Gewerkschaften. 95 gefahren u. es wurden grössere Mengen Kalisalze sowohl im Carnallit als im Hartsalzlager zum Abbau bereit gestellt. Der Abbau erfolgt in ca. 100 m langen Firsten von der unteren zur oberen Sohle. Die Salze sind von guter Beschaffenheit. Die Carnallite werden in der Chlorkaliumfabrik verarbeitet. — Der Grundbesitz der Gew. umfasst ungefähr 29 ha, auf dem ausser dem Schacht, der Fabrik, den Fördermasch., Dampfkessel- u. Masch.-Gebäuden sich ein Verwalt.-Gebäude u. 3 Beamtenwohnhäuser befinden. Ausserdem besitzt die Gew. 5 Arb.-Wohnhäuser, die im Bezirk der Gemeinde Heygendorf liegen. Die Gew. hat ausser der gesetzl. Grubenfeldabgabe von M. 1.20 für jede Masseinheit, also von M. 13 218 für ihren jetzigen Feldbesitz noch auf Grund der Konz.-Bedingungen eine auf mindestens M. 10 000 jährl. festgesetzte Förderabgabe von 2½ Pf. für jeden Zentner ge- fördertes Kalisalz einschl. der Magnesia-, Bor- u. anderer mit dem Steinsalz auf einer Lager- stätte vorkommenden Salze an die Staatskasse zu zahlen; ferner fällt der Staatskasse der zehnte Teil des jährl. Reingewinns zu, wie solcher sich nach Abzug von 5 % auf die in das Bergwerk nebst Zubehör verwendeten Kapitalbeträge ergibt. Zweck: a) Ausbeut. der seitens der grossherzogl. sachsen-weimar. Regier. der Gew. ver- liehenen Berechtig. zur Anlage u. zum Betriebe eines Salz- bezw. Kalibergwerks in der Enklave Allstedt: b) die Mutung u. der Erwerb anderer Bergwerke, sowie die Beteilig. an anderen Bergwerken; c) die Herstell. von Anlagen u. der Betrieb von Unternehmungen, die die Ausbeut. der zu a u. b bezeichneten Bergwerke u. die Verwert. ihrer Erzeugnisse be- zwecken, sowie die Beteilig. bei solchen Anlagen oder Unternehmungen; d) die Benutzung u. Verwert. der selbst gewonnenen oder sonst erworbenen Bergwerkserzeugnisse in rohem oder verfeinerten oder sonst verändertem Zustand u. der Handel mit derartigen Bergwerks- erzeugnissen, sowie die Beteilig. an Unternehmungen, die eine solche Benutz. oder Verwert. bezwecken. –— Mit der Förder. ist im Nov. 1906 begonnen. Dem Kalisyndikat gehörte die Gew. mit einer Beteiligungsziffer für Anfang 1910 von 14.14 in Tausendstel der Gruppe I=ZV an; nach dem Reichs-Kaligesetz beträgt die Kontingentsquote 13.37 Tausendstel. Belegschaft ca. 350 Mann. Absatz 1907–1909: 2891, 29 017, 20 728 dz 80 % Chlorkalium, 114, 2318, 1615 dz 38 % Kalidünger, 2569, 23 824, 28 521 dz, 20, 30 u. 40 % Kalidüngesalze, 27 827, 53 301, 53 180 dz Kainit, 12 491, 4262, 5528 dz Carnallit auf reines Kali umgerechnet, insgesamt 45 892, 112 722, 109 572 dz K20; ausserdem 1908 u. 1909: 5283 bezw. 8585 dz Kieserit in Blöcken. Kuxe: Anzahl derselben 1000. –— Die Umschreibungsstelle befindet sich bei Bergrat G. Ebeling in Hannover. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. (1910 am 21./6., 1910). Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. minist. Genehm. v. 10./9. 1906; rückzahlbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000 auf den Inhaber. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911 innerhalb 20 Jahren durch jährl. Auslos. im April auf 1./10.; ab 1./4. 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hyp. von M. 2 600 000 zur I. Stelle auf dem der Gew. gehörigen Bergwerksbesitz sowie auf den Grundstücken der Gew. Vertreterin der Teilschuldverschreib.: Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Gew.-Kasse: Frankf. a. M. u. Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Frankf. a. M.: E. Ladenburg, Gebr. Sulzbach; Mannheim: Rhein. Creditbank, Süddeutsche Disconto- Ges. Kurs Ende 1910: 98 %. Die Schuldver- schreib. wurden am 30./7. 1910 an der Frankfurter Börse zu 98 % eingeführt. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bergwerkskonzess. 2 900 000, Schachtanlage 1 089 070, Grundstücke 224 300, provisor. Gebäude 6225, Schachtgebäude 531 936, Fabrikgebäude 738 413, Verwalt.- u. Wohngebäude 277 859, Masch. u. Dampfkessel: a) Bergwerk 609 478, b) Fabrik 556 091, Eisenbahnanlage 757 147, Wasserversorg.- u. Abwässer.-Kto 81 600, Endlaugenleitung 66 850, Utensil., Geräte u. Mobil. 50 459, Pferde u. Wagen 3759, Wertpap. 46 800, Kassa 17 439, Bankguth. 747 742, Debit. 158 817, Betriebsmaterial. 62 951, Baumaterial. 40 883, Kohlen 5770, fertige u. halbfert. Fabrikate zum Gestehungswerte 199 170, Avale 340 000, Kaut. 57 951, Syndikats-Stamm-Einlage 9900, vorausbez. Versich. 8150. — Passiva: A.-K. 6 164 236, An- leihe 2 500 000, Avale 340 000, Kredit. 139 274, Rückst. für Syndikatsspesen 87 484, noch ein- zulös. Coup. 28 912, Gehälter u. Löhne 26 691, Ausbeute 300 000, Vortrag 2164. Sa. M. 9 588 765. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Kosten 86 493, staatliche Feldes-, Förder- u. Gewinn-Abgabe 90 282, Oblig.-Zs. 112 500, Syndikatsspesen 169 673, Steuern 16 066, Tant. an Grubenvorstand 21 933, Ausbeute 300 000, Abschreib. 407 277, restl. Reingewinn (Vortrag) 2164. – Kredit: Vortrag 1489, Betriebsgewinn aus Rohsalzen u. Fabrikaten 1 185 097, Zs. 17 145, Pacht u. Miete 2659. Sa. M. 1 206 391. Zubusse im ganzen bis 1909: M. 3 900 000 = M. 3900 pro Kux. Ausbeute: 1909: M. 300; 1910: I. Sem. u. II. Sem. je M. 200 pro Kux. Kurs: Ende 1910: M. 6500 pro Stück. Die Kuxe wurden am 30. Juli 1910 zu M. 6300 bro Stück an der Frankfurter Börse eingeführt. Die Notiz findet in Mark pro Stück ohne Zs.-Berechn. statt. Grubenvorstand: Vors. Bergrat Georg Ebeling, Hannover; Stellv. Bank-Dir. Dr. Albert Katzenellenbogen; sonst. Mitgl.: Komm.-Rat Ernst Ladenburg, Bank-Dir. Konsul Arthur Siebert, Bankier Dr. Karl Sulzbach, Dr. Rud. de Neufville, Frankf. a. M.; Bergassessor Rich. Mehl, Rossleben, u. ein Vertreter des Sachsen-Weimar. Staatsfiskus. bDirektion: Kaufmänn. Dir. Arthur Gebhardt, techn. Dir. Sauerbrey, Alfred Naupert, Heygendorf. Zahlstellen für Kuxe wie bei Anleihe.