Nachtrag. 507 behufs einer schleunigeren Erledigung u. zur Vermeidung von Meinungsverschiedenheiten die Entscheidung der Gerichte anzurufen. Die Ges. verlangte den Rückkauf durch den Staat auf Grund einer Annuität, die für die Aktionäre während 50 Jahren eine jährliche Rente von Lire 12 bedeuten würde. Die Reg. behauptete, dass die Ges. während der letzten Jahre die Unterhaltung der Bahn stark vernachlässigt habe und ungefähr 4 000 000 Lire aufwenden müsse, um dieselbe auf denjenigen Stand zu bringen, wie ihn die anderen ital. Bahnen hätten und machte ausserdem geltend, dass die Ges. gar nicht als Klägerin kompetent sei, da nicht sie die direkte Konzession habe. Das Gericht in erster Instanz, das Tribunal in Rom, ent- schied am 1./3. 1906 zu Gunsten der Ges. u. wies alle Einwände der Reg. zurück. Durch die Entscheidung des Tribunals wurde der Staat verurteilt, der Ges. 1 780 548 Lire als provisorische Titel oder vielmehr als Unterstützung zu zahlen, welcher Betrag bereits von der Ges. eingezogen worden ist, ferner wurde der Rückkauf für am 1. Jan. 1905 gültig geworden erklärt. Der römische Appellationsgerichtshof hat am 30./10. 1906 das Urteil der ersten Instanz bestätigt u. die Kosten der beiden Instanzen der Staatskasse auferlegt. Auch der römische Kassationshof als letzte Instanz wies 20./4. 1907 den Einspruch des Staates gegen die Gültigkeit der Rückkaufs-Erklärung der Westsicilianischen Eisenbahn ab u. verurteilte die Reg. zur Trag. der Kosten. Hierdurch ist endgültig entschieden, dass die Bahn mit Wirk. ab 1./1. 1905 zurückgekauft ist. Am 23./5. 1907 übernahm die Reg. den Betrieb der Bahn. Kapital: Lire 22 000 000 in Aktien à Lire 500. Die Aktien werden aus event. Überschüssen über eine 5 % Verzinsung nach Massgabe der jeweil. Beschlüsse der G.-V. al pari amortisiert u. dafür Genussscheine ausgegeben, welche an der Div. über 5 % hinaus teilnehmen. 5 % steuerfreie Oblig. Serie A von 1879: Lire 12 000 000, davon noch in Umlauf Ende 1906: Lire 11 690 100 in Stücken à frs. 300. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Pari-Ausl. nach einem Tilg.-Plan von 1879 ab innerh. 99 J. Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges.; Frankf. a. M.: Dresdn. Bank. Die Oblig. waren „frei von allen gegenwärtig in Italien existier. Steuern', so hiess es im Prospekt, seit 1895 aber müssen die OÖbligationäre auf Grund der Klausel Antonelli die Erhöhung der Einkommensteuer von 6.8 % tragen; daher Zahlung der Coup. mit frs. 6.99 zum ungefähren Kurse von kurz Paris. — Kurs in Frankf. a. M. Ende 1891–1906: 99.50, 103.70, 90.20, 93.50, 93, 96.80, 101.10, 100.60, 98, 98, 101, 104.80, 104.20, 103.80, 102, 102.30 %. 5 % steuerfreie Oblig. Serie B von 1880: Lire 9 900 000, davon noch in Umlauf Ende 1906: Lire 9 641 700 in Stücken à Lire 300. Zs.: 1./6., 1./12. Tilg.: Durch Pari-Ausl. nach einem Tilg.-Plan von 1888 ab innerh. 97 J. Zahlst. u. Zahl.-Modus wie bei Ser. A, aber mit Lire 6.99 zum ungefähren Kurse für kurz Italien. – Kurs in Frankf. a. M. Ende 1890–1906: 99.70, 96, 94, 78, 81.50, 85, 89.50, 97, 95.20, 93, 93, 96.70, 104.30, 104, 103.80, 102, 101.60 %. Cp.-Verj.: 5 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Gewöhnlich im März. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., Maximum = 30 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % z. R.-F., sodann 5 % Div. an Aktionäre, Restz. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Rückkaufs-Kto 47 916 797, Mobil., Masch. etc. 3403, Kassa 1454, im Portefeuille befindl. Oblig. III. Em. 3 923 400, Kaut. in 5 % Rente 136 147, Bank- guth. 17 432, Aktiv-Rest 111 959, Saldo der I. Rückkaufs-Annuität 608 344, do. II. 2 388 892, Guth. bei der Cassa Depositi u. Prestiti 88 054, Aktiv-Saldo des Geschäftsjahres 1904 65 295, Kaut.-Depos. des Verw.-R. 450 000, do. des Kassierers 8000, Dep. des Pens.-F. 1 108 898, do. der Unfall-Kasse 9227.– Passiva: A.-K. 22 000 000, R.-F. 752 085, im Umlauf befindl. Oblig. 28 199 200, getilgte Oblig. 1 200 700, Guth. von Banken 1 407 141, Passiv-Rest 43 734, Disp.-F. 176 253, Guth. des Pens.-F. 35 852, do. d. Unterstütz.-Kasse 77 833, Passiv-Saldo d. Geschäftsj. 1904 19 663, Liquid.-Kto für Rechn. des Staates 19 195, Kaut.-Depos. etc. d. V.-R., d. Kassierers, d. Pens.-F. u. d. Unfall-Kasse 1 576 125, Vortrag a. 1904 37 583, Gewinn des Geschäftsj. 1905 662 029, do. d. Geschäftsj. 1906 629 911. Sa. Lire 56 837 303. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 327 188, allg. Unk. 99 345, Verwaltungs- kosten 38 322, Zs. u. Tilg. der Oblig. 1 300 745, Gewinn 629 911. – Kredit: Annuität 2 388 892, Zs. 6620. Sa. Lire 2 395 512. Kurs der Aktien Ende 1890–1906: In Berlin: 66.90, 57, 61, 49.20, 56.75, 56.75, 55.20, 54.90, 50.90, 39.90, 30.10, 27.75, 38, 42, 45.25, 49.10, 70.25 %. – In Frankf. a. M.: 67.80, 56.25, 60, 49.50, 57, 57, 54.90, 54.40, 51, 40.50, 30.10, 28, 38.70, 41.70, 45, 49.50, 71 %. Aufgelegt am 17./4. 1883 zu 87 %, wobei Lire 100 = M. 80 umgerechnet wurden. Beim Handel an der Börse Lire 100 = M. 80. Usance: Der Rest-Div.-Coup. ist auch nach dem 1./1. bis zum Zahltag mitzuliefern. Seit 1./5. 1906 Kursnotiz inkl. Dividendenschein pro 1905. Dividenden 1890–1904: 3½, 3 ¾, 3 , 3, 3, 3½, 3, 3, 2½, 1¼, 1, 1¾, 1, 2, 2 %. Die Überschüsse des Geschäftsjahres 1905 im Betrage von Lire 662 029 und des Geschäftsj. 1906 im Betrage von Lire 629 911 wurden wegen der mit dem Staate schwebenden Differenzen zurückbehalten u. nicht zur Dividendenzahlung verwendet. Zahlst.: Berlin: Berl. Handels- Gesellschaft; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Direktion: Ing. G. Seefelder. Verwaltungsrat: Präs. Lazzaro Donati. –=-7-