Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 467 Div. der künftigen Jahre werden durchfdie schwankenden Ertragsziffern der industriellen Unternehmungen bestimmt werden; man schätzt die Div. auf mind. frs. 31 pro Aktie. Im Übereinkommen erhält die Ges. die Bewilligung, auf Grund der ungarischen Annuität Oblig. auszugeben. Aus dem Erlöse dieser Oblig. wird auf jede Aktie eine Rückzahlung von frs. 300 in bar erfolgen. Der Rest von frs. 200 pro Aktie wird sodann ausschliesslich den industriellen Besitz der Ges. repräsentieren. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Maschinenfabrik in Wien, ferner Kohlenwerke in Brandeisl (Böhmen) sowie Domänen, Berg- u. Hüttenwerke mit Werksbahnen in Ungarn. Kapital: frs. 275 000 000 = K 261 870 967.74, davon noch in Umlauf Ende 1908: frs. 255 295 500 = K 243 107 198.71 in Aktien à frs. 500. Tilg. der Aktien durch Verlos. im Dez. per 1. Jan. bis 1965. Die Besitzer der verlosten Aktien erhalten Genussscheine, welche die Div. über 5 % gleich den noch nicht getilgten Aktien weiter beziehen. Obligationen: Datum Pfandrechtl. Datum und Zahl Nummer Zinsfuss Emission der Oblig. Rangordnung der Intabulation der Oblig. 3 % I. 1. Juni 1855 1 1 bis 300 000 II. 1. Jan, 1857 2 300 001 „ 363 636 5 III. 1. Dez. 1857 3 363 637 „ 463 636 9 IV. 22. Mai 1858 4 463 637 „ 56:3 636 5 M. 12. März 1859 5 563 637 „ 603 636 VI. 25. Aug. 1859 „% ........ VII. 4. Juli 1863 7 678 637 „ 7523 636 „ Erg.-Netz 20. Febr. 1867 8 1 190 000 „„ „ 1. Juli 1868 0 150 001 „ 300 000 0 VIII. 1. Okt. 1869 10 753 637 „ 803 083 „ Erg.-Netz 1. Juli 1870 11 300 001 „ 365 000 I. 31. Mai 1873 12 5. Nov. 1874 75 000 3% Hirg Neis I Sebt. 1873 13 2. 88 103 365 001 „ 425 000 3 IX. 23. Dez. 1874 14 0 29. Nov. 1874 803 084 „ 950 486 3 % II. „ 75 001 „ 155 000 4 % 31. Jan. 1883 15 23. Jan. 1883 1 225 000 Z. 5458 3 % X. 1. Juli 1885 16 22. Juni 1885 950 487 „ 1 138 938 Z. 44 897 Was die Fundierung der einzelnen Oblig. anbelangt, so enthalten die 3 % Oblig. I. und II. Em. die Bestimmung, dass ihnen alle Reinerträge der gesellschaftlichen Bahnen und ausserdem die von der österr. Regierung gewährleistete Annuität von frs. 10 400 000 gewidmet sind. Die 3 % Oblig. III.–VII. Em. enthalten die gleiche Bestimmung, nur dass die Annuität mit frs. 10 202 400 beziffert wird. In den 3 % Oblig. VIII. Em. ist die Zusicherung die gleiche, jedoch unter Angabe der Annuität mit frs. 13 000 000. In den 3 % Oblig. IX. Em. lautet die Zusicherung, dass neben den Reinerträgen der Bahn die ,von der österr. u. ungar. Regierung gewährleistete Annuität von frs. 15 500 000 = öfl. 6 200 000 in Silber gewidmet ist'. Bei den 3 % Oblig. X. Em. figuriert die Annuität nicht mehr mit dem Betrage von frs. 15 000 000, sondern nur noch mit der Angabe von „öfl. 6 200 000 in Silberé, daneben noch „die durch den Ungar. Gesetzartikel X von 1885 bestimmte Erhöhung von öfl. 1 248 000 in Silberé. Die Oblig. des Ergänzungsnetzes enthalten die Bestimmung, dass „zur Einlösung und Zins- zahlung der Anleihen des Ergänzungsnetzes besonders gewidmet sind: 1) die Rein- erträgnisse dieses Netzes; 2) die Garantie der österr. Regierung für die Gesamtverzinsung und Tilg. dieser Anleihen. In den 4 % Oblig. ist Staatsgarantie nicht besonders er- wähnt. Die 5 % Oblig. I. Em. enthalten die Bestimmung, dass für dieselben „nach vorausgegangener Berichtigung der Verbindlichkeiten aus den bereits bestehenden früheren Anleihen die Reinerträgnisse aller Linien bestimmt sind“. In den 5 % Oblig. II. Em. befindet sich nur der Hinweis darauf, dass die in OÖsterreich gelegenen Linien laut Gesetz vom 19. Mai 1874 nach der Reihenfolge ihrer Em. als Hypothek dienen. –— Was ferner die Rangordnung im Grundbuche betrifft, so versteht sich von selbst, dass dieselbe im allgemeinen sich nach dem Zeitpunkte der Eintragungen zu richten hat, die früher eingetragenen somit ein grundbücherliches Vorrecht vor jeder später ein- getragenen besitzen; ein Zweifel entsteht aber trotzdem und zwar deshalb, weil ein grosser Teil der in Rede stehenden Anleihen schon vor Kreierung des Grundbuchs, also vor dem Jahre 1874, emittiert worden ist. In Bezug hierauf bestimmt § 48 des Gesetzes vom 19. Mai 1874 das Folgende: „Die Rangordnung mehrerer, auf Grund dieser Be- stimmung erworbener Pfandrechte richtet sich nach dem Zeitpunkte der erteilten Zu- sicherung, sofern nicht zur Zeit des Entstehens der Schuld ein anderes Verhältnis der Rangordnung begründet wurde“. Auch diese Fassung schliesst noch nicht jeden Zweifel aus, und in der That hat seiner Zeit der Prioritätskurator gegen die Intabulierung des- halb Rekurs ergriffen, weil über die Rangordnung der vor 1874 kreierten Anleihe unter- einander keine Klarheit sei. Dieser Rekurs ist in das Grundbuch eingetragen, später aber wieder gelöscht worden und zwar infolge eines Dekrets des Wiener Oberlandes- gerichts vom 3. Nov. 1874 als letztinstanzliche Entscheidung, wonach bei den in Rede XXXV