- trischen Betriebes in der Stadt Salzburg vorläufige Abmachungen mit der A.-G. Siemens & Halske in Berlin getroffen; jedoch konnten die Verhandlungen wegen der Genehm. der Projekte für die elektrische Strassenbahn noch nicht zum Abschluss gebracht werden. Die G.-V. v. 28./4. 1902 genehmigte die Aufnahme eines Darlehns von K 750 000 zur Deckung der Aufwendungen für die Vollendung des Baues der Linie Salzburg-Lamprechts- hausen, den Umbau der Station Nonnthal, die Beteiligung bei der Errichtung einer elektr. Strassenbahn in der Stadt Salzburg an Stelle der früheren Pferdebahn und andere erweiterungen und Ergänzungen der bestehenden Anlagen. Die G.-V. v. 27./6. 1903 ge- nehmigte Amort. des A.-K. durch freihänd. Rückkauf von Aktien neben Tilg. durch Verl. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf der Koncessionen ad 1–5 fällt das Eigentum der Unter- nehmungen ohne Entgelt dem Staate resp. der Stadtgemeinde Salzburg zu. Gegen Ent- schädigung kann der Staat die Unternehmungen zu 1, 2 und 5, die Stadtgemeinde Salzburg die Unternehmungen zu 3 und 4 auch schon vor Ablauf der Koncessionszeit =, 8= erwerben. In diesem Falle zahlt der Staat für die noch fehlende Koncessionsdauer eine mindestens 5 % Rente oder eine dementsprechende Kapitalsabfindung, die Stadtgemeinde Salzburg für das Unternehmen zu 3 die gleiche Entschädigung, und für den Erwerb der Pferdebahn den Schätzungswert des unbeweglichen Eigentums. Kapital: K 4 660 000 = fl. 2 330 000 in Aktien àa K 400 = fl. 200. Die Aktien werden nach einem Tilg.-Plane innerh. der Konc.-Dauer der Lokalbahnen im Wege der Verl. oder des freih. Rückkaufs getilgt; an Stelle der durch Verl. getilgten Aktien werden Genussscheine verabfolgt, welche auf die Super-Div. Anspruch haben. Die Verlos. der Aktien ruht bis 1919, doch wird die Amortisationsquote gemäss des Tilgungsplanes dem Reingewinn jährlich entnommen und dadurch das Tilgungskto II successive ausgeglichen. Bisher getilgt K 229 600. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St. die Aktien müssen spät. 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst der für die planmässige Tilg. des A.-K. erforderliche Betrag, sodann bis 5 % Div. für die noch nicht getilgten Aktien, von dem etwaigen Überschuss eine von der G.-V. zu bestimmende Tant. an den V.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Bahnanlagekto: Salzburg-St. Leonhard 1 272 009, Karo- linenbrücke-Parsch 218 215, Salzburg-Lamprechtshausen 2 356 000, Seilbahn 442 819, Pferde- bahn 130 504; Omnibuslinien 85 994, Restaurat.-Anlage Seilbahn mit Inventar 154 458, Bau- erweiter.-Kto 229 009, gesellsch. Inventarkto 4043, Material. 31 286, Effekten 31 141, Debit. 600736, Kassa 9507, Projektskto 7560, Tilg.-Kto I 37 786, do. II 163 200. – Passiva: A.-K. 4 430 400, Amort.-Kto 229 600, Kredit. 112 866, uneingelöste verloste Aktien 3600, alte Div. 778, Anleihe bei der Sparkasse Insbruck 750 000, Anleihe-Amort.-R.-F. 6000, uneingelöste Zs. 6757, Ern.-F. der Bahnlinien 55 110, do. d. Omnibuslinien 372, R.-F. 16 262, Gewinn 162 522. Sa. K 5 774 267. Gewinn-u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 9973, Betriebseinnahmen: Dampfbahnen: I. Salzburg-St. Leonhard mit Abzweig. nach Parsch 236 355, II. Salzburg-Lamprechtshausen 148 987, Drahtseilbahn 43 037, Pferdebahn 5401, Pacht der Omnibuslinie 10 129, Kursgewinn an den zur Amort. angekauften Aktien 22 550. Sa. K 476 433. – Ausgaben: Betriebsausgaben: Dampfbahnen: I. Salzburg-St. Leonhard mit Abzweig. nach Parsch 111 536, II. Salzburg- Lamprechtshausen 98 384, Drahtseilbahn 26 599, Pferdebahn 6654, Omnibuslinie 6684, Zs. 9359, Rücklagen: Ern.-F. 29 000, Tilg.-Kto II 7600, do. II 540, R.-F. II 4660, Refaktien 3614, Ziegel- Refaktie pro 1902– 1906 4410, Abschreib. auf Projektskto 1060, Anleihe-Amort.-R.-F. 3813, Gewinn 162 522, welcher verwendet wird: 3½ % Div. 155 064, Vergüt. an Revisionskommission 250, Vortrag auf 1905 K 7208. Kurs Ende 1896–1905: 103.70, 104, 101, 8 Eingeführt im Dez. 1896, erster Kurs am 29./1 7, 85, –, –, 72, 73, 79 %. Notiert in Berlin. 2. 1896: 103.50 %, wWobei fH. 100 = X. 170. Dividenden 1890–1905: 5½, 5 ¾, 6, 6, 5½, 5½, 5½, 5, 5, 5, 5, 5, 2¼, 3, 3½, 3½ %. Coup.- Verj. IJ u. F. Usance: Seit dem 16./5. 1898 werden die Aktien nach Ablauf des Ge- schäftsj. exkl. Div.-Schein mit Zinsberechn. ab 1./1. gehandelt. Aktien Nr. 5001–5650, bei denen aus dem vorgedruckten Datum des 1. April 1898 handschriftlich aus dem 1. April der 19. April gemacht worden ist, sind lieferbar. Direktion: Karl v. Petri, Salzburg. Landesfürstl. Kommissar: K. k. Landesregierungsrat Rud. Graf Thun, Salzburg.