Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 419 der Staat vorweg das Erfordernis für den Dienst der Obligationen ab, welche. er mit Rück- wirkung vom 1./1. 1906 zur Selbst- und Alleinzahlung übernimmt. Der grösste Teil der Prior. wird bis 1930 vollständig getilgt sein, ein mässiger Rest läuft bis 1940. In der Zeit von 1929–40 muss die Aktien-Tilg. zum Nom.-Werte von K 2100 pro Aktie durchgeführt werden. Bis 1929 stellt sich das durchschnittl. jährl. Erfordernis für Verzins. u. Tilg. der Prior. auf K 15 620 000, für 1930 auf K 12 560 000, von 1931–40 auf K 3 660 000; von 1929–40 würde sich die den Aktionären verbleib. Rente um jene Beträge erhöhen, welche infolge der durchgeführten Prior.-Tilg. frei werden, diese Beträge werden aber für die Rückzahl. des A.-K. erforderl. sein, so dass während der Zeit von 1929–40 eine Erhöh. des die Verzins. repräsentierenden Teiles der Rente nicht eintritt. Nach 1940 werden keine Aktien mehr, sondern nur Genussscheine, welche gegen die verl. Aktien gegeben werden, bestehen, auf welche der Ertrag des gesellschaftl. Besitzes sowie die Rente der Lokalbahnen aufzuteilen sein wird. Ausserdem erhält die Nordbahn vom Staate als Kap.-Abfind. für veräusserte Vermögensobjekte noch folg. Beträge: 1) für die Lokalbahn Kremsier-Zborowitz K. 1 559 654, 2) für 3936 Akt. der Ostrau-Friedländer Eisenb. K 3 936 000, 3) für aus dem freien Besitze übergebene Realitäten K 3 715 000, 4) für den Anteil an der Wiener Verbind.-Bahn K 1 058 382, zus. K 10 269 036, dazu kommen die ein freies Eigentum der Aktionäre bilden- den Bestände des R.-F. nach der Bilanz pro 1905 K. 15 636 058. Der Montanbes., welcher der Nord- bahn-Ges. verbleibt, besteht aus der Montanbahn, die vom Staate gegen Vergüt. der pauschalierten Selbstkosten für Rechnung der Ges. in Betrieb genommen wird, u. den Kohlenwerken, die wie bisher von der Ges. verwaltet werden. Montanhesitz: Die Gesellsch. besitzt einen Grubenkomplex von 369 Grubenfeldmassen und 76 Überscharen mit dem Gesamt-Flächenraume von 1858 ha 6694 am, nebst 35 Frei- schürfen und ausserdem 75 Freischürfe im Schurfterrain bei Seibersdorf, Pruchna u. Petrowitz. Das in 8 Reviere geteilte verliehene Grubenfeld ist durch 22 Schächte auf- geschlossen. Als Hilfszweige bestehen beim Revier Mähr.-Ostrau 60 Koksöfen und eine Brikettfabrik. Die gesellschaftl. Montanbahn, welche aus der Hauptlinie Mähr.-Ostrau- Dombrau (Bettinaschacht), 19,451 km und 14 Flügelbahnen, 14, 611 km besteht, schliesst in Mähr.-Ostrau an das Hauptbahnnetz, in Ostrau-Witkowitz an die k. k. Priv. Ostrau- Friedlander Eisenbahn und in Dombrau an die k. k. priv. Kaschau-Oderberger Eisenbahn an. Reinertrag des gesamten Montanbesitzes Kohlenförderung: (Montanbahn u. Kohlenwerke): 1900 M.-Ctr. 12 842 665 K 3 583 207 1901 „ 7. „ 4 098 788 1902 3 12 960 700 „ 979 687 1903 13 222 800 „ 3 147 872 1904 13 419 400 „2 783 261 1905 14 215 350 „ 2 962 782 1906 5 14 685 800 2 981 829 Der Verwaltungsrat beschloss im April 1907, behufs entsprechender Verwertung der in den Revieren Mährisch-Ostrau und Hruscha gewonnenen, für die Kokserzeugung besonders geeigneten Fettkohlen, auf dem Franzschachte eine Anlage von 144 Koksöfen zu erbauen, wobei die Gewerkschaft Marie-Anne in Mährisch-Ostrau, deren sämtliche Kuxe sich im Besitze der Oberschlesischen Kokswerke u. Chemischen Fabriken A.-G. in Berlin befinden, sich mit der Hälfte des aufzuwendenden Kapitals beteiligt. Die Fertigstellung der Koksöfen- anlage, welche durch die Oberschlesische Kokswerke u. Chemischen Fabriken A.-G. ausge- führt wird, ist für Ende 1908 in Aussicht genommen. Die aus den Gruben der Kaiser Ferdinands-Nordbahn für die Kokserzeugung in diesen neuen Anlagen zu liefernde Kohle wird jährlich ca. 3 000 000 M.-Ctr. betragen, was einer Kokserzeugung von jährlich ca. 2 000 000 M.-Ctr. entspricht. Der Gewinn aus dem Koksverkauf wird zwischen der Kaiser Ferdinands-Nordbahn u. der Gewerkschaft Marie-Anne hälftig geteilt. Für später steht der Nordbahn ein Verkaufsrecht bezüglich der Gesamtanlage zu. Kapital: K 156 473 625 = fl. C.-M. 74 511 250 = fl. Pap. 78 236 812.50 in Aktien teils auf In- haber, teils auf Namen u. zwar 35 302 Aktien à fl. C.-M. 200, 6612 Aktien à fl. C.-M. 500 u. 64 143 Aktien à fl. C.-M. 1000 = öfl. Pap. 210, 525 u. 1050 = K 420, 1050 u. 2100, sowie fl. C.-M. 1850 in verschiedenen Anteilscheinen. Aktientilgung: Lt. Statut innerhalb der Koncessionsdauer. Verlosung: 1./7. per 1./1. Für verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, die an der Dividende über 5 % hinaus teilnehmen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Gewöhnlich im Mai. Stimmrecht: Je fl. C.-M. 10 000 in Aktien = 1 St., Maximum inkl. in Vertretung 50 Stimmen. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Dividende an die Aktionäre, Rest z. Verf. d. G.-V. Gewinn-Beteiligung des Staates: Übersteigt der Reingewinn der Gesellschaft in einem Jahre den Betrag von fl. 100 per Aktie, so gehört die Hälfte des Überschusses dem Staate. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Anlagekosten der von der K. K. Staatsverwaltung eingelösten Eisenbahnen samt Zugehör nach Abschreib. bis Ende 1906 420 374 862, Privat- besitz 706 020, Montan-Anlagen: Anlagekosten u. Inventar der gesellschaftl. Kohlenwerke 15 328 550, Ostrau-Michalkowitz-Dombrauer Montanbahn 8 090 513, Brikettfabr. i. Ostrau 194 689, Effekten des allgem. R.-F., des Jubiläums-F., des- R.-F. für Versorgungsgenüsse des Aufsichtspersonales des Bergbaues 14 030 393, Materialbestände u. Inventar 730 460, Guth. bei der K. K. Staatsverwaltung als Zessionär der bestandenen ungar. Zentralbahn 22 050, XXVIIX