– = Gewerkschaften. 75 Konsul Eugen Gutmann, Arthur Gwinner, Berlin; Dr. Josef Joly, Wien; Alfred von Kaulla, Stuttgart; Otto von Kühlmann, München; Charles Morawitz, Wien; Bernhard Popper, Adolf Ritter von Schenk, Karl Stögermayer, Wien. 7 M==s ― Gewerkschaften. Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vormals Fernie in Giessen. Gegründet: 29./11. 1898 durch Umwandlung der am 2./7.1898 gegründeten A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gew. Eingetr. 11./11. 1904. Neuestes Statut v. 4./1. 1904, genehmigt von der Grossherz. Bergbehörde zu Darmstadt am 14./3. 1904. Zweck: Der Betrieb u. die Verwert. der in den Gemarkungen Giessen, Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Herrnwald, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn u. Lützellinden belegenen Bergwerksberechtigungen nebst allen Immobil., Mobil. u. Anlagen, welche bisher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden u. durch Kaufverträge auf Albert Zobel in Strassburg i. Els. u. Dr. Heinrich Pfahl in Bonn a. Rh. übergegangen sind; ferner der Betrieb u. die Verwert. noch weiter zu erlangender Berechtigungen u. Bergwerke, sowie die Herstellung aller Anlagen u. der Betrieb aller Geschäfte, welche die Ausnützung dieser Bergwerke u. die Verwert. der Produkte derselben befördern. Besitztum: Die Berechtsame bezw. Grösse der Felder der Gew. beträgt 11 726 000 qm. Die Betriebsanlagen bestehen aus Tage- und Tiefbau, elektrischer Centrale, Pumpwerk, Eisenbahn ete. Gewonnen werden Braunstein u. Brauneisenstein. Die Erzlager sind von sehr grossem Umfange. Der in der Gew.-Vers. v. 9./5. 1903 beschlossene Finanzierungsplan, wonach die Schuld der Gew. an den Vorbesitzer Fernie (s. Jahrg. 1903/1904) am 6./10. 1903 getilgt ist, wurde erfolgreich durchgeführt. Die Giessener Bergwerks-Ges. m. b. H. in Bonn, welche im Aug. 1903 behufs Übernahme u. Verkauf von 401 Fernie-Kuxen gegründet war, ist am 3./2. 1904 wieder in Liquid. getreten, nachdem sie ihren Bestand an Kuxen vorteil- haft verkauft und somit ihre Aufgabe vollständig erfüllt hatte. Versand des Werkes 1904 u. 1905 120 000, 140 000 t Manganerz, Braunstein, Schlemme u. Nebenprodukte. Für Neu- anlagen 1905 waren M. 500 000 vorgesehen, speciell wurde eine Wäsche-Aufbereitung erbaut u. die Erweiterung der elektr. Centrale vorgenommen. Die Gew. hat durch Abschl. v. 1./9. 1905 an ein Konsortium von Grosshändlern bezw. an die Eisenerz-Ges. m. b. H. in Frankf. a. M. ihre gesamte Produktion von zum Hochofenprozess verwertbaren Erzen für 1906 u. 1907 fest verkauft. Die kaufenden Firmen werden auch die Erze, die die Gew. im Wege des Agglomerierverfahrens zu veredeln im Begriffe ist, übernehmen. Die zu liefernden Quanti- täten sind der Leistungsfähigkeit der gewerkschaftl. Gruben, die infolge der Umgestalt. der Betriebseinricht. erhöht ist, angemessen. Ende 1906 gelang es der Gew. Abschlüsse in Erzen Sorte 0 zu machen. Das Resultat für 1906 wurde durch unvorhergesehene, kost- spielige Abraumarbeiten und Witterungseinflüsse stark beeinträchtigt. Belegschaft ca. 750 Mann. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Umschreib.-Stelle: Rechtsanw. Grünewald, Giessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. 3 4 % Anleihe von 1899. M. 3 500 000 (davon in Umlauf 2./1. 1906 M. 2 981 000) in Stücken à M. 1000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 2./1. 1902 durch Verl. im Sept. per 2./1. des folg. Jahres zu 105 % in jährl. Raten von mind. M. 100 000; die Gew. ist berechtigt, vom 2./1. 1902 ab die Tilg. zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen; sie ist verpflichtet, vom 2./1. 1902 ab die Rückzahl. zu verstärken in der Weise, dass sie für jede 1000 t, welche sie in dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre, zuerst also im Jahre 1901, über 100 000 t Erze gefördert, eine Teilschuldverschreib. mehr zur Rückzahl. zu bringen hat. Sicherheit: Zur Sicherheit der Anleihe hat die Gew. an ihren sämtl. Berggerechtsamen u. Immobilien mit allen Zubehören, welche nach Gesetz u. Bestimmung Immobiliar-Qualität haben, eine erste Kaut.-Hypoth. bestellt, sowie ferner das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln in die mit dem Grossherzogl. Fiskus und den Gemeinden bestehenden Grundabtretungs- verträge eingesetzt; das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. ist berechtigt, einzelne ver- bfändete Gegenstände aus der Hypothek freizugeben, wenn nach seinem Ermessen gleich- wertiger Ersatz dafür bestellt oder der Erlös der freigegebenen Objekte zur ausserord. Tilg. der Anleihe verwendet wird, ferner auch, wenn die Tilg. der Anleihe soweit vorgeschritten ist, dass eine Verminderung der Pfandsicherheit zulässig erscheint. Die Inhaber der einzelnen Teilschuldverschreib. können ihre Rechte aus denselben gegen die Gew., abgesehen von den hypothek. Rechten, selbständig geltend machen. An der Hypothek nehmen die Teilschuld- verschreib. zu gleichen Rechten untereinander teil. Der Wert des Grubenfeldes beträgt nach dem Gutachten der Herren Geh. Bergrat Riemann, Grubenrepräsentant A. Marx, Bank-