440 Ausländische Eisenbahnen. Genussscheinbesitzern derart angeboten, dass auf je 4 Aktien u. je 4 Genussscheinen je eine neue Aktie zu 115 % in der Zeit vom 20./6.–4./7. 1908 bezogen werden konnte. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., je 2 Genussscheine = 1 Aktie. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des A.-K. bestritten alsdann 4 % Div. Vom Rest 5 % zum R.-F. bis zu 20 % des A.-K., 10 % an V.-R., vertragsm. Tant., Überrest als Super-Div. auf Aktien und Genussscheine gleichmässig, unter Be- rücksichtigung der Gewinnbeteiligung der Stadt, falls nicht ein Teilbetrag des Rein- gewinns durch G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. oder als Vortrag auf das nächste Jahr übertragen wird. Gewinnbeteiligung der Stadt: Vom Jahre 1900 an wird die Stadtgemeinde Graz an dem Gewinne der Grazer Tramway-Gesellschaft beteiligt. Die Stadtgemeinde Graz hat ein Drittel desjenigen Betrages als Gewinnanteil zu erhalten, welcher von dem aus- gewiesenen Gewinne erübrigt, nachdem der zur Auszahlung einer statutenmässigen Div. von 4 %, nebst einer Super-Div. von 2 % (sonach in Sa. 6 %) an die Aktionäre statuten- gemäss erforderliche Betrag in Abzug gebracht ist. Bei Berechnung des obengenannten Gewinnanteiles ist jedoch ein etwaiger Gewinnvortrag des Vorjahres auszuscheiden. Die Gewinnbeteiligung betrug pro 1900–1907: K 32 629, 59 602, 80 879, 53 108, 56 107, 60 924, 69 585, 80 292. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Bahnanlagen 3 595 941, Kraftstation 1 119 680, Realitäten 265 524, Wagenpark 1 283 875, Inventar 17 000, Material. 56 808, Monturen 10 307, Kaut. 126 352, Kassa 16 453, Postsparkasse 7202, Guth. b. steierm. Escompte-Bank 249 140, Debit. 24 568. —– Passiva: A.-K. 3 643 200, amort. Aktien 356 800, Hyp. 75 361, R.-F. 223 053, Spec.-R.-F. 964 815, Ern.-F. f. Gesamtanlage, Geleise etc. 830 508, nicht eingel. Coup. 472, Kredit. 78 693, Vortrag a. 1906 10 875, Gewinn 589 072. Sa. K 6 772 849. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis. u. Spesen 1400, Ern.-F.: Rückstell. für die Gesamtanlage 121 012, do. für die Geleise 40 000, Gewinn 589 072. – Kredit: Betriebs- überschuss 736 401, Zs. 15 083. Sa. K 751 484. Gewinn-Verwendung: Zur Aktien-Tilg. 47 200, zum R.-F. 19 807, Tant. des V.-R. u. der Dir. 55 460, 10 % Div. 364 320, an die Genusssch. à 24 K 21 408, Gewinnanteil d. Stadtgemeinde Graz 80 292, Vortrag auf 1908 K 11 460. Kurs Ende 1890–1907: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10, 179, 148.60, 165, 169, 163.80, 175, 173, 172, 173, 178, 182 %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 2./1. 1899 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Dividenden: 1890–1907: 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 9, 10, 9, 9, 9, 9½, 10 %; Genuss- scheine 1894–1906: fl. 5, 8, 8, 8, 8, 8, 8, K 20, 24, 20, 20, 20, 22, 24. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Zahlst.: Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz; Graz: Steierm. Escomptebank. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Moriz Ritter von Schreiner, Graz; Vize-Präs. Herm. Köhler, Frankf. a. M.; Verwalt.-Räte: Gustav Behringer, Frankf. a. M.; Reinhold Eisl, Johann Graf Plater von der Broel, Graz; Hans von Reininghaus, Wien; Josef Rochlitzer, Dr. Ernst Schuster, Graz; Alfred Weinschenk, Frankf. a. M. Betriebsleitung: Dir. u. Prok. Peter Hildmann, Dir.-Stellv. u. Prok.: Ing. Jos. Pojatzi. K. K. privil. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, Wien. Gegründet: Konstituierende Gen.-Versamml. am 25./4. 1836 auf Grund der Privileg- Urkunde vom 4./3. 1836. Verstaatlichung: Durch das Gesetz yvom 31./10. 1906 wurde das am 3./3, 1906 zwischen der Reg. und der Ges. abgeschlossene Übereinkommen genehmigt. Das Übereinkommen sah die Verstaatlichung des Hauptbahnnetzes (Wien-Krakau mit Abzweigungen), der Städte- bahn von Bielitz über Bistritz u. Kremsier nach Kojetein und der 17 gesellschaftl. Lokal- bahnen einschl. des R.-F. von K 2 000 000 mit Wirkung vom 1./1. 1906 ab vor. Die Ver- staatlichungsrenten, welche die Nordbahn zu erhalten hat, sind folg.: 1) steuerfreie Einlös.- Rente des Hauptbahnnetzes von 1906 ab bis einschl. 1940 K 30 537 000, 2) steuerfreie Einlös.- Rente für die Lokalbahnen insgesamt K 1 616 166 (hiervon von 1906 ab bis 1972 K 342 427, von 1906 ab bis 1975 K 938 513, von 1906 ab bis 1983 K 240 533, von 1906 ab bis 1988 K 94 693). Demnach wird die Nordbahn von 1906–40 eine Rente von insgesamt K 32 153 166 beziehen, nach 1940 werden ihr nur noch die Renten der Lokalbahnen verbleiben, die sich von 1972 ab stufenmässig vermindern und 1988 vollständig erlöschen. Von der Rente zieht der Staat vorweg das Erfordernis für den Dienst der Obligationen ab, welche er mit Rück- wirkung vom 1./1. 1906 zur Selbst- und Alleinzahlung übernimmt. Der grösste Teil der Prior. wird bis 1930 vollständig getilgt sein, ein mässiger Rest läuft bis 1940. In der Zeit von 1929–40 muss die Aktien-Tilg. zum Nom.-Werte von K 2100 pro Aktie durchgeführt werden. Bis 1929 stellt sich das durchschnittl. jährl. Erfordernis für Verzins. u. Tilg. der Prior. auf K 15 620 000, für 1930 auf K 12 560 000, von 1931–40 auf K 3 660 000; von 1929–40 würde sich die den Aktionären verbleib. Rente um jene Beträge erhöhen, welche infolge der durchgeführten Prior.-Tilg. frei werden, diese Beträge werden aber für die Rückzahl. des