Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 473 Bahnnetz: Das Netz der gemäss Beschluss der Gen.-Vers. vom 29. Dez. 1885 vereinigten Bahnen erstreckt sich in einer Gesamtlänge von 389,4 km einerseits von Arad dürch das Körösthal über Szent Anna und seit 13. Dez. 1889 über Borossebes nach Gurahoncz (21,5 km), seit 7. Nov. 1895 über Gurahoncz-Nagyhalmagy (28 km); seit 5. Dez. 1896 über N. Halmägy bis Bräd, anderseits von Arad über Mezöhegyes-Mako nach Szegedin und Mezöhegyes-Ketegyhäza nach Szent-Anna. Flügelbahn Borosjenö-Csermö (14,4 km), eröffnet 5. Jan. 1889. Die Ges. hat für die Dauer ihrer Koncession das Mitbenutzungs- recht der den Kgl. ungar. Staatsbahnen gehörigen Linie Szöregh-Szeged gegen Erlag eines Péage-Pauschalbetrages erworben. Ferner hat sie 1893 die Betriebsleitung der auf Kosten des Grafen F. Wenckheim erbauten Linie Borossebes-Menyhäza (22 km), sowie vom Jahre 1899 die Betriebsleitung der auf Kosten der „Ersten Niederungarischen landwirt- schaftl. Eisenbahn-Actien-Ges.“ erbauten Linie Koväcshäza-Kupa (39,6 km) u. Koväcs- häza-Csaba-Vesztö (48,6 km) übernommen. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom Jahre 1906 an die Bahn zu erwerben. Behufs Bestimmung des Ablösungspreises werden die Reinerträgnisse der der wirklichen Ab- lösung vorangehenden 7 Jahre aufgerechnet, von welcher Summe die Reinerträgnisse der zwei ungünstigsten Jahre in Abzug gebracht werden, und bildet das Reinerträgnis der verbleibenden 5 Jahre die auf die rückständige ganze Dauer der Koncession zu entrichtende Jahresablösungsrente in der Weise jedoch, dass diese Rente nicht weniger als 6½ % des bis zu dem Tage der Ablösung faktisch investierten Bau- und Betriebs- einrichtungskapitals betragen kann. Es sind aber dabei jene nicht unbeträchtl. Investitionen der Bahn, die in den Bilanzen als Privatvermögen figurieren, noch besonders abzufinden. Kapital: K 13 191 400 = fl. 6 595 700 Pr.-A., hiervon verl. bis Ende 1907 K 385 000, u. K 17 320 000 = fl. 8 660 000 St.-A. à K 200 = fl. 100 nach Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 29./5. 1904, wo von K 392 000 noch nicht begeben sind. Die Pr.-Aktien haben vor den St.-Aktien das Vorrecht auf 6 % Div. und die Amortisation derart, dass, wenn in einem Jahre die Einkünfte der Ges. nicht hinreichen würden, um den Besitzern der Prior.-Aktien die 6 % Div. zu zahlen resp. die fällige Amortisationsquote auszufolgen, das Fehlende aus den Erträgnissen der folgenden Jahre nachgezahlt wird. Die Amortisation des Aktienkapitals erfolgt innerhalb der neunzigjährigen Koncessionsdauer nach einem Tilgungsplan durch Auslosung, und zwar erfolgt die Amortisation der St.-Aktien erst nach vollständiger Tilgung der Prior.-Aktien (lt. neuem Plan bis 1962). Die zur Rückzahlung gelangenden Beträge um- fassen lt. Plan für 1901–1910: K 23 600, 24 800, 26 400, 28 000, 29 600, 31 600, 33 200, 35 400, 37 400, 39 800. An Stelle der eingelösten Aktien werden Genussscheine aus- gegeben, welche auf die 6 % übersteigende Super-Div. Anspruch haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im zweiten Quartal; zur Beschlussfähigkeit ist ¼0 des Aktienkapitals notwendig. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.; die Aktien müssen 14 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 6 % Div. und die jährl. Amort.-Quote der Prior.-Aktien, sodann 6 % Div. und die jährl. Amort.-Quote der St.-Aktien, sobald die Amort. derselben begonnen hat; vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an die Dir., 15 % an den R.-F., bis derselbe 10 % des A.-K. erreicht hat, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Eisenbahnbau 21 051 400, Eisenbahnergänzung u. In- vestierung 12 957 059, do. vom R.-F. 800 000, nicht emitt. St.-A. 392 000, Kassa 265 452, Material. 1 525 553, Wertp.: Aktien der Ersten Niederungar. landw. Eisenbahn-A.-G. 100 400, abgeschr. Prior.-Aktien 65 800, Kaut. 218 043, Vermögen des Pens.-F.: Aktien der Ges. 1 736 200, Immobil. 382 546, Genusssch. der Ges. 3240, Vermögen div. Hilfs-F. 3156, Debit. 2 915 126, Privatvermögen: Ind.-Unternehm. u. deren Bahnen, Zugehöre, Immob. u. Mobil. 2 297 691. – Passiva: St.-Aktien 16 928 000, nicht emitt. St.-Aktien 392 000, Prior.- do. 12 806 200, ab- geschrieb. u. eingelöste Prior.-Aktien 385 000, Eisenbahn-Erg.- u. Investier.-R.-F. 800 000, zur Deckung von Baukosten verwendete Überschüsse 1 845 212, Betriebs-R.-F. 993 246, R.-F. der Industrie-Unternehm. 874 145, R.-F. für Kohlengruben-Unternehmung 75 000, R.-F. für die Makder Marosbrücke 150 000, Kaut. 218 043, Pens.-Einzahl. 2 323 559, Vermögen div. Hilfs-F. 3156, Kredit. 5 165 370, Vortrag 36 011, Betriebsüberschuss pro 1907 1 718 525. Sa. K 44 713 667. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Dienst 428 470, Bahnerhalt.- do. 669 520, Verkehrs- u. kommerz. do. 751 177, Zugförder.- u. Werkstättendienst 1 523 400, Material- Verwalt.-Dienst 11 166, Betriebskosten gemeinschaftl. Bahnhöfe 193 283, div. nicht eigentl. Betriebs- u. ausserord. Auslagen 253 151, Zs. des nicht gedeckten Bau-Kapitals 85 720, Be- triebsüberschuss 1 718 525. – Kredit: Eisenb.-Betriebseinnahmen 5 597 702, Gewinn d. Privat- vermögens 36 711. Sa. K 5 634 412. Verwend. des inkl. Vortrag a. 1906 36 011 Reingewinns von 1 754 536: 6 % Div. auf Prior.-Aktien 768 372, 5 % Div. auf St.-Aktien 846 400, Amort. von Prior.-Aktien 6000, Tant. an A.-R. 3000, Res. zu einer in Mako zu erbauenden Brücke 50 000, Vortrag K 80 763. Dividenden 1886–1907: Prior.-Aktien: 6, 6½, 6½, 6, 6, 6, 6, 6½, 6, 6, 6, 6, 6, 6. 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, % St.-Aktien: 6, 6½, 6½, 6, 6, 6, 6, 6½, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 5½, 5½, 5, 6, 6, 6, 6, 5 %. Verj. der Coup. u. verl. Aktien: 6 J. n. F. Zahlstellen: Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschl.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank; Wien: Schoeller & Co.: Budapest: Ungar. Agrar- u. Rentenbank A.-G. Zahl. der Div. 1― des auf das Betriebsjahr folg. Jahres in österr. Währung zum Vista Wiener Tageskurse. Aufgelegt am 2. März 1886 fl. 2 800 000 Prior.-Aktien zu 92 %, wobei fl. 1 = M. 2, am 22. u. 24. Dez. 1894 fl. 1 500 000 St.-Aktien in Berlin zu 103 %, wobei fl. 100