350 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Verwaltungsrat: Fabrikbes. G. A. Hagemann, Kopenhagen; Graf Ahlefeldt-Laurvig.Bille zu Egeskov, Kaufm. Gotfred Halkier, Etatsrat Fabrikbes. Wilh. Jörgensen, Prof. V. Maar, Ex. Minister Kammerh. K. Sehested, Kopenhagen; Ex-Ministerpräs. Geh. Konferenzrat Kammerh. Lehnsbaron Reedtz-Thott, Gaunö. Aluminium-Industrie-Actien-Gesellschaft zu Neuhausen (Schweiz) mit Zweigniederlassungen bei Rheinfelden (Baden) u. Lend (Österreich) Gegründet: Am 12./11. 1888, eingetragen am 16./1. 1889. Neuestes Statut v. 11./10. 1905. Zweck: Jede Art der Ausnutzung der Elektrochemie u. Metallurgie, insbes. die Herstellung von Aluminium u. Aluminiumlegierungen. Die Ges. ist berechtigt, sich bei Unternehm, welche in den Rahmen ihres Zweckes fallen, als Aktionär, Kommanditist oder stiller Ges. zu beteiligen oder auch in anderer Art in eine Societätsverbindung einzutreten. Durch Vertrag v. 12. Nov. 1888 hat die Gesellschaft von der Schweiz. Metallurg. Gesellschaft in Neuhausen deren Fabrikanlagen etc., sowie die dieser Gesellschaft zu- stehenden Héroult'schen Patente für Belgien, Italien, Österreich-Ungarn, Spanien, Deutschland und Schweden gegen Barzahlung von frs. 500 000 erworben. Ausserdem wurde der Schweiz. Metallurg. Ges. ein Anteil von 20 % an dem nach Verteilung von 6 % Div. verbleib. Reingewinne der Alum.-Ind.-Act.-Ges. solange eingeräumt, bis dieser Gewinnanteil frs. 800 000 betragen würde. Hiervon stand die Hälfte Herrn Heéroult zu. Durch Vertrag vom 15. Sept. 1893, von den beiderseitigen Gen.-Vers. am 8. bezv. 12. Mai 1894 genehmigt, hat sich die Schweiz. Metall. Ges. mit der Alum.-Ind.-Act.-Ges. derartig vereinigt, dass die Aktionäre ersterer Ges. für ihren gesamten Aktienbesitz 1324 Stück mit 50 % eingezahlte und liberierte Aktien der Alum.-Ind.-Act.-Ges. empfangen haben, und sämtliche Aktiva und Passiva der Schweiz., Metall. Ges., wie solche sich aus der Bilanz vom 31. Dez. 1892 ergeben, mit Ausnahme des den Ver- käufern verbliebenen Gewinnsaldos per 1. Jan. 1893 von frs. 53 551.83 auf die Alum.-Ind. Act.-Ges. übergegangen sind. Infolge dieser Fusion ist die Gewinnabgabe an die Schweiz. Metallurg. Ges. weggefallen. Dagegen bleibt die Abgabe Herrn Heéroult gegen- über mit der Massgabe bestehen, dass derselbe 5 % des nach Dotierung der Reserven und Bezahlung einer Dividende von 6 % verbleibenden Reingewinnes solange zu fordern hat, bis er eine Gesamtsumme von frs. 400 000 erhalten hat. Seitens der Regierung von Schaffhausen ist der Alum.-Ind.-Act.-Ges. unterm 27. Febr. 1889 das Recht der Entnahme von 20 chm Wasser per Sekunde bei 20 m Gefälle am Rheinfall bei Neuhausen auf 40 Jahre gegen eine jährliche Abgabe von frs. 4 für die Bruttopferdekraft erteilt worden. Diese Wasserkraft repräsentiert ca. 4000 Pferdekräfte, welche vollständig ausgebaut u. ausgenutzt sind. Das Areal der Gesellschaft in Neuhausen hat einen Flächeninhalt von ca. 600 a, und befinden sich auf demselben Fabriksanlagen der Gesellschaft. Bei Rheinfelden (Baden) besitzt die Alum.-Ind.-Act.-Ges. auf einem Areal von 1110a Anlagen zur Herstellung elektrochemischer Produkte. Zum Betrieb dieser Anlagen hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. 6 Turbinen à je 840 Pferdekräfte, d. h. total 5040 Pferde. kräfte von der Akt.- Ges. Kraftübertragungswerke Rheinfelden für die Dauer der Koncession von 90 Jahren käuflich übernommen. An den Kanton Aargau ist für Benutzung der Kraft eine Abgabe von frs. 6 für die Pferdekraft jährl. für 3 Turbinen zu zahlen. Das Werk ist seit Frühjahr 1898 in Betrieb. Im Jahre 1898 erwarb die Gesellschaft die dem Konsortium der Lend- Gasteiner Wasserwerke gehörigen, im Ausbau begriffenen Wasserwerksanlagen in Lend-Gastein. Die Koncession für die Wasserentnahme bei Lend, für welche in der Koncessions- urkunde eine Zeitbeschränkung nicht besteht, ist auf 8 cbm per Sekunde bei 93 m Gefälle erteilt, was ca. 7500 Pferdekräften gleichkommt. Dieses Werk ist seit Früh- jahr 1899 in Betrieb. Die Aluminium-Industrie - Act.- Ges. verfügt über total ca. 20 000 Pferdekräfte, welche in erster Linie zur Herstellung von Aluminium und Aluminium -Legierungen in rohem, gegossenem und gewalztem Zustande und ferner von anderen Erzeugnissen der Elektro- Chemie und Elektro -Metallurgie Verwendung finden. Der Ausbau der Kraftanlage zu Rauris, welche für das Werk in Lend die Lieferung einer vermehrten und während des ganzen Jahres konstanten Kraft sicherstellt, ist vollendet und die Anlage bereits dem Betrieb übergeben. Für die be. absichtigte Anlage in Rheinau-Balm sind die gemeinsamen mit dem Stadtrat Winterthur gemachten Vorarbeiten u. Pläne derart gefördert, dass die Konc.-Verhandlungen der be: teiligten Staaten jeder Zeit beginnen können, die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Im Frühjahr 1905 erwarb die Ges. bedeutende Wasserrechte an der Navizance u. Rhone bei Siders, welche ihr sowoh vom Staate wie von den Gemeinden für die Dauer von 99 Jahren konzess. sind. Die Wasser der Rhone u. der Navizance sollen einzeln für sich durch Tunnel u. Leitunsen auf einen Punkt bei Chippis zus.geführt werden, sodass die verschied. Gefälle mit 2 Tus binen-Anlagen die Wasserkraft von 50 000 Pferdekräften konzentriert in einer zur Verwendung bringen können. Der Ausbau dieser Walliser Wasserkräfte hat 1 grosse Fortschritte gemacht. Durch Ankauf von grossen Ländereien in Südfrankrele 0 in denen vorzügl. Bauxit gefunden wird, hat sich die Ges. Bauxitvorräte für viele Jahre