Ausländische Industrie-Gesellschaften. 379 Leykam-Josefsthal, Actiengesellschaft für Papier- und Druck-Industrie in Graz. Gegründet: Im Jahre 1870. Letzte Statutenänderung vom 18. Dez. 1891. Die Gen.-Vers. vom 12. Aug. 1891 beschloss Verlegung des Sitzes von Wien nach Graz. Hervor- gegangen aus der Vereinigung verschiedener Papierfabriken, Halbstoffabriken und Holzschleifereien in Graz und Umgebung und in der Umgebung von Laibach. Der Besitz der Gesellschaft umfasst Papierfabriken in Gratwein mit 5 „Josefsthal mit 2, Janezia mit 1, Görtschach mit 1, Zwischenwässern mit 1, Podgora mit 3 Papiermaschinen, ferner eine Strohstoffabrik in Gratwein, eine Sulfit-Cellulose-Fabrik in Gratwein und eine in Podgora, eine elektrische Kraftübertragung in Kaltenbrunn, eine Holz- schleiferei in Zwischenwässern mit 6, eine in Verje mit 8, eine in Görtschach mit 3, eine in Thörl-Maglern mit 8 und eine in Spital a. D. mit 12 Schleifapparaten. Die Papier-, Strohstoff- und Cellulosefabriken in Podgora, sowie die dazu gehörigen Holzschleifereien in Spital und Thörl wurden infolge Beschlusses der Gen.-Vers. vom 13. Okt. 1887 von den Erben Hector Baron Ritter von Zahony ab 1. Nov. 1887 für fl. 1 250 000 erworben. Im Interesse der Koncentration des Betriebes wurde im Jahre 1903 die Leykam-Fabrik und im Jahre 1904 die Fabrik Kienreich aufgelassen und die Masch. derselben nach Gratwein übertragen. Die Realität Kienreich wurde 1904 ver- kauft. Die G.-V. v. 18./4. 1906 beschloss den Ankauf sämtl. Aktien der k. k. Priv. Akt.- Ges. der Pittener Papierfabrik. Im Jahre 1907 wurden die Immobilien u. Vorräte der Firma Gebrüder Fialkowski in Bielitz u. Czaniec sowie jene der Firma Martin Kink & Co. in Heinrichtstal käuflich erworben. Die Betriebe der Firma Gebrüder Fialkowski wurden in eine A.-G. „ Galizische Papierfabrik A.-G. vorm. Gebr. Fialkowski“ mit einem A.-K. von K. 800 000 umgewandelt u. figurieren die gesamten Aktien bereits in der Bilanz per 31./12. 1907 der Leykam Josefsthal A.-G., während die A.-G. der k. k. Priv. Heinrichstaler Papierfabrik vorm. Martin Kink & Co. mit einem Kapital von K 2 500 000 gegründet wurde. Der Betrieb wird bereits vom 1./1. 1908 ab für Rechnung der A.-G. geführt. Produktion: 1902 1903 1904 1905 1906 1907 Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Papier 209 732 210 291 222 646 251 561 272 955 281 496 Cellulose 221 869 230 724 266 523 278 642 306 987 307 184 Strohstoff 15 406 15 708 14 795 9 790 11 701 10 090 Holzstoff u. Pappe 72 616 65 281 69 432 68 089 72 061 73 007 Verkaufswert der K K K K K K erzeugten Fabrikate 15 822 029 15 576 472 16 962 650 17 830 136 19 652 961 20 292 158 Pittener Papierfabrik 1906 1907 Verkaufswert der K K erzeugten Fabrikate 5 461 043 5 655 916 Kapital: K 16 000 000 in 40 000 Aktien à K 400. Urspr. fl. 4 000 000 in Aktien à fl. 200, davon bis Sept. 1885 in Umlauf 14 380 Aktien; die noch im Besitze der Ges. befindl. 5620 Aktien 30./9. 1885 mit Div. ab 1886 begeben. Die G.-V. v. 13./10. 1887 ermächtigte den V.-R., weitere 10 000 Akt. = fl. 2 000 000 gegen volle Einzahl. des Nom.-Betrages auszugeben; letztere wurden 1891 von einem Grazer Konsortium übernommen. Lt. Beschl. der G.-V. v. 18./4. 1906 wurde das A.-K. um K 4 000 000 auf K 16 000 000 erhöht behufs Erwerbung der Aktien der Pittener Papierfabrik. Pfandbrief-Darlehen: K 1 760 877. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Immobile Werte: Fabriken: Josefsthal 2 000 000, Grat- wein 3 576 088, Leykam 160 000, Görtschach 430 000, Podgora 802 500, Zwischenwässern 450 000, Spital a./D. 480 960, Thörl-Maglern 197 768, Cellulosefabrik Gratwein 800 000, Strohstofffabrik do. 175 415, Cellulosefabrik Podgora 773 397, Realitäten Wien 70 000, Waldbesitz 176 451; mobile Werte: Vorräte an Rohmaterial. u. Halbfabrikaten 2 214 041, Papiervorräte in den Fabriken, verkauft u. in Ausrüstung begriffen 1 381 078. Papiervorräte in den Niederlagen 1 409 278, Wechsel 1 301 795, Kassa 66 524, Effekten 41 604, Aktien der Galizischen Papierfabrik A.-G. vorm. Gebr. Fialkowski 800 000, Aktien der Pittener Papierfabrik 4 000 000, Debit. 4 167 963. —– Passiva: A.-K. 16 000 000, Pfandbr.-Darlehen 1 760 877, R.-F. 990 754, Beamten-Unterst.-F. 33 134, alte Div. 2980, Kredit. 658 925, Schuld für neuen Waldkauf Jatna 117 685, Guthaben der liierten Unternehmungen 560 416, Annuitätenschuld Gebr. Fialkowski 615 000, Tratten 2 500 000, Gewinn 2 235 089. Sa. K 25 474 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 204 467, Salär 221 505, Spesen 266 541, Zs. 77 828, Diskont 254 120, Präsenzmarken 280, Generalregie 820 275, Verlust bei Debit. 96 617, Gewinn 2 235 089. – Kredit: Vortrag a. 1906 30 722, Erträgnis d. gesellsch. Fabriken u. Niederlag. 3 125 726, Effekten-Zs. 200 000. Sa. K 3 356 448. Gewinn-Verwendung: 7½ % Div. 1 200 000, Abschreib. 550 000, Steuer-R.-F. 150 000, R.-F. 25 218, Tant. an V.-R. 50 437, do. an Direktion 26 087, Überweis. an Unterstütz.-F. anlässlich des 60 jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers 200 000, Vortrag a. 1908 33 347. Kurs Ende 1891–1907: In Berlin: 57, 54.75, 60, 76.60, 67, 69.80, 72.80, 65.10, 61.90, 63.50, 50, 44, 81.25, 114.25, 122, 137.25, 135 %. – In Frankf. a. M.: 59, 56, 58.50, 64.25, 61, 63.50, 61.50, 55, 61, 65, 49.50, 43.50, 79.70, 115.70, 120.30, 136.50, 134 %. – In Dresden 1900–1907: 65, 51 44, –, 114, 120.50, 136.50, 136.50 %. Aufgel. 13./4. 1886 zu 100 %, wobei öfl. 100 = M. 200.