480 Ausländische Eisenbahnen. Moskau und Kiew hergestellt wird. Weiter erhielt die Ges. im Juni 1895 die Koncession für Bahnen von Marmyschki (an der Bahn Kiew-Woronesch) nach Liwny, 60 Werst, von Snitkin (an derselben Bahn) einerseits bis Kolina, 45 Werst, andererseits nach Staro- Oskol, 118 Werst, und von Pirjatin nach Krasnoje am Dnjepr, 86 Werst, sodass der Ges. einschliesslich der Hauptlinie Moskau-Brjansk, welche 365 Werst Länge haben wird, im ganzen 674 Werst (= 720 km) neuer Strecken koncessioniert worden sind. Im Mai 1898 erhielt die Ges. eine Koncession zum Bau einer Bahn Kiew-Poltawa, 328 Werst. Rückkaufsrecht des Staates: Die russische Regierung ist berechtigt, jederzeit die Bahn unter folgenden Bedingungen anzukaafen: als Grundlage wird die mittlere Reineinnahme der fünf besten unter den letzten sieben Jahren genommen, die nicht niedriger sein darf einerseits als der Ertrag des letzten Jahres, andererseits als die von der Regierung garantierte Summe für den Dienst der Aktien und Obligationen. Von diesem so be- rechneten Betrage werden in Abzug gebracht die eventuellen Verpflichtungen der Ge- sellschaft an den Staat, die aus der Garantie des Staates für das Aktien- und Obliga- tionskapital entstanden sind. Die alsdann verbleibende Summe wird mit 5 % jährlich für die noch verbleibende Zeit der Koncessionsdauer der Gesellschaft kapitalisiert, und der hierdurch erhaltene Betrag in 5 % Staatspapieren gezahlt. Falls der Rückkauf seitens des Staates vor dem 1. Jan. 1913 erfolgt, so wird der Rückkaufspreis der Strecke Kursk-Kiew auf Grund der Erträge dieser Strecke für die Zeit 1884–90 berechnet. Bei Erteilung der Koncession für Moskau-Brjansk hat sich der Staat ferner mit Rücksicht darauf, dass diese Strecke, welche über Shisdra und Kaluga führen wird, eine Parallel- und Konkurrenzbahn der Staatsbahn Moskau-Kursk bilden wird, das Recht ausbedungen, jederzeit diese Bahn ankaufen zu können, und ferner verlangt, dass % des Reinertrages des gesamten Unternehmens nach Abzug der den Aktionären vertragsm. zu zahlenden Div. an die Reichsrentei abgeführt werden. Kapital: £ 1 500 000 = Rbl. 9 429 600 in Aktien à £ 20. Die Regierung garantiert dem Aktienkapital 5 % Verzinsung und 2 % Amortisation. 5 % garantierte Kursk-Kiew-Aktien. £ 1 500 000, in Aktien à £ 20. Zinsen: 1. Febr., 1. Aug. Tilgung: Durch Verlosung mit jährlich % und Zinsenzuwachs am 1. Nov. per 1. Febr. des folgenden Jahres; für die verlosten Aktien erhält man ausser dem Nominalbetrag in Gold noch Genussscheine, welche mit Ausnahme der den Aktien garantierten Verzinsung von 5 % alle Rechte der nicht getilgten Aktien haben. Zahlst.: Berlin: S. Bleichröder, Bank für Handel u. Ind.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; St. Petersburg: St. Petersb. Disconto-Bank; Moskau: Gesellschaftskasse. Zahlung der garantierten Div. von 5 % und der gezogenen Aktien in Deutschl. in Mark, wobei 1 £ = M. 20.40 gerechnet wird. Die Super-Div. wird in Rubel Pap. bezahlt. Beim Handel 1 £ = M. 20. Kurs in Berlin Ende 1882–1907: 119.50, 117, 161.25, 168.25, 167, 145, 176, –, 182, 160, 170, 210, 230.50, –, –, 195.25, –, – 209, –, –, –, –, –, – – %. Usance: Seit 2./1. 1899 werden 4 %, vorher 5 % Zs. gerechnet. 4 % Kursk-Kiew-Obligationen von 1886. M. 67 286 500 = Rbl. 31 151 157, in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. Febr., 1. Aug. Tilgung: Von 1888 ab durch Verlosung im Oktober per 1. Febr. des folgenden Jahres bis spätestens 1955, Verstärkung und Totalkündig. zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist gesichert durch die Eisenbahnlinie von Kursk nach Kiew mit allen dazu gehörigen Zweigbahnen u. dem sonst. Eigentum der Ges. an Betriebsmaterial usw. unter Wahrung der Vorrechte vor allen späteren Anleihen. Ausserdem geniesst sie für Ver- zinsung u. Tilg. die absolute Garantie der russ. Regierung. Diese Garantie wird auf den Oblig. durch einen Stempel der russ. Regierung bestätigt. Zahlst.: Berlin: Disconto-Ges., Berliner Handels-Ges., Mendelssohn & Co., Bank f. Handel u. Ind.; Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Zahl. der Coup. u. der verl. Oblig. ohne jeden Abzug in Deutschl. in Mark. Aufgelegt am 9. u. 10./6. 1887 zu 92.25 %. Kurs Ende 1890–1907: In Berlin: 92.75, 86.10, 91, 95, 101.40, 100.80, 102.10, 102, 100.80, 98, 98, 99.20, 100.20, 98.90, 95.25, 91.50, 85.50, 84.10 %. – In Frankfurt a. M.: 92.70, 87.25, 90.50, 94.60, 101, 100.80, 102, 102, 100.50, 97.50, 97.50, 99.30, 100, 98.50, –, 89.90, 84.80, 84 %. – In Leipzig: 92.60, 88.40, 91, 94.50, 101.50., 101, 102, 102, 100.25, –, –, –, 99.75, 98.50, –, 90.30, 85, – %. Verj. der Coup. in 5 J., der verl. Stücke in 10 J. n. F. 4 % Moskau-Kiew-Woronesch-Obligationen von 1895. M. 89 776 000 = Rbl. 41 557 310, in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zinsen: 1. April, 1. Okt.. Tilg.: Durch halbjährl. Verl. im Juni und im Dez. per 1. Okt. resp. 1. April mit halbjährlich 0,21 872 % und Zinsenzuwachs innerhalb 59 Jahren von 1896 ab; seit dem 1. Jan. 1906 Verstärkung und Totalkündigung zulässig. Sicherheit: Dieselbe wie bei der vorstehenden Kursk-Kiew-Anl. von 1886 jedoch dieser nachgeordnet. Sie ist ferner gesich. an erster Stelle durch d. Bahnlinien Brjansk- Moskau, 365 Werst, Mormigie-Vierchowie, 130 Werst und Pirjatin-Krasnoje, 86 Werst. Ausser- dem geniesst sie für Verzinsung u. Tilg. die absolute Garantie der russ. Regierung. Diese Garantie wird auf den Oblig. durch einen Stempel der russ. Regierung bestätigt. Zahlst.: Berlin: Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Bank f. Handel u. Ind., Berl. Handels-Ges.; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Amsterdam: Lippmann, Rosenthal & Co.; London: Russ. Bank für Auswärt. Handel; Petersburg: Intern. Handelsbank, Petersb. Disconto-Bank, Russ. Bank für Auswärt. Handel und Wolga-Kama-Commerzbank. Zahl. der Coup. und der verl. Oblig. ohne jeden Abzug in Deutschl. in Mark. Aufgel. 19./12. 1895 zu 99 %. Kurs Ende 1895–1907: In Berlin: 99.40, 102.60, 101.60, 100.70, 98, 96.30, 97.75, 99.30, 97.60, 90.30, 83.25. 82, 78 %. – In Frankf. a. M.: 99.50, 102.55, 101.80, 100.50, 97.50, 95.80, 97.60, 99, 96.25, 90, 83.30, 82, 78 %. – In Hamburg: —, 102.70, 101.70, 100.50. 98.40, 96,