Ausländische Industrie-Gesellschaften. 377 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zur Dotierung des R.-F., sowie nicht mehr als 5 % des urspr. Wertes der steinernen Gebäude u. nicht mehr als 10 % des urspr. Wertes des übrigen bewegl. u. unbewegl. Eigentums für Abschreib., bis 6 % Div. an die Vorz.-Aktien sowie den- jenigen Betrag, welcher etwa in früheren Jahren an einer jährl. Div. von 6 % auf die Vorz.- Aktien gefehlt hat. Nachdem dann die St.-Aktien eine Div. bis zu 3 % und von dem als- dann noch verbleib. Überschuss die Verwaltung 10 % als Tant. erhalten hat, wird die restl. Summe, soweit sie als Div. zur Ausschüttung kommt, unter Vorz.-A. u. St.-A. gleichmässig verteilt. Im Falle einer Liquidat. der Ges. werden die Ansprüche der Besitzer von Vorz.-A. vor den Ansprüchen der Besitzer von gewöhnlichen Aktien befriedigt. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundbesitz: St. Petersb. Werk 193 082, Moskauer Werk 407 017; bauliche Anlagen: St. Petersb. Werk 1 157 320, Moskauer Werk 1 612 173; motorische u. elektr. Anlag. in den Centralen u. Unterstationen: St. Petersb. Werk 2 312 435, Moskauer Werk 2 853 454; Leitungsnetze: St. Petersb. Werk 3 960 103, Moskauer Werk 5 159 132; Werkstätten- inventar, Mobil. u. sonst. Utensil.: St. Petersb. Werk 60 458, Moskauer Werk 26 776; leihweise abgegebene Elektricitätsmesser u. verschied. Apparate: St. Petersb. Werk 244 165, Moskauer Werk 459 596; Konc.-Kto 2 157 619; in Ausführung begriffene Anlagen u. Werkstattarbeiten 71 488; Lagerbestände: Hilfsmasch. u. Montagewerkzeuge 24 025, Reserveteile u. Material. f. Erweiterungen 618 884, Betriebsmaterial. 305 931, verschied. 37 705; Beteilig. an Elektrizitäts- werken 599 337, Kasse 36 653, Bankguth. 110 160, Debit. 1 446 244, hinterlegte Kaut. 76 674, empfangene do. 143 440, transit. Summen 69 562. – Passiva: A.-K.: 18 000 Vorz.-A. 9 000 000, 12 000 St.-A. 6 000 000; Kred. 3 489 712, R.-F. 289 000, Abschr.-(Ern.-)F. 2 079 000, Spec.-Betr.- F. 200 000, Interims-Kto 509 098, Beamten-Unterstützungsfonds 47 247, empfang. Kaut. 143 440, nicht eingel. Div. 5478, Gewinn 2 380 429. Sa. Rbl. 24 143 433. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen; Betriebseinnahmen 4 730 017, Rückvergüt. a. gezahlte Abgaben 43 980, Gewinn-Vortrag 1906 55 367. – Ausgaben: Betriebsausgaben 1 857 444, Gen.-Unk. 147 002, Abgaben u. Steuern 336 485, Zs. 107 976, Kursverluste 29, Gewinn 2 380 429. Sa. Rbl. 4 829 364. Gewinn-Verwendung: R.-F. 117 000, Abschreib.-(Ern.-)F. 533 000, 9 % Div. auf Vorz.- Aktien 810 000, 6 % Div. auf St.-Aktien 360 000, Kapital- u. Reingewinnsteuer etc. 180 000, Beamten-Unterstütz.-F. 35 000, Arbeiter-Unterstütz.-F. 15 000, Tant. an V.-R. 77 506, Rück- stellung f. Unk. bei Ausgabe neuer Aktien 200 000, Vortrag 52 923. Dividenden: 1893/94–1902/1903: 3, 5½, 6, 4½, 2, 3, 3, 1, 1½, 2½ %; 1903 (7½ Mon.): 3.52 % p. r. t.; 1904–1907: Vorz.-Aktien: 7, 7, 8, 9 %, St.-Aktien: 4, 4, 5, 6 %. Zahlstellen: St. Petersburg: St. Petersburger Privat-Handelsbank, St. Petersburger Inter- nationale Handelsbank, Russische Bank für auswärtigen Handel; Moskau: Filiale der St. Petersburger Privat-Handelsbank, Filiale der St. Petersburger Internationalen Handelsbank, Filiale der Russisch. Bank für auswärtigen Handel; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Mitteldeutsche Creditbank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Mitteld. Creditbank, Bank für Handel u. Ind.; Basel: Schweizer. Ges. für elektrische Industrie, Basler Handelsbank, Dreyfus Söhne & Co.; Zürich: Schweizer. Kreditanstalt, A.-G. Leu & Co. Zahlung der Div. an den deutschen u. schweizer. Plätzen zum Tageskurse für Rubelnoten. Verj. der Div.-Scheine an 10 J. n. F. Kurs: In Berlin: St.-Aktien Ende 1897–1907: 115.25, 84, 65, 44, 33.40, 39.25, 60.30, 77.60, 89, 84, 83.60 %; Vorz.-Aktien: Ende 1904–1907: 124.50, 131.80, 137.50, 129.25 %. Usance: Beim Handel Rbl. 100 = M. 216. Verwaltungsrat: Vors. Exz. Th. Pleske, St. Petersburg; stellv. Vors. E. Heinemann, Berlin; Justus Breul, Basel; Heinrich Brünig, geschäftsführender Direktor der Ges., St. Petersburg; A. Davidoff, St. Petersburg; J. Dreyfus-Brodsky, Basel; Kuno Feldmann, Berlin; Herm. Görz, St. Petersburg; H. Junker, St. Petersburg; Ernst Prieger, Georg v. Simson, Berlin. = = e0 0 Internationale Electricitäts-Gesellschaft in Wien. Gegründet: Am 6./5. 1889. Gründer: Union-Bank, Wien; Ganz & Co., Eisengiesserei u. Masch.- Fabrik A.-G. in Ofen. Die Ges. hatte mit Ganz & Co. ein Übereinkommen abgeschlossen, wo- nach ihr die Berechtigung zustand, bei ihren Anlagen zum Zwecke der Erzeugung u. Lieferung von elektr. Licht u. elektr. Strom für Kraftübertragung sämtl. durch Ganz & Co. bereits er- worbenen oder in Zukunft zu erwerbenden, hierauf bezügl. Patente, insbes. für Fernleitung, anzuwenden. Auch hatten sich Ganz & Co. vertragsmässig verpflichtet, alle an sie gelangenden Aufträge, welche sich auf Installation in Verbindung mit ständigem Betriebe durch die in- stallierende Firma beziehen, der Intern. Electric.-Ges. zur Durchführung zu überlassen. Diese Vereinbarung wurde beim Ablauf der vorgesehenen 15 jährigen Frist (6./5. 1904) im beiderseitigen Einvernehmen nicht verlängert. Bei diesem Anlasse erfolgte ein Austausch freundschaftlicher Gesinnungen u. die Zusicherung, sich auch fernerhin bei Wahrnehmung der geschäftlichen Interessen gegenseitig zu unterstützen. Durch die Stellungnahme der Gemeinde Wien gegen die privaten Elektr.-Ges. kam es zu einem heftigen Konkurrenzkampfe zwischen der Internat. Elektr.-Ges. u. dem städtischen Elektr.-Werk, sowie zu Prozessen zwischen der Ges. u. der Gemeinde Wien. Um diesen Kämpfen, welche grosse wirtschaftliche Schädigungen hätten zur Folge haben können, ein Ende zu bereiten, kam es zu einem Ausgleich, welcher nach Ratifikation durch das Plenum des Wiener Gemeinderates am 3./7. 1903 perfekt geworden ist. Diese Abmachung, durch welche die Streitpunkte zwischen der Gemeinde Wien u. den privaten Ges. geschlichtet