――――― ―― Gewerkschaften. 2 ― etwa 10 000 000 t geschätzt wird. Die Lagerungsverhältnisse der Kohle sind günstig, soweit nach den Aufschlüssen der benachbarten Zechen zu urteilen ist. Dass die bereits seit 1859 bestehende Gew. noch nicht in Betrieb genommen ist, erklärt sich daraus, dass zunächst die in dem Grubenfelde enthaltene Anthrazitkohle bis in die Mitte der achtziger Jahre nur geringeren Wert hatte, dann aber auch, dass die Berechtsamsverhältnisse wenig geklärt waren. Erst nachdem die Gew. Pörtingssiepen im J. 1897 die Kuxe der Gew. Gottfried Wilhelm zum grössten Teil erworben hatte (seit 1906 im Besitz der Essener Steinkohlen- werke) wurde in eine nähere Untersuchung des Grubenfeldes eingetreten. Durch die Auf- schlussarbeiten auf den Zechen Pörtingssiepen u. Carl Funke ergab sich dann, dass das Grubenfeld den angegebenen Kohlenreichtum in guter Lagerung und bester Kohlenqualität enthalte, sodass man sich auf Grund dieser guten Aufschlüsse zur Ausbeutung des Feldes und zur Errichtung einer Schachtanlage entschloss. Mit dem Abteufen des Förderschachtes ist am 28./3. 1907 begonnen und der Schacht bis Juni auf eine Teufe von 360 m gebracht worden; bei 370 m soll die erste Fördersohle angesetzt werden. Der Schacht wird zunächst bis auf 450 m abgeteuft. Die Vorrichtung soll so betrieben werden, dass die Förderung nach Erreichung der in Aussicht genommenen Teufe in vollem Umfange aufgenommen werden kann. Die Tagesanlagen sind in Herstellung begriffen, Zentral-Maschinenhaus, Waschkauen u. Bureaugebäude, Werkstättengebäude, Separation und Wäsche bereits unter Dach. Die Seilbahn, welche die Produkte zu der etwa 1.5 km entfernten Verladestelle an der Eisenbahnstation Rellinghausen-Nord bringt, ist bereits seit Jahresfrist in Betrieb. Als Betriebskraft für die gesamten Anlagen dient ausschliesslich Elektrizität, die vorerst vom Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerk Essen entnommen wird. Sämtliche Anlagen sind soweit fortgeschritten, dass, wenn nicht unvorhergesehene Störungen eintreten, der Betrieb mit Anfang 1909 bestimmt aufgenommen werden kann. Die zur Fertigstellung der Zechen- anlagen jetzt noch erforderlichen Kosten werden auf ca. M. 1 600 000 veranschlagt. Der Grundbesitz der Gew. beträgt 29 ha 59 a 75 qm, wovon 4 ha 90 a 89 am zu Betriebsanlagen u. für die Errichtung von Wohnhäusern bestimmt sind; der Rest ist im Wesentlichen als Ackerland in Benutzung. Die Gew. besitzt 7 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser mit 16 Wohnungen Kuxe: 1000, wovon sich 998 im Besitz der Essener Steinkohlen-Bergwerke A.-G. befinden. Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 26./3. 1908. Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./8. Tilg. durch Auslos. vor 1./7. zum 1./10. (erste 1912) ab 1912, jährl. mind. M. 150 000; ab 1./10. 1912 verstärkte Auslos. oder Total-Kündig. mit 3 Monate Frist auf einen Quartalsersten zulässig. Zur Sicherheit ist eine I. Sicherungshypoth. auf den Bergwerks- u. Grundbesitz der Gew. Für die Anleihe haben ausserdem die Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. die selbstschuldnerische Bürgschaft über- nommen. Aufgenommen zur Deckung der Kosten des Grunderwerbs und des vollständigen Ausbaues der Schachtanlagen sowie zur Beschaffung von Betriebsmitteln. Zahlstellen: Gew.- Kasse: Berlin: Deutsche Bank, Arons u. Walter; Essen: Essener Bank-Verein, Essener Credit- Anstalt; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. Verj. d. Coup.: 4 J. (K), der Stücke 30 J. (F). Kurs: Nach Zulass. der ganzen Anleihe wurden M. 4 000 000 am 23./6. 1908 zu 99.50 % aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Kux = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grubengerechtsame 1 760 590, Grundstücke 588 596, Gebäude 367 539, Schacht- u. Grubenbau 545 864, Masch., Pumpen, Kessel 217 535. Auf- bereitungsanlage 2977, Eisenbahnanschluss 56 559, Seilbahn 25 448, elektr. Lichtanlage 6252, Wegebau, Wasserleit.-, Entwäss.-Anlagen 26 373, Betriebsgeräte. Werkzeuge, Mobiliar 45 659, Grundentschädig.-Kto 200 101, Ringofen-Umbau 53 556, Avale 108 640, Ziegelei-Vorräte 12 425, Kauf. 650, Debit. 456 538. – Passiva: Kaut. 500, Hypoth. 222 000, Grund-Kapital 1 760 590, Kredit. 2 487 918, Ziegelei Gewinn 4299. Sa. M. 4 475 308. Repräsentant: Geh. Komm.-Rat Carl Funke, Essen. „ 0 Gewerkschaft König Ludwig zu König Ludwig in Westfalen (Bergrevier Recklinghausen-Ost). Gegründet: Die Gew. ist hervorgegangen aus dem Steinkohlenbergwerk Ver. Henrietten- glück; dasselbe bestand aus den in den Gemeinden Recklinghausen Stadt, Land u. Suderwich, Kreis Recklinghausen, geleg. konsolidierten 3 Grubenfeldern Henriettenglück I. II u. III, welche in den Jahren 1856–67 erbohrt waren. Durch einen unter dem 12./3. 1872 oberbergamtl. be- stätigten Gewerkenbeschluss v. 16./2. 1872 wurde der Name der Gew. in „König Ludwig“ ab- geändert. Das in den Jahren 1873 u. 1874 von der Gew. in den Kreisen Bochum u. Reckling- hausen weiter erbohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II. wurde gemäss Konsolidations-Bestätigungs-Urkunde v. 18./26./7. 1876 mit den 3 Grubenfeldern Henrietten- glück I, II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt. Das Bergwerkseigentum der Gew., welche sich urspr. auf das konsolidierte, aus 4 Maximal- feldern bestehende Bergwerk König Ludwig beschränkt, ist durch Ankauf sämtlicher Kuxe der Gew. Henrichenburg 1898 um weitere 13 Maximalfelder, welche sich im Norden und Osten an den alten Besitz anschliessen, erweitert worden, so dass die Gesamtberechtsame nunmehr 17 Maximalfelder mit zus. 36 313 552,52 qm umfasst, wovon 27 557 552 qm auf Hen-