390 Ausländische Industrie-Gesellschaften. teiligten Staaten jeder Zeit beginnen können, die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Im Frühjahr 1905 erwarb die Ges. bedeutende Wasserrechte an der Navizance u. Rhone bei Siders, welche ihr sowohl vom Staate wie von den Gemeinden für die Dauer von 99 Jahren konzess. sind. Die Heroultschen Stahlpatente sind im Jan. 1905 an eine zu diesem Zwecke gegründete Ges. abgetreten worden; immerhin verbleibt die Aluminium-Ind.-A.-G. bei der neuen Unternehmung stark beteiligt. Die Aluminium-Industrie-Akt.-Ges. verfügt zur Zeit über ca. 50000 HP, welche durch weiteren Ausbau noch vermehrt werden und in erster Linie zur Herstellung von Aluminium und Aluminium-Legierungen in rohem, gegossenem und gewalztem Zustande und ferner von anderen Erzeugnissen der Elektro-Chemie und Elektro-Me- tallurgie Verwendung finden. Die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. stellt in grossem Massstabe Calcium-Carbid her; mit der Fabrikation von Salpetersäure u. Nebenprodukten wird im Jahre 1909 begonnen werden. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schles. von M. 600 000 für frs. 1 191 125 erworben. Diese Fabrik besteht seit 1865 u. beschäftigt sich mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität. Die Komm.-Ges. hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31¾ ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt gegenwärtig ca. 200 Arbeiter. Im Nov. 1901 kam es zu einer festen Vereinigung sämtl. bestehenden Aluminiumwerke, welche jedoch im Herbst 1908 auf Antrag einer französischen Ges. schiedsgerichtlich aufgelöst wurde. Infolge der Syndikats- auflösung kam es zwischen sämtlichen Produzenten zu einem scharfen Konkurrenz- kampf, so dass ein Sinken der Preise bis unter Selbstkosten eintrat. Wegen der un- günstigen Geschäftslage der Aluminium-Fabrikation macht die Ges. einen Teil der ihr aus ihren neuen Anlagen zur Verfügung stehenden elektr. Energie der Fabrikation von Salpetersäure u. Salpeter aus dem Stickstoff der Luft dienstbar. Zu diesem Zwecke hat sie mit den Besitzern der neuen Patente des Ing. Moscicki in Freiburg (Schweiz) ein Abkommen getroffen, wonach die Patente für die Schweiz u. Osterreich in ihren Besitz übergehen. Bezüglich der Ausbeutung des Verfahrens in den übrigen Kultur- ländern, sei es durch eigene Fabrikation, sei es durch Abgabe von Lizenzen oder Verkauf von Patenten ist die Ges. mit der Freiburger Ges. in eine Interessengemeinschaft ein- getreten. Mit dem Bau einer sehr grossen Anlage zur Erzeugung von Salpetersäure u. Nitraten, die zum Teil schon in 1909 in Betrieb kommen soll, hat die Aluminium-Ges. in Chippis im Wallis bereits begonnen. Kapital: frs. 26 000 000 in 26 000 Aktien à frs. 1000, worauf 50 % eingezahlt sind (früher bestandene 3000 - frs. - Aktien wurden sämtlich umgetauscht). Urspr. A.-K. frs. 10 000 000, erhöht im Jahre 1894 um frs. 1 000 000 u. im Jahre 1898 um frs. 5 000 000. Die ausserord. G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss, das A.-K. um frs. 10 000 000 auf frs. 26 000 000 mit 50 % Einzahl. zu erhöhen. Die ursprünglichen Zeichner der Aktien sind im Sinne von Art. 636 Abs. 2 u. 3 des Schweiz. Oblig.-Rechts von weiteren Einzahlungen entlastet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Maximum der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann diejenigen Reserven, welche die G.-V. auf Antrag des V.-R. beschliesst, bis 6 % Div. auf das gingez. A.-K., vom Über- rest 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., das Ubrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Anlagen: Neuhausen 4 800 379, Rheinfelden 5 876 338, Lend-Rauris 6 632 760, Chippis 14 384 937, zus. 31 694 414, abz. Amort. p. 1888–1908 21 519 141, bleiben 10 175 273; Hilfsgesellschaften u. Beteiligungen: Marseille 4 628 909, Goldschmieden 4 679 316, Stahlwerke 1 246 522, zus. 10 554 747, abz. Amort. bis 1907 8 259 765, bleiben 2 294 982, Patentkto 1, Kassa u. Bankguth. 6 273 498, Wertschriften 2 732 410, Debit. 2 420 497, Vorräte an Rohmaterial. 1 897 805, do. Fabrikaten 788 698. – Passiva: A.-K. (frs. 26 000 000 mit 50 % einbez.) 13 000 000, Oblig. 5 520 000, R.-F. 1 700 000, Pens.- u. Unterstütz.-F. für Angestellte u. Arb. 852 800, Kredit. 1 332 985, Vortrag a. 1907 1 356 420, Reingewinn 1908 2 820 958. Sa. frs. 26 583 163. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. u. Steuern 945 228, Betriebs-Abschreib. 40 805, Amort. pro 1908 400 000, Vortrag a. 1907 1 356 420, Reingewinn 1908 2 820 958. – Kredit: Vortrag a. 1907 1 356 420, Brutto-Ertrag der Waren-Kti 3 313 223, Saldo des Zs.-Kto 294702, Ertrag aus div. Beteiligungen 553 143, Ertrag der Liegenschaften 45 923. Sa. frs. 5 563 411. Gewinn-Verwendung: Zum R.-F. 141 048, statut. u. vertragl. Tant. 441 707, Grat. 150 000, Überweis. an den Pens.- u. Unterst.-F. für Angestellte u. Arbeiter 50 000, 18 % Div. 2 340 000, Vortrag auf 1909 1 054 623. Kurs Ende 1895–1908: In Berlin: 130, 134.75, 165.30, 154.25, 159.75, 151.50, 152.75, 172.50, 205.20, 257, 319.75, 355.80, 239.50, 219.75 %. – In Frankf. a. M.: 130.90, 135.30, 165, 154.25, 160, 153, 152.70, 172.50, 205.20, 257, 317, 356, 243, 220 %. – Ausserdem notiert Breslau. Auf- gelegt 29./12. 1894 in Berlin, Frankf. a. M. frs. 6 000 000 zu 130 %, wobei frs. 100 = M. 81; weitere frs. 4 998 000 à frs. 3000 eingef. im Mai 1898 u. frs. 10 000 000 im Okt. 1905. Usance: An der Börse werden für frs. 100 = M. 80 gerechnet. Der Coup. wird erst nach Feststellung der Div. detachiert. Vom 1./5. 1906 ab sind nur Stücke zu frs. 1000 lieferbar. Am 30./10.1908 zum Terminhandel zugelassen. ‚‚‚ ―