44 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. durch die Rentenbanken erfolgt nach Umwandlung der Reallasten in feste Geldrenten dadurch, dass die Rentenbank den Berechtigten gegen Überlassung der Geldrente für das zu deren Ablösung erforderl. Kapital durch zinsbringende, allmählich zu amortisierende 4 % Schuldverschreib. (Rentenbriefe) abfindet, die Rente aber alsdann von dem Ver. Pflichteten solange fortbezieht, als dies zur Zahlung der Zs. und zur allmählichen Amorti- sation der Rentenbr. erforderlich ist. Durch Gesetz yvom 27. Juni 1890 wurde weiter die eigentümliche Übertragung eines Grundstückes gegen Übernahme einer festen Geldrente für zulässig erklärt. Die auf solchen Rentengütern von mittlerem oder kleinerem Umfange haftenden Renten können nach dem ferneren Gesetze vom 7. Juli 1891 auf Antrag der Beteiligten durch Vermittlung der Renten. bank soweit abgelöst werden, als die Ablösbarkeit nicht von der Zustimmung beider Teile abhängig gemacht ist. Der Rentenberechtigte erhält Rentenbriefe, und der Verpflichtete hat eine Rentenbankrente zu entrichten, welche ½ % mehr als der Zinsfuss der gewährten Rentenbriefe beträgt, und zwar während einer Tilgungsperiode bei Zahlung von 4 % von 60½ Jahren, bei Zahlung von 4½ % von 56¼2 Jahren. Auch zur erstmaligen Einrichtung eines Rentengutes kann die Rentenbank Darlehen in Rentenbriefen gegen Verzinsung und Tilgung in gleicher Weise gewähren. Die Rentenbeträge können auch abgelöst werden. Die Rentenbanken sind Staats-Anstalten, und Kapital und Zinsen der Rentenbriefe vom Staate garantiert. Die Rentenbriefe können behufs Belegung gerichtlicher oder vor- mundschaftlicher Depositalgelder, sowie der Fonds öffentlicher Institute angekauft oder als Unterpfand angenommen werden. Ein Erlass des Finanzministers hat seiner Zeit alle Renten- briefe der einzelnen Provinzen als im Werte einander völlig gleich erklärt. Nach dem Gesetze vom 7. Juli 1891 können auch 3½ % Rentenbriefe ausgegeben werden, ob und zu welchem Zeitpunkt bestimmen die Ressortminister. Solange der Kurs der 4 % Rentenbriefe an der Berliner Börse dauernd auf dem Nennwert oder darunter steht, dürfen 3½ % Rentenbriefe nur mit Zustimmung des Empfängers ausgegeben werden. Preuss. 4 % Rentenbriefe in Stücken à Thlr. 10, 25, 100, 500, 1000 = M. 30, 75, 300, 1500, 3000. Zs.: 1./4., 1./10., nur Lauenburger am 2./1., 1./7. Tilg.: Jährl. je nach Verabredung ½ oder 1 % mit Zs.-Zuwachs durch halbj. Ausl. im Mai und Nov. per 1./10. und 1./4., nur Lauenburger im Febr. und Aug. per 1./7. und 1./1.; Totalkünd. nicht vorgesehen. Zahlst. Ausser an den eig. Kassen der Rentenbanken bei der Rentenbankkasse in Berlin, Klosterstr. 7ö. Preuss. 3½ % Rentenbriefe in Stücken à M. 30, 75, 300, 1500, 3000. Zs.: 1./4., 1./10. oder 1./7., 2./1. Tilg.: ½ % mit Zs.-Zuwachs durch halbj. Verl. im Mai und Nov. oder Febr. und Aug. zum nächsten Coup.-Termin; Verstärkung der Tilg. picht vorgesehen. 4 % Brandenburg. Rentenbriefe. Bis 1./4. 1908 ausgegeben M. 82 428 975, am 1./4. 1908 noch unverl. in Umlauf: M. 34 539 885. Kurs Ende 1890–1907: 102, 101.90, 102.80, 103.20, 105, 104.90, 104.20, 104, 102.60, 100.90, 100.60, 103.70, 103.40, 103.60, 103.10, 102.10, 101, 99.20 %. Notiert in Berlin. 3½ % Brandenburg. Rentenbriefe. Bis 1./4. 1908 ausgegeben M. 3 039 660, davon noch unverlost in Umlauf am 1./4. 1908: M. 2 789 940. Kurs Ende 1892–1900: 98.80, 99, 101.40, 102.40, 100.60, 100.40, 99.20, 94.90, 95.25, –, –, 100.40, 99.80, 99.20, 96.60, 92.25 %. Not. in Berlin. 4 % Ost- u. Westpreuss. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 57 139 380, davon unverl. in Umlauf 1./10. 1907: M. 30 111 655. Kurs Ende 1890–1907: 102, 101.90, 102.80, 103.10, 105 105, 104.20, 103.60, 102.60, 100.90, 100.60, 103.90, 103.10, 103.60, 102.90, 101.75, 101, 99.20 % Notiert in Berlin, Königsberg i. Pr. 3½ % Ost- u. Westpreuss. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 29004 450, unverlost in Umlauf am 1./10. 1907: M. 26 291 250. Kurs Ende 1893–1907: 96.40, 101,40, 102.40, 100,60, 100.70, 99.20, 94.75, 95.25, 97.90, 99.70, 99.75, 99.90, 99.10, 96.50, 92.75 %. Notiert Berlin, Königsberg i. Pr. 4 % Schles. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 110 019 825, unverl. in 1./10. 1907: M. 20 491 620. Kurs Ende 1890–1907: 102, 102.10, 102.80, 102.80, 105, 104.90, . 103.60, 102.40, 100.90, 100.70, 103.25, 103.10, 102.70, 102.60, 101.70, 101, 99.20 %. Notier Berlin, Breslau. f 3½ % Schles. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 7 213 500, unverl. in 1./10. 1907: M. 6 489 285. Kurs Ende 1894–1907: 101.40, 102.40, 100.60, 100.50, 99.40, — –, 99.75, –, 99.90, 99.40, 97, 92.25 %. Notiert in Berlin. In Breslau Ende 1899–1907; 95.20, 95.50, 99.50, 99.80, 100.50, 99.40, 98.90, 97.25, 92 % 90 4 % Sächs. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 65 270 655, unverlost in 105 lauf am 1./10. 1907: M. 25 061 505. Kurs Ende 1890–1097: 102, 102.30, 103, 103 20, 105 In 104.70, 103.80, 102.50, 101.20, 100.70, 103.25, 103.20, –, 103.10, 101.90, 101, 99.20 . Not. 31 3½ % Sächs. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 139 650, unverlost in Umla am 1./10. 1907: M. 131 865. Werden nicht notiert. 6 in Um- 4 % Hannov. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 5 828 640, unverlos 100 105 lauf am 1./10. 1907: M. 3 886 605. Kurs Ende 1890–1907: 102.10, 101.90, 102.80, 103, Perlin, 104.25, 103.90, 102.40, 101, 100.60, –, –—, –, 103, 101.70, 100.75, 99.40 %. . 5 11 Piß 3½ % Hannov. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 883 800, unver 3 06 lauf am 1./10. 1907: M. 854 190. Kurs Ende 1894–1907: 101.50, 102.40, 102, 100.40, 99.29, . 896 50, 92.25 %. Motiert in Berlin. lost in Um- 4 % Rhein.-Westf. Rentenbriefe. Bis 1./10. 1907 ausgegeben M. 36 757 320, unver 105 104.20, lauf 1./10. 1907: M. 9 579 225. Kurs Ende 1890–1907: 102.30, 101.90, 103.80, 103.10, 3 lin, Cöln. 103.90, 102.50, 100.90, 100.60, 103.40, 103.60, –, 103.10, 101.80, 101.80, 99.60 %. Notiert Berlin,