442 Ausländische Eisenbahnen. Selbstkostenpreis dieser Prioritätsaktien für den ersten Eigentümer erfahrungsgemäss zwischen 60 und 70 % des Nominalbetrages. Die Regierung behält sich in den Kon- cessionen die Verstaatlichung vor, welche jedoch niemals mit einem geringeren Betrage als dem koncessionsmässig festgesetzten Baukapitale erfolgen kann, so dass in diesem Falle die Rückzahlung der Prioritätsaktien zum vollen Parikurse gesichert ist. Die Lom- bardierung von Prioritätsaktien wird seitens der Gesellschaft in der Weise bewilligt, dass der Belehnungsbetrag unter den effektiven Gestehungskosten der Prioritätsaktien sich bewegt, dass die Zinsen des erteilten Vorschusses vierfel- oder halbjährlich bezahlt werden, dass der Baufortschritt durch die Organe der Ungarischen Localeisenb ahnen, Aktiengesellschaft, kontrolliert wird, und die Auszahlung der Lombardvorschüsse nur nach Massgabe jener allmonatlich über den Baufortschritt aufzustellenden Ausweise erfolgt, welche auf Grund des vom Handelsministerium für jeden einzelnen Bahnbau aufgestellten bordereau régulateur errichtet werden. Jedes Lombardgeschäft von Pr.-Aktien ist mit einer Kaufoption verbunden, welche durch die Ges. je nach den in den ersten 3–5 Jahren des Betriebes der Bahn erzielten Geschäftsresaltaten ausgeübt werden kann. Aktienbeteiligung: Ende 1905 befanden sich im Portefeuille Prior.-Aktien folg. Bahnlinien: Budapest-Theissbahn 4 130 600, Haraszti-Räczkeve 1 276 800, Barcs-Balaton 5 032 800, Päpa- Csorna 2 065 200, Bäcs-Bodrogher Comitatsbahnen 10710 600, Békés-Csanader Comitatsbahnen 3 795 400, Karczag-Tiszafüred 1 968 800, Zsebely-Csäkovär-Boka 2 384 800, Szatmär-Fehergyarmat 2 221 200, Zsitvathalbahn 2 614 000, Temesvär- Radna-Lippa 910 800, Versecz-Kubin 445 000, Vinkovce-Bréka 149 200, Siebenbürgische Südbahn 9 956 000, Halas-Bäcsalmäs-Rigyicza 3 879 600, Kaposvär- Barcs 2 436 800, Temesvär-Buziäs 1 758 400, Honter Comitatsbahnen 1 179 000, Lonjathalbahn 2 470 000, Püspökladäny-Füzesgyarmat 705 800, Slavonische Drau- thalbahn 701 000, Szeged-Nagykikinda-Nagybecskerek 1 131 600, Szegzärd-Bättaszék 372 000, Zsibo-Nagybänya 1 809 600, zus. K 64 105 000, welche in der Bilanz mit K 40 237 815, d. h. zum Durchschnittskurse von 62.77 % zu Buch stehen. Kapital: K 8 000 000 (fl. 5. W. 4 000 000) in 20 000 Aktien à K 400 (fl. 200), auf welche restliche 50 % am 31./12. 1895 einbezahlt sind. Die ausserordentl. G.-V. v. 2./3. 1906 beschloss das Aktienkapital von K 8 000 000 auf K 10 000 000 zu erhöhen u. die Allgemeine Waggon- leihgesellschaft sowie die Internationale Waggonleih-Aktiengesellschaft im Wege der Fusion mit der Ges. zu vereinigen. 4½ % Obligationen, rückzahlbar al pari. In Umlauf Ende 1905: K 12 267 400. 4 % Obligationen, rückzahlbar al pbari. In Umlauf Ende 1905: K 1 436 200. 4 % Obligationen, Serie I, rückzahlbar zu 105 %. In Umlauf Ende 1905: K 21 991 000. Stücke in ungarischer, deutscher und französischer Sprache à K 200, 1000, 2000 und 10 000. Zinsen: I1. Jan., 1. April, 1. Juli, 1. Okt. Kapital und Zinsen ohne jeden Abzug von gegenwärtigen oder zukünftigen Steuern und Gebühren, in Deutschland zum Kurse kurz Wien. Verl.: Im März u. Sept. per 1. Juli bezw. 1. Jan. Tilg.: Durch Verl. oder Kündigung innerhalb 50 J. mit 105 %. Verj.: Coup. 6 J., Oblig. 20 J. n. F. Sicherheit: Zur besonderen Sicherstellung der durch die Ges. ausgegebenen Oblig. dienen 1) die gesamten Eisenbahntitres und Faustpfandforderungen, auf Grund deren Oblig. ausgegeben werden; 2) der Specialsicherstellungs-F.; ausserdem sind die Inhaber von Oblig. 3) gleich- berechtigt mit den anderen Gläubigern am A.-K. und R.-F. der Ges. Aufgelegt K 10000 000 am 15. Juli 1896 zu 99 %. Zahlst.: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Wien: Österreich. Länderbank; Budapest: Pester Ung. Commercial-Bank. Kurs Ende 1896–1905: In Berlin: 98.40, 99.50, 98.75, 95. 92, 92.75, 96.75, 98, 97.75, 96.50 %. – In Frankf. a. M.: 98.50, 99.50, 98.75, 95, 93, 92.75, 96.75, 98, 97.75, 96.50 %. – In Hamburg: 98.50, 99.50, 98.25, 94.70, 91.50, 92.25, 96.75, 97.75, 97.75, 96.50 %. 4 % Obligationen, Serie II, rückzahlbar zu 102 %. Em. K 10 000 000. In Umlauf Ende 1905: K 4 305 400. Stücke in ungarischer, deutscher und französischer Sprache à K 200, 1000, 2000, 10 000 = M. 170, 850, 1700, 8500. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Kapital und Zs. ohne jeden Abzug von Steuern und Gebühren entweder in Kronen oder Reichsmark, wobei K 1 = M. 0.85. Verl.: Im März u. Sept. per 1./7. bezw. 1./1. Tilg.: Durch Verl. oder Künd. von 1899 ab innerh. 50 Jahren zu 102 %. Verj. der Zinsscheine in 6 J., der verl. Oblig. in 20 J. n. F. Sicherheit: Wie Serie I. Zahlst.: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Gebrüder Bethmann; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Budapest: Pester Ung. Commercial-Bank; Wien: OÖsterr. Länderbank. Eingeführt in Frankf. a. M. am 5./5. 1899 zu 99 %, ferner aufgelegt am 29./5. 1901 in Frankf. a. M. K 8 000 000 = M. 6 800 000 zu 93.75 %. In Hamburg eingeführt K 10 000 000 = M. 8 500 000 im Febr. 1902. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1899–1905: 97, 93 9379, 9675, 75, 97,75, 96.50 % Kurs in Hamburg Ende 1902–1905: 96.75, 97.75, 97.75, 96.50 %. Gen.-Vers.: I. Halbj. Stimmrecht: Je 10 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn vorerst 5 % Dividende, von demÜberschuss 10 % Tantieme an Direktion, mindestens 5 % an Reservefonds, Rest zur Verf. der G.-V. Wenn der R.-F. 25 % des eingezahlten A.-K. erreicht, kann die G.-V. die jährliche Dotation einstellen. Nach einem Geschäftsjahr, dessen Bilanz einen Verlust ausweist oder dessen Gewinn zur Deckung der 5 % Div. nicht hinreicht, kann auf G.-V.-B. der R.-F. zur Deckung des Verlustes und einer 5 % Div. herangezogen werden. ―――――