Gewerkschaften. 547 Diese Gewinne wurden fast sämtlich nicht zur Verteilung gebracht, sondern wieder zur Erweiterung u. Vermehrung im Betriebe investiert. Beteiligungen am Niederschles. Kohlen-Syndikat: I. Kohle 325 000 t; II. Koks 65 000 t; III. Briketts 30 000 t. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks sowie Herstellung u. Betrieb von Anlagen u. Unter- nehmungen, welche die Ausnutzung des Bergwerks u. die Verwert. seiner Produkte erfordert. Das Material, auf welches die Verleihung erfolgt ist, ist die Steinkohle. Kuxe: Anzahl 1000; dieselben werden an keiner Börse notiert. Anleihe: M. 7 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 8./4. 1909, rück- zahlbar zu 102 %. 1500 Stücke à M. 2000, 3000 à M. 1000, 3000 à M. 500, lautend auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 durch jährliche Auslosung oder freihändigen Rückkauf von mind. M. 250 000 in der ersten Hälfte des April auf 1./7. (zuerst 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypothek im Betrage von M. 7 650 000 zugunsten der Breslauer Disconto-Bank zur I. Stelle auf dem ges. Bergwerkseigentum der Gew. nebst den den Grubenanlagen dienenden Grundstücken und allem Zubehör eingetragen. Verpfändung erstreckt sich auf alle auf diesem Grundbesitz befindl. Gebäude u. Masch. nebst allem Zubehör. Aufgenommen zur Konsolidierung schweb. Schulden, auch solcher, die hypothekarisch eingetragen sind, zur Verstärk. der Betriebsmittel u. für den weiteren Ausbau der Gruben. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Gew.-Kasse; Breslau: Breslauer Disconto-Bank u. deren Fil., G. von Pachalys Enkel; Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. Fil. Kurs in Breslau: Die Anleihe wurde daselbst am 25./5. 1909 zur Einführung gebracht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Hierüber beschliesst die Gew.-Vers. Provisorische Bilanz nach Aufnahme der Obligationen-Anleihe im April 1909: Aktiva: Bergwerks-Berechtsame 1 471 680, Grundstücke 295 646, Wohngebäude 464 718, Bergwerks- anlagen: Betriebsanlagen über Tage 1 048 743, Koksanstalt 734 749, Masch. u. Kessel 853 308, Beleucht.-Anlage 42 008, Eisenbahnanschluss 70 661, Betriebsanlagen unter Tage 697 293, im Bau begriffene Anlagen 70 825, Gespanne 10 540, Inventar 117 929, Material. u. Lagerbestände 322 680, vorausbez. Versich. u. Lohnvorschüsse 3037, Bankierguth. 2 799 861, Debit. 4 616 931, Niederschles. Kohlen-Syndikats-Beteilig. 6000, Kaut.-Effekten 9943, Aktiv-Hypoth. 22 500, Kassa 3891. – Passiva: Kap.-Kto 4 116 055, Oblig. 7 500 000, R.-F. 1 528 996, Hypotheken- Gläubiger 117 900, noch nicht erhob. Ausbeute pro 1908 400 000. Sa. M. 13 662 952. Repräsentant: Rittergutsbes. Eugen von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte b. Saarau; Sub- stituten: Oberbergrat Gen.-Dir. Hugo Lohmann, Breslau; Bergassessor u. Bergwerks-Dir. Hugo Moeller, Waldenburg. Gewerkschaft König Ludwig zu König Ludwig in Westfalen (Bergrevier Recklinghausen-Ost). Gegründet: Die Gew. ist hervorgegangen aus dem Steinkohlenbergwerk Ver. Henrietten- glück; dasselbe bestand aus den in den Gemeinden Recklinghausen Stadt, Land u. Suderwich, Kreis Recklinghausen, geleg. konsolidierten 3 Grubenfeldern Henriettenglück I, II u. III, welche in den Jahren 1856–67 erbohrt waren. Durch einen unter dem 12./3. 1872 oberbergamtl. be- stätigten Gewerkenbeschluss v. 16./2. 1872 wurde der Name der Gew. in „König Ludwig- ab- geändert. Das in den Jahren 1873 u. 1874 von der Gew. in den Kreisen Bochum u. Reckling- hausen weiter erbohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II. wurde gemäss Konsolidations-Bestätigungs-Urkunde v. 18./26./7. 1876 mit den 3 Grubenfeldern Henrietten- glück I, II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt. Das Bergwerkseigentum der Gew., welches sich urspr. auf das konsolidierte, aus 4 Maximal- feldern bestehende Bergwerk König Ludwig beschränkte, ist durch Ankauf sämtlicher Kuxe der Gew. Henrichenburg 1898 um weitere 13 Maximalfelder, welche sich im Norden und Osten an den alten Besitz anschliessen, erweitert worden, so dass die Gesamtberechtsame nunmehr 17 Maximalfelder mit zus. 36 313 552,52 qm umfasst, wovon 27 557 552 qm auf Hen- richenburg entfallen. Die Konsolidation der alten Felder König Ludwig mit den Feldern Henrichenburg ist 1906 durchgeführt, die 17 Felder bilden jetzt ein einheitliches Bergwerks- eigentum mit dem Namen König Ludwig, das südlich mit den Bergwerken Friedrich der Grosse und Victor, westl. mit Recklinghausen und General Blumenthal, nördl. mit den Feldern General Bilumenthal und Ewald Fortsetzung, sowie östl. mit Emscher Lippe und Ickern markscheidet. Der Betrieb des Steinkohlenbergwerks geschieht von 2 Betriebsanlagen aus; zu der ersten gehören die Förderschächte I/II und die Wetterschächte III u. VI, zu der zweiten im Felde Henrichenburg gelegenen die Schächte IV u. V. Beide Anlagen sind mit Bahnanschlüssen an die Stationen Recklinghausen-Süd und Suderwich und den eigenen, 1,5 ha grossen, mit hydraulischem Waggonkipper u. Dampfkran ausgerüsteten Hafen am Dortmund- Ems-Kanal angeschlossen Der Kokereibetrieb umfasst gegenwärtig 340 Öfen, welche sich mit 180 und 160 Öfen auf die beiden Anlagen verteilen und bis auf 60 Öfen mit Neben- produktengewinnungsanlagen ausgerüstet sind. Zwecks Verwertung der Nebenprodukte ist die Gew. der Deutschen Teer-Produkten-Vereinigung, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs- Vereinigung und der Deutschen Benzol-Vereinigung beigetreten. Der im 9 ähre 1900 mit dem Schachtgrundstücke in Suderwich erworbene Ringofen für Lehmsteine wurde im XXXVV