92 4 Gewerkschaften. Agentur der Communalständ. Bank zu Görlitz. Kurs in Breslau Ende 1906–1910: 100.50, 98, 98, 98, 97.75 %. Zugelassen im Dez. 1906. Bilanzen für 1906–1909: Wurden nicht veröffentlicht. Ausbeute 1901–1909: M. 560, 510, 345, 176, 78, 260, 265, ?, ? per Kux. Gruben-Vorstand: Vors. Gutsbes. Wilh. Krause, Gutsbes. Rich. Tietze, Gutsbes. Heinr. Thost, Gutsbes. Carl Reimann, Weissstein; Fabrikbes. Egmont von Tielsch-Reussendorf, Altwasser; Reg.-Rat G. Keindorf, Schloss Waldenburg; Bergwerks-Dir. P. Eckert, Neuweissstein. Bemerkung: Obwohl die Anleihe der Gew. an der Breslauer Börse offiziell notiert wird, veröffentlicht der Grubenvorstand keine Geschäftsberichte oder gibt sonst nähere Zahlen über Ausbeute, Förderung etc. bekannt. Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vormals Fernie in Giessen. Gegründet: 29./11. 1898 durech Umwandlung der am 2./7.1898 gegründeten A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gew. Eingetr. 11./11. 1904. Neuestes Statut v. 4./1. 1904, genehmigt von der Grossherz. Bergbehörde zu Darmstadt am 14./3. 1904. Zweck: Der Betrieb u. die Verwert. der in den Gemarkungen Giessen. Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Herrnwald, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn *. Lützellinden belegenen Bergwerksberechtigungen nebst allen Immobil., Mobil. u. Anlagen, welche bisher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden u. durch Kaufverträge auf Albert Zobel in Strassburg i. Els. u. Dr. Heinrich Pfahl in Bonn a. Rh. übergegangen sind: ferner der Betrieb u. die Verwert. noch weiter zu erlangender Berechtigungen u. Bergwerke. sowie die Herstellung aller Anlagen u. der Betrieb aller Geschäfte, welche die Ausnützung dieser Bergwerke u. die Verwert. der Produkte derselben befördern. Besitztum: Die Berechtsame bezw. Grösse d. Felder der Gew. beträgt 11 726 000 dm. Die Betriebsanlagen bestehen aus Tage- u. Tiefbau, elektrischer Centrale, Pumpwerk, Eisenbahn etc. Gewonnen werden Manganeisenstein, Braunstein, Brauneisensteine u. Manganschlämme. Die Erzlager sind von sehr grossem Umfange. Der in der Gew.-Vers. v. 9./5. 1903 be- schlossene Finanzierungsplan, wonach die Schuld der Gew. an den Vorbesitzer Fernie (s. Jahrg. 1903/1904) am 6./10. 1903 getilgt ist, wurde erfolgreich durchgeführt. Die Giessener Bergwerks-Ges. m. b. H. in Bonn, welche im Aug. 1903 behufs Übernahme u. Verkauf von 401 Fernie-Kuxen gegründet war, ist am 3./2. 1904 wieder in Liquid. getreten, nachdem sie ihren Bestand an Kuxen vorteilhaft verkauft und somit ihre Aufgabe vollständig erfüllt hatte. Für Neuanlagen 1905 waren M. 500 000 erforderlich, speciell wurde eine Agglomerier- Anstalt erbaut u. die Erweiterung der elektr. Centrale vorgenommen. Die Ausdehnung der Agglomerierungs-Anlage ist August 1907 fertiggestellt, sodass nun- mehr mehr wie das doppelte Quantum Erz agglomeriert zum Versand gebracht werden kann. Die Werksleitung hat neuerdings die Leistungsfähigkeit der Neuanlage noch weiter gesteigert. — Die Gew. hat mittels neuen Vertrages von 1907 ihre gesamte Produktion von zum Hochofenprozess verwertbaren Erzen für 1907 bis 1918 an die Eisenerz: Ges. m. b. H. in Frankf. a. M. verkauft; ausgenommen ist der Entfall an Braunstein und Schlämme, ein kleines Quantum Sorte c und das als Sorte 0 bezeichnete Produkt, über das indessen ein Nebenabkommen abgeschlossen wurde. – Versand des Werkes 1903–1909: 120 000., 140 000, 140 000, 160 908, 197 317, 127 000, ca. 125 000 t Manganerz, Braunstein, Schlämme u. Nebenprodukte. Förderung 1907–1909: 196 880, 145 516, ca. 116 000 t. Belegschaft 19009: im Durchschnitt 467 Mann. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Umschreib.-Stelle: Rechtsanw. Grünewald, Giessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers. 1910 am 26./2. 4 % Anleihe von 1899. M. 3 500 000 (davon in Umlauf 2./1. 1910 M. 2 408 000) in Stücken à M. 1000. Zs. 2.1., 1./7. Tilg. ab 2./1. 1902 durch Verl. im Sept. per 2./1. des folg. Jahres zu 105 % in jährl. Raten von mind. M. 100 000; die Gew. ist berechtigt, vom 2./1. 1902 ab die Tilg. zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen; sie ist verpflichtet, vom 2./1. 1902 ab die Rückzahl. zu verstärken in der Weise, dass sie für jede 1000 t, welche sie in dem unmittelbar vorhergegangenen Jahre, zuerst also im Jahre 1901, über 100000 t Fernie-Erze gefürdert, eine Teilschuldverschreib. mehr zur Rückzahl. zu bringen hat. Sicher- heit: Zur Sicherheit der Anleihe hat die Gew. an ihren sämtl. Berggerechtsamen u. Immobil. mit allen Zubehören, welche nach Gesetz u. Bestimmung Immobiliar-Qualität haben, eine erste Kaut.-Hypoth. bestellt, sowie ferner das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln in die mit dem Grossherzogl. Fiskus und den Gemeinden bestehenden Grundabtretungs- verträge eingesetzt: das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. ist berechtigt, einzelne ver- pfändete Gegenstände aus der Hypothek freizugeben, wenn nach seinem Ermessen gleich- wertiger Ersatz dafür bestellt oder der Erlös der freigegebenen Objekte zur ausserord. Tilg. der Anleihe verwendet wird, ferner auch, wenn die Tilg. der Anleihe soweit vorgeschritten ist, dass eine Verminderung der Pfandsicherheit zulässig erscheint. Die Inhaber der einzelnen Teilschuldverschreib. können ihre Rechte aus denselben gegen die Gew., abgesehen von den hypothek. Rechten, selbständig geltend machen. An der Hypothek nehmen die Teilschuld- verschreib. zu gleichen Rechten untereinander teil. Der Wert des Grubenfeldes beträgt nach dem Gutachten der Herren Geh. Bergrat Riemann, Grubenrepräsentant A. Marx, Bank- vorsteher Freiherr A. von Jungenfeld und Handelskammersekretär F. Gros M. 8 548 000. Zahlst.: Giessen: Kasse der Gew., Jacob Grünewald; Bonn: Louis David; Cöln: Sal. Oppen-