488 Gewerkschaften. zur Verstärk. der planmässigen Tilg. der Anleihe verwendet oder in bar oder in Teilschuld- verschreib. zu diesem Zwecke hinterlegt wird oder statt der zu entpfändenden Grundstücke andere ÖObjekte dieser Art in gleichem Werte unbelastet in den Pfandverband hineingegeben werden u. ausserdem nach Ermessen der Dresdner Bank die volle Sicherheit für den noch nicht getilgten Rest der Anleihe durch die noch haftenden Pfandobjekte gewahrt bleibt. In Bezug auf die Sicherungs-Hyp. ist zu bemerken, dass der Kalibergbau in der Prov. Hannover auf Grund besonderer mit den Grundeigentümern abgeschlossenen Salzgewinnungsverträgen erfolgt. Solche Verträge hat die Gew. Hohenfels mit den Grundbesitzern ihres Bergbaugebietes auf die Dauer von noch 86 J. abgeschlossen. Das Recht der bergmänn. Ausbeutung ist auf allen dabei in Betracht kommenden Grundstücken für die Gew. Hohenfels im Grundbuch eingetragen. Eine Bergwerksgerechtsame im Sinne des Allg. Berggesetzes für die Preuss. Staaten v. 24./6. 1865 besteht in der Prov. Hannover für den Kali- u. Steinsalzbergbau nicht. sodass die Eintragung einer Sicher.-Hyp. auf die Abbauberechtigung aus den Salzgewinn.-Verträgen nicht erfolgen kann. Zur hyp. Sicherheit für die Schuldverschreib. dienen daher nur die der Gew. gehör. Grund- stücke mit den darauf befindl. Gebäuden, zum Betriebe gehör. Gerätschaften, den vorhand. Schacht-, Mühlen- u. sonst. Anlagen u. allem Zubehör, namentl. auch den Masch. Zahlst.: Hohenfels bei Algermissen: Kasse der Gew. Hohenfels; Berlin: Dresdner Bank; Cöln: Rhein. Disconto-Ges.; Halberstadt: Mooshake & Lindemann. Verj. der Zinsscheine 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Die Teilschuldverschreib. wurden in Berlin eingef. Juli 1903. Erster Kurs 18./7. 1903: 100.50 %. Kurs in Berlin Ende 1903–1905: 103, 104.25, 104.70 %. Ausbeute 1903–1905: M. 240, 560, 690 pro Kux. Für Jan.-März 1905 wurden monatl. M. 50 pro Kux gezahlt, seit April 1905 ist die Ausbeute pro Monat von M. 50 auf M. 60 pro Kux erhöht. Die Kuxe wurden im Jan. 1904 zum Handel an der Essener Börse zugelassen. Kurs daselbst 1905: Höchster M. 13 000 G., niedrigster M. 10 700 pro Stück. Gruben-Vorstand: Dr. jur. Wilh. Sauer, Berlin W. 9 Schillingstr. 11; Amtsrat A. Meyer, Adersleben; Bank-Dir. Bernh. Schmidt, Cassel. Betriebsleitung: Kaufmännisch: Hauptm, a. D. Sachs, Otto Selling; technisch: Betriebs- führer Kulbe, Dr. Crotogino, Hohenfels. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Bergwerksanlagen u. Schachtbau. 3 721 500, Grund- stücke 301 580, Gebäude 777 700, Grubenbahn 707 300, Masch. 910 200, Material., Werkzeug u. Utensil. 37 155, Inventar 89 100, Pferde u. Wagen 5180, Baukto 26 892, Kaut. 401 388, Kassa u. Bankguth. 850 243, Debit. 74 470, Waren 30 681. – Passiva: Kap.-Kto 4 470 000, Öblig. 2 500 000, Bürgschaftswechsel 344 000, rückständ. Coup. 62 925, noch nicht gezahlte Ausbeute Pro Dez. 1904 50 000, Kto neuer Rechnung 36 338, Kredit. 95 134, Gewinn 374 992. Sa. M. 7 933 389. Gewinn u. Verlust: Vortrag a. 1903: 305 062, Gewinn an Waren 1 241 792. –— Ausgaben: Gen.-Unk. 256 405, Anleihe-Zs. 125 000, Abschreib. 230 456, gezahlte Ausbeute 560 000, Vortrag auf 1905 374 992. Sa. M. 1 546 854. = * 5 = 7 Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und sbäter die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkfen aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- werbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13./10. 1903, allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschie- denen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1) Der Kupferschieferbergbau und Hüttenbetrieb in 9 Revieren im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.-Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 43.5 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 4 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Ent- silberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, 1 elektrolytische Anstalt und 1 elektr. Gichtgas- centrale; 2) die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalt auf Schacht Colonia-Westfalen; 3) die Kupfer- hämmer und Walzwerke, und zwar a) Kupferhammer zu Rothenburg, b) Kupferhammer bei Eberswalde, c) Messingnäpfchenfabrik zu Rothenburg; 4) das Kalisalzbergwerk „Vereinigte