Gewerkschaften. 01 230 1= Betriebsleitung: Kaufmännisch: Hauptm. a. D. Sachs; technisch: Gruben-Direkt. Kulbe, Hohenfels. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bergwerksanlagen u. Schachtbau 3 920 000, Grund- stücke 326 400, Gebäude 757 000, Grubenbahn 680 000, Maschinelle u. sonst. Betriebs-Anlag. 781 000, Inventar 79 000, Pferde u. Wagen 8000, Bau-Kto 54 096, Beteil. b. Kalisyndikat 11 882, Kaut.-Kto 344 000, Kassa, Bankguth. u. Effektenbesitz 903 280, Debit. 187 603, Waren 96 830, Material., Werkzeug etc. 53 666. – Passiva: Kap.-Kto 4 470 000, Anleihe 2 500 000, do. Zs.-Kto 58 475, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 29 310, Disp.-F. 250 000, Bürgschafts-Kto 344 000, noch nicht gezahlte Ausbeute 60 000, Kto neuer Rechnung 37 939, Kredit. 108 560, Vortrag 344 474. Sa. M. 8 202 759. dewinn u. Verlust: Debet: Gen.-Unk. 220 071, Anleihe-Zs. 125 000, Abschreib. 305 680, Reingewinn 1 224 474 (hiervon Ausbeute 720 000, z. Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 10 000, 2. Disp.-F. 150 000, Vortrag 344 474). – Kredit: Vortrag 370781, Betriebs-Uberschuss 1 504 445. Sa. M. 1 875 225. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts. titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- werbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13. 10. 1903, allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschie- denen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1) Der Kupferschieferbergbau und Hüttenbetrieb in 9 Revieren im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.-Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 43.1 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 4 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Ent- silberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, lelektrolytische Anstalt u. Ielektr. Gichtgascentrale; 2) die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalt auf Schacht Colonia-Westfalen, im Jahre 1901 wurden nördl. u. östl. der Stadt Hamm a. d. Lippe ausgedehnte, von der Internat. Bohr-Ges. in Erkelenz durch Bohrung. festgestellte Kohlenfelder erworben (dieselben sollen jetzt aufgeschloss. werden); 3)die Kupferhämmer u. Walzwerke, u. zwar a) Kupferhammer zu Rothenburg, b) Kupferhammer bei Eberswalde, c) Messingnäpfchenfabrik zu Rothenburg; 4) das Kalisalzbergwerk „Vereinigte Ernsthall'' mit Chlorkaliumfabrik bei Wansleben Bez. Halle a. S. Am 8./5. 1903 wurde die Mansfeldsche Kupferschieferbauende Gew. in das Kalisyndikat aufgenommen. Die Beteil.-Quote beträgt 1908 18.55/1ů600; 5) die Ziegelei bei Wansleben, vorm. Henkel & Co., auf deren Terrain der oben erwähnte Georgi-Schacht des gewerkschaftl. Kalisalzwerks „Vereinigte Ernsthall angesetzt wurde; 6) ausgedehnter Bodenbesitz, welcher aus ca. 20 000 preuss. Morgen Forst und ca. 8000 Morgen Ökonomieland besteht. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1907 M. 7 237 569 bei M. 2 554 782 Abschreib. Der Kupferschieferbergbau leidet z. Zt. immer noch unter den Folgen der bekannten Schlottenwasserdurchbrüchen der 80er u. 90 er Jahre des vorigen Jahrhunderts, infolge- dessen sind die Bergbaukosten verhältnismässig hoch. Die Gew. beabsichtigt deshalb eine angemessene Reduktion dieser Kosten herbeizuführen. In erster Linie geschieht das durch die Herstellung neuer grosser Tiefbauschächte, welche sämtlich Doppelförderanlagen erhalten. Diese neuen Schachtanlagen erhalten durchweg elektrische Einrichtungen. Neuer- dings fanden im Okt. 1907 grosse Wassereinbrüche im Zirkelschacht statt, die jedoch be- seitigt sind. 1907 bot sich Gelegenheit, den Besitz an Kalifeldern durch Erwerbung neuer Felder, zwischen Wansleben u. Merseburg in günstiger Weise zu erweitern. Auch ist die Etablierung eines Braunkohlenbergbaues auf Braunkohlenfeld Louise bei Pritschöna ins Auge gefasst worden, um die Versorgung der Betriebe mit Braunkohlen sicher zu stellen und die „ auf diesem Gebiete unabhängig zu machen. Auf dem Gebiete der Kupferverarbeitung 80 die Messingnäpfchenfabrik von Rothenburg nach Hettstedt verlegt und sie sowie auch die