――――――――― Gewerkschaften. 81 Tagesstrecken drei besondere Wetterschächte, welche mit je zwei Ventilatoren ausgerüstet sind. Sämtliche Schächte sind zum grössten Teil gemauert. Die Anlagen über Tage sind mit Ausnahme der Haldensturzbühnen massiv in Mauerung oder Eisenfachwerk hergestellt und befinden sich ebenso wie die Maschinen in gutem Zustande. Zum Heben des Wassers dienen 2 Wasserhaltungsmasch. unter Tage mit zus. 7½ cbm, und 1 Masch. über Tage mit 6 ebm Leistung in der Minute. In den letzten Jahren sind an Neuanlagen errichtet worden: die Bismarckschachtanlage und die neue Rätterei am Fuchsstollen, eine neue Rätteranlage auf Juliusschacht, eine maschinelle Seilförderung auf der dritten Tiefbausohle, auf Juliusschacht eine Koksanstalt mit Gewinnung von Nebenprodukten. Förderung 1901–1907: 705 432, 691 816, 716 317, 744 755, 759 689, 824 243, 783 801 t. Der Grundbesitz der Gew. umfasst 115 ha 25 a 77 qm, wovon zur Sicherheit für die Anleihe (s. unten) Grundstücke in Grösse von 33 ha 73 a verpfändet sind. Auf den ver- pfändeten Grundstücken befinden sich die Gebäude und Anlagen für den Betrieb des Berg- werks, jedoch sind einige als Holzhänge- und Wetterschächte dienende, kleinere Betriebs- anlagen auf fremden Grundstücken errichtet, deren Benutzung der Gewerkschaft durch langfristige Pachtverträge gesichert ist. Kuxe: 2040 unteilbare Kuxe. Dieselben werden nicht notiert. Anleihe: M. 1 500 000 4 % Teilschuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu pari, 900 Stücke à M. 1000, 300 à M. 2000, lautend auf den Namen des Schles. Bankvereins. Zs. 1./4 u. 1./10. Tilg. It. Plan ab 1911–1926 durch Auslos. Zim Dez. (zuerst 1910) auf 1./4. (zuerst 1911), Verstärkte Tilg. oder Totalkünd. ab 1911 vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. auf das Steinkohlenbergwerk Consol. Fuchsgrube sowie auf Grundstücke in Weisstein in Grösse von 33 ha 73 a (siehe auch oben). Aufgenommen zum Bau der Koksanstalt mit Gewinnung der Nebenerzeugnisse, sowie zur Verbesserung u. Erweiterung schon vorhandener Betriebs- einrichtungen. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlst.: Neuweisstein: Gew.- Kasse; Breslau: Schles. Bankverein und dessen Kommanditen, E. Heimann; Waldenburg: Agentur der Communalständ. Bank zu Görlitz. Kurs in Breslau Ende 1906–1908: 100.50, 98, 98 %. Zugelassen im Dez. 1906. Bilanzen für 1906 u. 1907: Wurden nicht veröffentlicht. Ausbeute 1901–1907: M. 560, 510, 345, 176, 78, 260, 265 per Kux. Gruben-Vorstand: Vors. Gutsbes. Wilh. Krause, Gutsbes. Rich. Tietze, Gutsbes. Heinr. Thost, Gutsbes. Carl Reimann, Weisstein; Fabrikbes. Egmont von Tielsch-Reussendorf, Altwasser; Reg.-Rat G. Keindorf, Schloss Waldenburg; Bergwerks-Dir. P. Eckert, Neuweisstein. Kali- u. Steinsalzbergwerk Gewerkschaft Hohenfels bei Algermissen. Gegründet: Die Gew. Hohenfels ist urspr. zum Zwecke der Verwert. des ihr gehör. in der Gemeinde Mudersbach, Kreis Altenkirchen, Rheinpr., beleg. Eisenerzbergwerks Hohenfels 15./7. 1876 mit der Kuxzahl 1000 errichtet; ein Bergwerksbetrieb findet hier jedoch nicht statt. 1897 erwarb ein Konsortium unter Führung von Dr. jur. Wilh. Sauer in Berlin im Auftrage der Kalibohr-Ges. Gustavshall sämtl. Kuxe der Gew. Hohenfels für M. 25 000, u. 24./2. 1898 be- schloss die Gew.-Vers. einstimmig, sämtl. Aktiva u. Passiva, Rechte u. Pflichten der am gleichen Tage in Liquid. getret. Bohr-Ges. Gustavshall mit der Massgabe zu übernehmen, dass jedem Mitgl. der Bohr-Ges. Gustavshall für jeden Anteil dieser Ges. ein Kux der Gew. Hohenfels im Wege des Austausches übertragen wurde. Die Bohr-Ges. Gustavshali In Berlin war 15./11. 1893 errichtet worden mit dem Zweck, Berechtsame auf Stein- u. Kalisalze u. beibrechende Salze zu erwerben, dieselben durch Bohrung aufzuschliessen, auszubeuten oder durch Veräusserung an andere zu verwerten, u. hatte solche Berechtsame in einigen Gemeinden des Landkreises Hildesheim erworben, die jetzt von der Gew. Hohenfels ausgebeutet werden. Die Beteilig. an der Bohr-Ges. Gustavshall war in 1000 unteilbare übertragbare Anteile zerlegt. Die Gew. Hohenfels hat ihren Sitz in Cöln und betreibt das Kali- u. Steinsalzbergwerk Hohenfels in Hohenfels bei Algermissen, Prov. Hannover, dessen Abbaugerechtsame ein Areal von circa 4 preuss. Maximalfeldern, also ca. 8 000 000 qm (gleich ca. 800 ha = ca. 3200 hannov. Morgen) umschliesst, welches in den Gemarkungen Wehmingen, Wirringen, Bolzum u. Bledeln des Landkreises Hildesheim belegen ist. Das Kalibergwerk Hohenfels, dessen Schachtbau 1897 begonnen wurde, nachdem die vorausgegang. Bohrungen das Vorhandensein wertvoller Kali- salzlager in bedeutender Mächtigkeit u. streichender Erstreckung festgestellt hatten, befindet sich seit April 1902 in Förderung. Der Schacht ist 700 m tief u. steht von 2 m unter Tage bis 408 m Teufe in eisernem Tübbingsausbau, von da bis zur Sohle in Mauerung. Die Kali- lager sind vom Schacht aus durch 4 Querschläge erschlossen. 1905 wurden weitere 4 gute Aufschlüsse gemacht. Ein Gutachten des Oberbergrats a. D. H. Lohmann in Halle a. S. spricht sich über die Kalilager folgendermassen aus: ,Die durchschnittl. querschlägige Mächtigkeit der Kalilager beträgt zus. 15 m. In der Streichrichtung sind sie durch Strecken auf 650 m streichende Länge ausgerichtet. Nach Norden hin ist das Fortstreichen der Kalilager in gleicher Mächtigkeit auf weitere 600 m durch Tiefbohrung nach- gewiesen, nach Süden hin liegt die bisher von den Kalilagern innegehaltene Streich- richtung noch auf etwa 4 km in der Abbaugerechtsame der Gewerkschaft.“ Der Häuser- Staatspapiere etc. 1908/1900. II. VI