440 Ausländische Eisenbahnen. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bahnkörper u. Betr.-Material der beiden Linien Luxemburg-Remich u. Cruchten-Larochette 2 050 000, neuer Bahnhof in Bonnevoie 169 405, Reparatur-Werkstätten 27 400, Immobil. (Central-Bureau) 44 813, Bergwerksanlagen in Esch 30 000, Material. u. Werkzeug 68 135, Kassa 18 388, Wertp. 5734, stafut. Depos. des V.-R. u. der Aufsichtskommissäre 186 750, Debit. 44 600, Mobil. der Bureaus u. Stationen 3855, Xn- schlussgeleise der Strecke Luxemburg-Remich 1. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Ern.-F. u. R.-F. der Stammlinien 75 000, Kredit. 162 324, Depos. des V.-R. u. der Aufsichtskommissäre 186 750, Ern.-F. der Vizinalbahn 7619, Kaut. der Angestellten 8199, Anleihe 285 014, R.-F. für ausserordentl. Ausgaben 25 000, Spec.-F. für die Angestellten 8000, Div. pro 1908 80 000, alte Div. 80, Vortrag 11 095. Sa. frs. 2 649 081. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag 2402, Gewinn aus dem Bahnbetrieb 50 637, Gewinn aus Erzausbeutung Esch 112 065, do. aus Redevance Erzausbeutung Lamade- laine 52 658, do. aus Erzausbeutung Differdingen 23 974, zus. 188 697, abzügl. Gen.-Kosten etc. 12 608, bleiben 176 089, zus. frs. 229 129. – Ausgabe: Zs., Bank-Kommiss. u. Kursverluste 10 367, Ern.-E. 30 382, Amort. an Bahnkörper, Betriebsmaterial 50 000, R.-F. für ausserord. Arbeiten 10 000, Spec.-F. für die Angestellten 3000, Betriebsdefizit der Vizinal-Linie Luxem.- burg-Echternach 26 851, Abschreib. auf Bergwerksanlagen in Esch 5776, Montierungsgelder der Angest. 1535, Prozesskosten 123, 4 % Div. 80 000, bleibt Vortrag frs. 11 095. Dividenden 1883–1908: 5, 5, 4. 3, 3½, 4, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 6 6, 6, 6 6, 6, 5, 4, 4, 5,4¾, 4, 4, 4 %. Direktion: F. Baldauff. Regierungskommissar: Dr. Georg Ulveling, Luxemburg. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Jos. Brincour, Vice-Präs. Phil. Wittenauer, Dr. P. Braun, Alb. Clemang, Luxemburg; Jul. Fischer, Hollerich; H. Knüsli, Winterthur; Dr. M. Neumann, Tony Wenger, Luxemburg. Aufsichtskommissare: Paul Clemen, Luxemburg; O. Meyer, Winterthur, Victor Wahl, Luxemburg. Wilhelm Luxemburg Eisenbahn, Luxemburg. (Sociéte Royale Grand-Ducale des chemins de fer Guillaume-Luxemb.) Gegründet: 2./3. 1857, letzte Statutänd. 23./10. 1883. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisen- bahnen. Das Bahnnetz der Wilhelm-Luxemburg-Ges. hat eine Gesamtlänge von 260, 80 km. Hiervon werden betrieben: 1) die älteren im Grossherzogtum Luxemburg beleg. Linien mit einer Länge von 170 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen It. Staatsvertrag v. 11./6. 1872, abgeändert durch Staatsvertrag v. 14./4. 1903, zwischen dem Deutschen Reiche u. Luxemburg; 2J die in Belgien beleg. Strecke (Luxemburg. Grenze bei Gouvy bis Spa) mit einer Länge von 55 km von der Verwalt. der Belg. Staatseisenb. lt. Staatsvertr. v. 11./6. 1872, zwischen dem Deutscllien Reiche und Belgien. Ferner werden betrieben: 3) die i. J. 1880 u. 1881 eröffn. Zweigbahn Esch-Redingen mit einer Länge von 13 km, von der Kaiserl. Gen.-Dir. d. Eisenb. in Elsass-Lothr. It. Vertr. v. 15./19./9. 1899, abgeänd. durch Vertr. v. 14./4. 1903; 4) die im Jahre 1883 u. 1884 eröffn. u. in Luxemburg beleg. Strecken im Düdelinger u. Rüme- linger Thale mit einer Länge von 12,66 km von der Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenb. in Elsass- Lothr. lt. Vertrag v. 22./ 24./10. 1882, abgeänd. durch Vertrag v. 14./4. 1903; 5) die am 1./7. 1888 eröffnete und in Luxemburg beleg. Strecke Ulflingen-Preuss. Grenze mit einer Länge von 6,33 km ist an die Königl. Eisenbahn-Dir. Cöln (linksrh.) lt. Vertrag v. 24./2. 1887 verpachtet. Die jährl. Pachtsumme beträgt 4½ % der Anlagekosten, welche M. 1 952 000 nicht übersteigen sollen; die Pacht läuft bis zum 31./12. 1959. Den Betrieb führt die Kaiserl. Gen.-Dir. der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen für Rechn. der Pächterin gegen Erstattung der Selbstkosten. Die ausserord. G.-V. v. 30./5. 1901 lehnte die neue Konvention zwischen der Ges. und der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. ab, welche für die Zeit vom 1./1. 1913 bis zum Ablauf der Konc. am 31./12. 1959 Geltung haben sollte, und beauftragte den V.-R., von neuem mit der Gen.-Dir. der Reichseisenb. in Elsass-Lothr. wegen der Konvention zu unterhandeln. Am 16./7. 1902 wurde zwischen der Kaiserl. Gen.-Dir. der Reichseisenbahnen und dem V.-R. der Ges. eine provisorische bereinkunft abgeschlossen, welche den Pachtvertrag 1) der im Grossherzogtum Luxemburg belegenen älteren Linien der Wilhelm Luxemburg Eisenbahn- Ges. sowie der Anschlussbahnen im Dudelinger u. Rumelinger Thal, ausschliessl. der Linie am Ulflinger nach der preuss. Grenze und 2) der Eisenbahn von Esch nach Deutsch-Oth zund Redingen bis zum Erlöschen der Konc., d. h. bis zum Ablauf des Jahres 1959 verlängert; dieser Vertrag wurde sodann in der ausserordentl. G.-V. v. 20./8. 1902 von den Aktionären der. Ges. einstimmig angenommen. Die Gültigkeit des neuen Vertrages war dadurch bedingt, dass bis zum 1./7. 1903 zwischen dem Deutschen Reiche und dem Grossherzogtum Luxemburg ein Staatsvertrag zu stande kam, kraft dessen die Luxemburg. Regierung darin einwilligte, dass der Betrieb der auf ihrem Gebiete belegenen Linien von der Kaiserl. Gen.-Dir. bis zum 31./12. 1959 geführt werde. Dieser Staatsvertrag wurde am 11./11. 1902 abgeschlossen, am 14./4. 1903 in Berlin ratifiziert und im Deutschen Reichs-Gesetzblatt am 20./4. 1903 veröffentlicht. Nach dem neuen Vertrage, welcher ab 1./1. 1903 gültig ist, beträgt die von der Kaiserl. Gen.- Dir. zu zahlende Annuität frs. 3 866 400. Die Rechtsverhältnisse der in Belgien gelegenen Linien der Ges. werden durch den Vertrag nicht berührt; die Kaiserl. Gen.-Dir. gewährleistet. solange der Belg. Staat von dem ihm zustehenden Rückkaufsrecht keinen Gebrauch macht, bis zum Ablauf des Jahres 1912 der Ges. ein Pachtertröägnis von jährl. frs. 219 600.