Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 449 dem einen oder anderen Jahre nicht befriedigt würde –— auf die nächsten Jahre über- tragen, sodass die Stammaktien erst dann und insoweit zur Verzinsung gelangen, als die Prioritätsaktien nebst der blanmässigen Amortisation volle 5 % bis inkl. des jeweiligen letzten Betriebsjahres bezogen haben. Wenn und solange das Erträgnis des Lokalbahn- Unternehmens eine solche Höhe erreicht hat, dass nicht nur die Verlosung und Ver- zinsung der Prioritätsaktien und die statutenmässige Tantieme und Reservedotierung gedeckt ist, sondern auch die Stammaktien die 5 % Verzinsung bis inkl. des letzten Betriebsjahres bezogen haben, so wird der etwaige Überschuss gleichmässig zwischen sämtliche Prioritäts- und Stammaktien verteilt. Die Gestehungskosten dieser Prioritäts- aktien hängen für den ersten Besitzer, d. h. für den Bauunternehmer, der die Ausführung des Baues gegen die Überlassung der auf die Stammaktien erfolgten Einzahlungen und der Prioritätsaktien in natura übernimmt, davon ab, ob der Bau mit einer grösseren oder geringeren Ersparnis an der Bausumme durchgeführt werden kann und variiert der Selbstkostenpreis dieser Prioritätsaktien für den ersten Eigentümer erfahrungsgemäss zwischen 60 und 70 % des Nominalbetrages. Die Regierung behält sich in den Kon- cessionen die Verstaatlichung vor, welche jedoch niemals mit einem geringeren Betrage als dem koncessionsmässig festgesetzten Baukapitale erfolgen kann, so dass in diesem Falle die Rückzahlung der Prioritätsaktien zum vollen Parikurse gesichert ist. Die Lom- bardierung von Prioritätsaktien wird seitens der Gesellschaft in der Weise bewilligt, dass der Belehnungsbetrag unter den effektiven Gestehungskosten der Prioritätsaktien sich bewegt, dass die Zinsen des erteilten Vorschusses viertel- oder halbjährlich bezahlt werden, dass der Baufortschritt durch die Organe der Ungarischen Localeisenbahnen, Aktiengesellschaft, kontrolliert wird, und die Auszahlung der Lombardvorschüsse nur nach Massgabe jener allmonatlich über den Baufortschritt aufzustellenden Ausweise erfolgt, welche auf Grund des vom Handelsministerium für jeden einzelnen Bahnbau aufgestellten bordereau régulateur errichtet werden. Jedes Lombardgeschäft von Pr.-Aktien ist mit einer Kaufoption verbunden, welche durch die Ges. je nach den in den ersten 3–5 Jahren des Betriebes der Bahn erzielten Geschäftsresultaten ausgeübt werden kann. Aktienbeteiligung: Ende 1906 befanden sich im Portefeuille Prior.-Aktien folg. Bahnlinien: a) Bahnen, deren Prioritätsaktien ausschliesslich Eigentum der Ungar.-Lokalbahn bilden: Budapest-Theissbahn 4 873 400, Haraszti-Räczkeve 1 274 400, Päpa-Csorna 2 062 400, Bäcs- Bodrogher Comitatsbahnen 10690 200, Karczag-Tiszafüred 1 966 000, Zsebely-Csäkovär-Böka 2380 000, Szatmär-Fehergyarmat 2 218 200, Zsitvathalbahn 2 609 000, Siebenbürgische Südbahn 9 964 200, Halas-Bacsalmäs-Rigyicza 3 873 200, Miskolcz-Mezocsäth 886 200, Oroshäza-Szentes- Csongräd 2 873 800, Somogyer Comitatsbahnen 7 531 200, Temesvär-Buziäs 1 755 600. b) Bahnen, deren Prioritätsaktien zum Teil Eigentum der Ungar. Lokalbahn bilden: Temesvär-Lippa- Radna 1 079 200, Versecz-Kubin 445 000, Vinkovce-Breka 149 200, Honter Comitatsbahnen 179 000, Lonjathalbahn 2 470 000, Püspökladäny-Füzesgyarmat 745 600, Slavonische Drau- thalbahn 701 000, Szeged-Nagykikinda-Nagybecskerek 1 131 600, Szegzärd-Battaszéek 372 000, Zsibo-Nagybänya 1 809 600, zus. K 64 915 000, welche in der Bilanz mit K 40 936 289, d. h. zum Durchschnittskurse von 63.06 % zu Buch stehen. Zum Portefeuille kommen hinzu: Siebenbürgische Südbahn 6 000 000, Slavonische Drauthalbahn ca. 3 000 000, Borsa-Thal Kleinbahn ca. 4 000 000. Kapital: K 10 000 000 in 50 000 Aktien à K 200. Die a. o. G.-V. v. 2./3. 1906 beschloss das Aktienkapital von K 8 000 000 auf K 10 000 000 zu erhöhen u. die Allgemeine Waggon- leihgesellschaft sowie die Internationale Waggonleih-Aktiengesellschaft im Weg der Fusion mit der Ges. zu vereinigen. 4½ % Obligationen, rückzahlbar al bari. In Umlauf Ende 1906: K 12 162 400. 4 % Öbligationen, rückzahlbar al bari. In Umlauf Ende 1906: K 1 422 600 4 % Obligationen, Serie I, rückzahlbar zu 105 %. In Umlauf Ende 1906: K 23 085 200, Stücke in ungarischer, deutscher und französischer Sprache à K 200, 1000, 2000 und 10 000. Zinsen: 1. Jan., 1. April, 1. Juli, 1. Okt. Kapital und Zinsen ohne jeden Abzug von gegenwärtigen oder zukünftigen Steuern und Gebühren, in Deutschland zum Kurse kurz Wien. Verl.: Im März u. Sept. per 1. Juli bezw. 1. Jan. Tilg.: Durch Verl. oder Kündigung innerhalb 50 J. mit 105 0%. Verj.: Coup. 6 J., Oblig. 20 J. n. Sicherheit: Jur besonderen Sicherstellung der durch die Ges. ausgegebenen Oblig. dienen 1) die gesamten Eisenbahntitres und Faustpfandforderungen, auf Grund deren Oblig. ausgegeben werden; 2) der Specialsicherstellungs-F.; ausserdem sind die Inhaber von Oblig. 3) gleich- berechtigt mit den anderen Gläubigern am A.-K. und R.-F. der Ges. Aufgelegt K 10 000 000 am 15. Juli 1896 zu 99 %. Zahlst.: Berlin: Nationalbank für Deutschland; Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Wien: Österreich. Länderbank; Budapest: Pester Ung. Commercial-Bank. Kurs Ende 1897–1906: In Berlin: 99.50, 98.75, 95, 92 92.75, 96.75, 98 97.75, 96.50, 96 %. –—– In Frankf. a. M.: 99.50, 98.75, 95, 93, 92.75, 96.75, 98, 97.75, 96.50, 96, %. – In Hamburg: 99.50, 98.25, 94.70, 91.50, 92.25, 96.75, 97.75, 97.75, 96.50, 96 %. 4 % Obligationen, Serie II, rückzahlbar zu 102 %. Em. K 10 000 000. In Umlauf Ende 1906: K 4 270 600. Stücke in ungarischer, deutscher und französischer Sprache à K 200, 1000, 2000, 10 000 = M. 170, 850, 1700, 8500. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Kapital und Zs. ohne jeden Abzug von Steuern und Gebühren entweder in Kronen oder Reichsmark, wobei K 1 = M. 0.85. Verl.: Im März u. Sept. per 1./7. bezw. 1./1. Tilg.: Durch Verl. oder Künd. von 1899 Staatspapiere etc. 1907 1908. 1. XXIX